Nach ihrem Umzug ins ländliche Südfrankreich möchten die Engländerin Jacqueline und ihr Mann Ed dem idealen Landleben so nahe wie möglich kommen. Sie beschließen, zwei Ferkel zu kaufen, die sie ein Jahr lang aufziehen und danach schlachten wollen. Aber je mehr sich die beiden Tiere in ihr Herz grunzen, desto stärker zweifelt vor allem Jacqueline an ihrem Vorhaben. Kann sie sich tatsächlich von ihren Schweinen trennen – und sie sogar selbst töten? Dieses wunderbare Memoir erzählt von einer außergewöhnlichen Entscheidung und eröffnet zugleich einen spannenden und inspirierenden Blick auf die Debatte, ob man heutzutage überhaupt Fleisch essen soll und ob man Tiere, die man liebt, essen darf.
Als sich Jacqueline Yallop und ihr Mann Ed entscheiden, nach Frankreich in die Nähe der südfranzösischen Pyrenäen zu ziehen, kaufen sie dort ein kleines Stück Land und genießen die verwilderte, sommerliche Idylle. Ursprünglich ging das naturverbundene Paar vor allem wegen der Ruhe aufs Land und nicht in der Absicht, Selbstversorger zu werden. Und doch beginnen sie bald, das Land um sich herum zu nutzen: Sie bauen einen Gemüsegarten an, pflanzen Kirschbäume, Pfirsichbäume und Weinstöcke und schaffen sich einige Hühner an. Bald wird ihnen jedoch klar: Das ländliche Frankreich lebt nicht nur von seiner Landschaft, sondern von seinen tierischen Bewohnern. Da sie ohnehin schon länger den Wunsch haben, einmal Ferkel zu halten, entschließen sich Jacqueline und Ed, zwei Tiere zu kaufen, jedoch mit dem festen Vorsatz, sie nach einem Jahr zu schlachten. Dabei ist dem Paar vor allem die artgerechte Haltung und gegen Ende auch die richtige Technik des Schlachtens wichtig – das Tier soll keine Schmerzen haben. Um keine zu große emotionale Bindung aufzubauen, erhalten die beiden süßen Ferkel keine Namen – sie werden lediglich Big Pig und Little Pig genannt, da ihre Körpergröße das einzige Unterscheidungsmerkmal ist. Auch bei den Nachbarhöfen sorgt die Ankunft von Big Pig und Little Pig für Aufsehen – früher, als die Zucht von Schweinen noch rentabel war, hielt sie schließlich jeder in der Gegend und gibt seine zahlreichen Erfahrungen gerne an das Ehepaar Yallop weiter. So haben Jacqueline und Ed nicht nur zwei neue liebenswürdige Hofbewohner, sondern auch Freundschaften im Ort gewonnen.
Doch vor allem Jacqueline baut nach einiger Zeit eine enge Bindung zu den beiden freundlichen Wesen auf und auch Ed gewöhnt sich immer mehr an die beiden Tiere. Und so wird das gemeinsame Vorhaben, Big Pig und Little Pig zu schlachten, zum täglichen Gewissenskampf. Am Ende ist jedoch sowohl für Ed als auch für Jacqueline klar, dass das Experiment wie geplant zu Ende geführt wird. Heute weiß das Paar, was vielen Menschen nicht mehr bewusst ist: Wie Tiere leben und sterben und wie es ihnen ergeht, bis sie als Fleischgericht auf dem eigenen Teller landen.
Ein aktuelles Thema, mal etwas anders aufbereitet. Fleisch essen oder nicht, das ist die Frage um die es sich hier in der Hauptsache dreht. Unter anderem lernt man beim Lesen auch viel Neues über Schweine.
Jacqueline Yallop, Big Pig, Little Pig – Darf man Tiere, die man liebt, trotzdem essen?