Elfter Monat, Jahr 994 nach der Verbannung der Roten Götter: Die Völker des Gilgorasgebirges sind tief gespalten: die Mirak wurden vor fast tausend Jahren wegen ihres Glaubens an die Roten Götter und ihrer religiösen Menschenopfer in den kalten Teil des Massivs verbannt. Die Menschen in Rilpor leben hingegen in den wärmeren Gefilden, im sogenannten Weizenland und verehren die Götter des Lichts. Die Grenze zwischen den Ländereien beider Völker bewacht der Klan der Wächter und Wölfe – sie sind die Bewahrer des Friedens. Aber die Mirak wollen nicht länger im Schatten leben und sind nach Jahren der Unterdrückung endlich stark genug, um mit ihrem Heer an Kämpfern dem Pfad ihrer Götter zu folgen und Rilpor zu erobern.
Als die 14-jährige Mirak-Sklavin, Rillirin, bei einer Opferzeremonie von den Kriegsvorhaben ihres Volkes erfährt, fürchtet sie in den Wirren eines Aufstandes umzukommen und beschließt zu fliehen. Sie tötet ihren Herrn, König Liris von Mirak, lässt ihren älteren Bruder Madoc zurück und flüchtet zur Grenze von Rilpor. Dort trifft Rillirin auf die Wächter und Wölfe und den jungen Seher Dom, der ihr Zuflucht gewährt. Doms Gabe ist mehr Fluch als Segen, denn seine Visionen sind ungenau und körperlich auszehrend. Doch seine letzte, erschreckend klare Offenbarung zeigte ihm, dass Rillirin in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Und tatsächlich: Die junge Frau warnt Dom und sein Volk vor einer Invasion der Barbaren – der Mirak; aber kaum jemand glaubt ihr. Nur Dom weiß, dass er Rillirin vertrauen und den Klan der Wächter und Wölfe auf den Krieg vorbereiten muss, sonst wird nicht nur er sterben, sondern sein ganzes Volk …
Auch auf der anderen Seite der Grenze, in Rilpor, ist die Zeit des Friedens vorbei: König Rastoth ist dem Wahnsinn verfallen seit seine Frau brutal ermordet wurde. Die meisten Rilporianer vermuten, dass der machthungrige Kronprinz Rivil der Täter ist. Besessen vom Wunsch nach dem Thron, spielt Rivil der Aufstand der Mirak in die Hände. Tatsächlich verbündet er sich mit dem gegnerischen Volk und im Tausch bieten ihm die Mirak den Thron …
Anna Stephens
Anna Stephens hat einen Abschluss in Literaturwissenschaft der Fernhochschule Open University und arbeitet heute in der PR-Abteilung einer großen internationalen Kanzlei. Sie hat einen schwarzen Gürtel in Karate, und ihrer Ansicht nach ist es eine große Hilfe, zu wissen, wie es ist, einen Schlag ins Gesicht zu bekommen, wenn man Kampfszenen schreibt. Sie lebt mit ihrem Mann in Birmingham.
Anna Stephens, Wächter und Wölfe – Ende des Friedens, ISBN 978-3-7341-6130-8