Kyushu – Insel der Vulkane

Kyushu, die südlichste und drittgrößte der vier japanischen Hauptinseln bietet tolle Landschaften mit viel wildromantischer Natur, reizvolle historische Stätten, traditionelle Mythen und viele heißen Quellen, die für viel paradiesischen Onsen-Genuss, dem Baden in den heißen Quellen, sorgen.

Wege im Aso-Kuju-National-Park

Kyushu ist sehr gebirgig und eine Insel mit vielen Vulkanen, die auch oft mehr oder weniger noch aktiv sind. Im Herz der Insel erstreckt sich mit einem Umfang von 128 Kilometern der größte Vulkankrater der Welt. Umrahmt von bis zu 1800 Meter hohen Bergen, lockt das atemberaubende Panorama des Mount Aso, welcher für fünf aktive vulkanische Berge steht, von denen der Nakadake der aktivste ist und regelmäßig Gase und Lava ausstößt. Erst vor einigen Jahren hat dieser Vulkan seine zerstörerische Macht gezeigt, und bei einem Ausbruch und Erdbeben vieles in der Umgebung zerstört. Leider auch die Seilbahn, so dass man nur mit einem Bus, Auto oder zu Fuß hochkommen kann. Besonders eindrucksvoll ist es mit einem Helicopter über den Kraterrand zu fliegen und quasi einen Blick in den dampfenden Schlund zu werfen.

Bei meinem Besuch begnügt er sich allerding mit nicht zu viel Rauch und gibt dadurch den Blick in sein Inneres frei. Ein giftig grüner, blubbernder See ist im Krater zu sehen.

Immer wieder steigen Blasen an die Oberfläche. Meist ist die Rauchentwicklung aber viel intensiver und der Blick in den Krater des Nakadake bleibt verwehrt. Wird die Konzentration der giftigen Dämpfe in der Luft zu hoch oder zeigt sich der Vulkan von seiner sehr aktiven Seite, dann ist ein Besuch des Mt. Aso nicht mehr möglich. Heute signalisieren die Warnlampen: Alles ruhig – kein Grund zur Besorgnis. Nur ständige Lautsprecheransagen warnen vor eventuellen giftigen Dämpfen.

Landschaft und Aktivitäten rund um den Mt. Aso

Auch die Landschaft rund um den aktiven Vulkan ist beeindruckend, denn nur der Bereich am Kraterrand zeigt sich mit schwarz erstarrten unbewachsenen Lavafeldern und bizarren Felsformationen schroff, wie eine Mondlandschaft. Die Vulkanerde bietet einen fruchtbaren Boden für die Landwirtschaft und wildwachsende Pflanzen. Die steilen Berghänge sind bis oben hin mit Gras und Büschen bewachsen. Das verleiht der umliegenden Landschaft einen sanften Charakter.

Rund um den Vulkan gibt es auch beschilderte Wege für Trekking und leichte Wanderungen. Manche Wege sind wegen der Vulkan-Aktivität und wegen weidender Rinder gesperrt. Die Rinder um den Mt. Aso sind Wagyu-Rinder deren hochwertiges Fleisch weltweit als Delikatesse geschätzt wird, wobei sie mir lebend noch viel besser gefallen.

Ein besonderes Erlebnis ist auch eine geführte Fahrradtour in dieser wunderschönen Landschaft und zum Glück wurden unsere Räder uns am Gipfel übergeben, so dass es größtenteils bergab ging und wir die wunderschöne Landschaft entspannt genießen konnten.

Gegenüber des Mount Aso mit Blick auf diese Gebirgskette liegt auch das von einem Deutschen mal gegründeten Greenpia Minami Aso Hotel, zu dem auch ein Campingplatz gehört, wo man auch luxuriös und wildromantisch in einem Zelt mit jeglichem Komfort übernachten kann. Heute erinnern nur noch die Einrichtung Restaurants und deutsche Schilder an die deutsche Vergangenheit. Es gibt keinerlei Informationen mehr in Deutsch oder dass es noch jemand sprechen würde. Man muss froh sein, wenn man in Japan überhaupt englische Informationen bekommt.

