Die Gier nach Macht, Einfluss und Geld ist leider in unserer Gesellschaft sehr präsent. Dieses Thema greift Marc Elsberg und stellt nach seinen bisherigen stark naturwissenschaftlich orientierten Science-Thrillern wie BLACKOUT, ZERO und HELIX in seinem neuen Roman GIER dieses wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema in den Mittelpunkt, das er in gewohnter Manier in eine spannende Thriller-Handlung verpackt: Die Formel für Gerechtigkeit und Wohlstand – es gibt sie, nicht nur in der Fiktion, sondern ganz real. Der Autor legt einen faszinierenden Gegenentwurf zum vorherrschenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystem vor. Dazu präsentiert er den mathematischen Beweis, dass das Prinzip der Kooperation anstelle des gegenwärtigen Konkurrenzgedankens mehr Wohlstand für alle zur Folge hätte und das zunehmende Auseinanderdriften der Gesellschaft in immer mehr Arme und ganz wenige Reiche ein Ende.
»Stoppt die Gier!«, rufen sie und »Mehr Gerechtigkeit!«. Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen drohende Sparpakete und Massenarbeitslosigkeit – die Folgen einer neuen Wirtschaftskrise, die Banken, Unternehmen und Staaten in den Bankrott treibt. Nationale und internationale Konflikte eskalieren. Nur wenige Reiche sind die Gewinner. Bei einem Sondergipfel in Berlin will man Lösungen finden. Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson soll dort eine Rede halten, die die Welt verändern könnte, denn angeblich hat er die Formel gefunden, mit der Wohlstand für alle möglich ist. Doch dazu wird er nicht mehr kommen. Bei einem Autounfall sterben Thompson und sein Assistent Will Cantor – aber es gibt einen Zeugen, Jan Wutte, der zufällig am Unfallort ist und den Verunglückten helfen will. Cantor flüstert ihm, kurz bevor er stirbt, noch zwei Namen zu: Fitzroy Peel und Jeanne Dalli. Unversehens wird Jan in ein gefährliches Spiel hineingezogen. Denn kurz darauf wird er nicht nur von furchteinflößenden Security-Männern verfolgt, die ihn als Zeugen des Unfalls beseitigen wollen, sondern auch von der Polizei gesucht, die ihm seine Rolle des zufällig vorbeikommenden Helfers nicht abnimmt. Jan wird schnell klar, dass er die Hintergründe zum Tod der beiden Männer im Auto aufklären muss, um seine eigene Unschuld zu beweisen.
Und so führt sein Weg zu Fitzroy Peel, einem ehemaligen Investmentbanker, heute professionellen Spieler und Freund von Will Cantor. Der ist jedoch gänzlich ahnungslos, weshalb sich Cantor in Berlin aufhielt. Jan und Fitzroy stoßen beim Durchsuchen von Cantors Hotelzimmer auf dessen letzte Aufzeichnungen und Skizzen, die um Ernteerträge, Bauern und ihre Felder kreisen und mehr Fragen aufwerfen, als Antworten geben. Gemeinsam suchen sie den Kontakt zu Jeanne Dalli, die zweite Person, deren Namen Cantor Jan vor seinem Tod zuflüsterte. Dalli ist als Hedgefonds-Managerin und persönliche Assistentin eines milliardenschweren Investors ebenfalls zum Krisengipfel in Berlin angereist. Sie ist ähnlich ratlos, woran Cantor gerade arbeitete, doch sie weiß, wo sich das Manuskript der Rede befindet, die Nobelpreisträger Thompson nicht mehr halten konnte. Jan Wutte, Fitzroy Peel und Jeanne Dalli verbünden sich auf der Suche nach der Formel, die Wohlstand für alle möglich macht und damit einen Ausweg aus der aktuellen globalen Krise eröffnet. Ein nervenaufreibender Showdown wird im Wettrennen gegen ihre Widersacher eröffnet.
Marc Elsberg ist nicht nur wieder ein spannender Thriller gelungen, sondern macht uns Leser auch nachdenklich und lässt uns über neue Möglichkeiten nachdenken, unsere Gesellschaft sozial und wirtschaftlich besser werden zu lassen. Auf jeden Fall lohnt es sich, über Elsbergs neuen Lösungsansatz nachzudenken.
Ab dem 25. Februar 2019: Gier – Wie weit würdest du gehen?, ISBN 978-3-7645-0632-2, Blanvalet Verlag