Mit Eleganz und Achtsamkeit

Ulrike Spögler ist eine hingabevolle Gastgeberin. Im elterlichen Betrieb lernte sie die gastronomischen Grundlagen kennen. Seit 1988 widmet sie sich dem Südtiroler Viersterne-Superior-Hotel Jagdhof, das bis Frühjahr 2016 ganzheitlich umgestaltet wird.

Die Wohnung der Familie besitzt zwar eine eigene Eingangstür, liegt aber direkt hinter der Rezeption des Jagdhofs. Auf diese Weise kann Ulrike Spögler mit feinen Antennen für alle großen und kleinen Belange problemlos in ihrem Hotel präsent sein. Dieses hat die gepflegte Südtirolerin in den letzten drei Jahrzehnten mit unermüdlichem Engagement, natürlicher Eleganz und viel Charme zu dem gemacht hat, was es heute ist: ein stilvolles Viersterne-Superior-Haus, das inmitten von Apfelplantagen und Weinbergen bei Marling oberhalb von Meran liegt. Die Handschrift der Hausherrin ist an diesem besonderen Ort überall spürbar: zum Beispiel in dem von ihr perfekt geplanten Garten, wo Rosen, Hortensien, Glyzinien und Lavendel um die Wette blühen. Oder in Form prachtvoller Bouquets, die sie mit viel Liebe zum Detail seit Jahren jede Woche eigenhändig als Augenweide für die Lobby bindet. Auch die phantasievollen Herzen der Künstlerin Margit Strolz-Denz, von denen 158 eine Wand im Erdgeschoss zieren, sind ihrem Faible für dekorative Dinge und ihrer Sammelleidenschaft zu verdanken, die auch schöne Sprüche einschließt.

In die Rolle der hingabevollen Gastgeberin wuchs Ulrike Spögler schon früh hinein. Da ihre Eltern den Sextner Hof im gleichnamigen Gebirgsdorf besaßen, war sie von Geburt an in einem gastronomischen Betrieb zu Hause. Schon mit neun Jahren übernahm sie erste Aufgaben wie das Spülen von Gläsern; später assistierte sie der Mutter in der Waschküche. Entsprechend fiel auch ihr Berufswunsch aus: Sekretärin des Vaters – oder aber ein Studium zur Tierärztin, das ihr allerdings nach zwei Semestern in Wien nicht mehr zusagte. Aupair-Mädchen in Paris, Hotelfachschule am Tegernsee, zweieinhalb Jahre in der Schweiz, eine Saison auf Capri – das waren Erfahrungen, die sie anschließend im europäischen Ausland sammelte. Was sie auf dieser Wanderschaft gelernt hatte, konnte die mehrsprachige Kosmopolitin ab 1988 in einem weiteren Betrieb der Familie einbringen. Als Kontrastprogramm zum rauen Klima im 1300 Meter hoch gelegenen Sexten hatte ihr Vater ein Hotel in niedrigerer Lage für eine längere Sommersaison gesucht. Fündig war er oberhalb von Meran geworden, das von Frühjahr bis weit in den Herbst hinein von milden Temperaturen und einer alpin-mediterranen Vegetation profitiert. Erst mit Hilfe des Seniors, nach dessen Tod mit nur 69 Jahren als Hauptverantwortliche kümmerte sich Ulrike Spögler hier fortan um die Geschicke des Jagdhofs, den sie bis heute Schritt für Schritt erweiterte und modernisierte. Liebevolle Stütze an ihrer Seite war dabei ab 1991 ihr Mann Florian, der ebenfalls vom Fach ist. Bereits mit Anfang 20 hatte er das Hotel Patrizia in Dorf Tirol übernommen und es mit Perfektionismus und visionären Ideen auf Erfolgskurs gebracht.

Seither ist es nicht nur bei diesen „Babys“ geblieben, um die sich Ulrike und Florian Spögler jeweils in Eigenregie, aber mit gegenseitiger Unterstützung kümmern. 1996 wurden die beiden mit ihrer Tochter Julia erstmals Eltern, zwei Jahre später kam als zweites Kind Anna dazu. Um dieser nächsten Generation den Weg zu ebnen, die vielleicht eines Tages auf den Chefsessel rückt und schon jetzt aktiv in den Hotelbetrieb hineinschnuppert, und nicht zuletzt für sich persönlich positioniert Ulrike Spögler den Jagdhof nun neu: Mehr und komfortablere Zimmer, moderne Bäder, Saunen sowie Ruheräume mit Aussicht auf das Meraner Land, ein Dachterrassen-Pool und Tiefgarage – das sind einige der umfangreichen Innovationen, die bis Frühjahr 2016 in die Tat umgesetzt wurden. Für Wohlfühlambiente an einem Ort der Achtsamkeit und des Entdeckens, wo Genuss genauso groß geschrieben wird wie Muße fernab des Großstadttrubels, sorgen außerdem inspirierende Ruheinseln und Meditationsplätze an verschiedenen Stellen im Haus sowie wohltuende Bewegungsangebote. Yogakurse stehen dabei selbstverständlich mit auf dem Programm, denn für diese hat Ulrike Spögler ein persönliches Faible. Wann immer möglich, tankt sie an ihrem freien Tag oder im Urlaub neue Energie mit Asanas und Atemübungen. „30 Jahre bin ich nur gerannt. Jetzt ist es an der Zeit, mehr zur Ruhe zu kommen“, fasst sie ihren bisherigen Weg und ihre Wünsche für die Zukunft zusammen. „Dieses Bedürfnis möchte ich mit meinen Gästen teilen, die wie ich oft einen anstrengenden Alltag haben. Die Möglichkeit, sich mehr auf sich zu konzentrieren, innezuhalten und sich auch einmal zurückzulehnen, soll ihnen – noch ganzheitlicher als bisher – der umgestaltete Jagdhof bieten. Passend zu seiner grünen Umgebung haben wir ihn in Giardino Marling umgetauft. Schließlich liegt unser Haus wie in einem Garten Eden.“