Kurokawa-Onsen

Nicht allzu weit entfernt vom Mt. Aso liegt der kleine Ort Kurokawa-Onsen, welches berühmt ist für seine Onsen. Gerade auch durch die Nähe zum Mt. Aso sind hier mit besonders vielen heißen Quellen die besten Voraussetzungen für einen reichhaltigen Onsen-Genuss gegeben. Allein um den romantischen Ort Kurokawa-Onsen dampfen an die 25 Thermalbäder, die – mitten im Wald oder am plätschernden Bach liegen. Und auch wenn die hiesigen Ryokans zumeist klein sind und nur über wenige Zimmer verfügen, so haben sie doch meist ein eigenes Onsen für ihre Gäste, dafür aber kein Bad oder Dusche auf dem Zimmer. Diese stilvollen Ryokans, Holzhäuser, Bogenbrücken und zahlreiche Gässchen mit alten Laternen prägen das Ortsbild und versetzen die Besucher gefühlt über hundert Jahre zurück, wo sich bereits schon damals der einheimische Adel von seinen Amtsgeschäften erholte. Neonreklame, Einkaufspassagen oder Nachtleben sucht man hier vergeblich.

Yufuin Onsen

Ganz anders Yufuin-Onsen, was etwa 25 km westlich vom Städtchen Beppu entfernt liegt. Das berühmte Thermalbad der Region liegt zwar malerisch am Fuße des Berges Yufu im fruchtbaren Becken des Yufu-Flusses, doch haben diesen malerischen Ort mit seinen schmalen Gassen, den alten Holzhäusern, dem Panorama der Bergketten im Hintergrund leider die Touristenströme entdeckt,  wirtschaftlich sicherlich für den Ort ein Gewinn. Dies kommt sicherlich auch, weil die Stadt bemüht ist, sich auf die Touristen einzustellen, so ist fast alles auch ins Englische übersetzt. Neben vielen Cafés und Souvenirläden, aber auch Kunsthandwerksläden laden auch Yufuin Floral Village und Tierpark zum Schlendern ein.

Die rustikal angelegten Steinhäuser des Yufuin Floral Village sollen wohl an ein pittoreskes Dorf in der Schweiz erinnern, ein kleines Heidi-Land mit echten Tieren zum Streicheln, Heidi-Lieder auf Japanisch aus den Lautsprechern und viel Kitsch. Neben einem Katzen-Café, wo man viele Katzen streicheln kann, gibt es auch einen Mini-Tierpark, den Owl’s Forest Zoo. Dort können auf kleinstem Raum verschiedene Eulen-Arten aus nächster Nähe betrachtet und vorsichtig gekrault werden. Leider sind die Steckbriefe der Eulen nur auf Japanisch.

Aber Yufuin hat auch viel Natur zu bieten. Empfehlenswert ist der Besuch des buddhistischen Konzen-Tempels oder des nahegelegenen Kinrin-Sees, der am Abend mit unzähligen Glühwürmchen seine Besucher entzückt. Vom höher gelegene Kinrin-See steigt an kühlen Tagen Dampf auf, der seine Umgebung in eine romantisch geheimnisvolle Atmosphäre taucht. Eine große Anzahl von Onsen laden ebenfalls ein, von einem Bad zum nächsten zu pilgern.

Auch wenn es in Yufuin viele Touristen aus Japan, China und Südkorea gibt, hat dieser Ort seinen Charme.

Von Yufuin ist es nicht weit in das belebte Beppu, die Hauptstadt der Onsen. An die 3000 heiße Quellen sprudeln in der Küstenregion von Beppu, dem landesweit größten Thermal-Badeort, aus dem Boden empor. Der unterirdische Vulkanismus lässt an manchen Stellen die Erde so sehr dampfen, brodeln und zischen, als rücke das Ende der Welt näher.

Wer auf der Japanreise nach Kyushu kommt, sollte hier unbedingt auch das Essen probieren. Auch wenn es in der Regel keine englischsprachigen Speisekarten gibt, so helfen meist bei der Auswahl entweder Karten mit Bildern oder noch mehr, Nachahmungen der angebotenen Speisen aus Plastik.

Zur lokalen Küche auf Kyushu gehören Nabe-Eintöpfe wie der Mizutaki-Hühnereintopf, Pferdemakrele, Usuki-Kugelfisch, Aalgerichte und rohes Pferdefleisch. Die lokalen Nudelgerichte, die man probieren sollte, heißen Champon und Sara Udon. Probieren sollte man sie, wie auch alle anderen japanischen Gerichte auf jeden Fall. Manche sind für den europäischen Gaumen ungewöhnlich und manche wird man vermissen, wenn man wieder zu Hause ist. Die japanische Küche ist nicht umsonst ein Paradies für Feinschmecker.

Weitere Informationen unter https://www.jnto.de/  und  https://www.welcomekyushu.com/
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