Region Burgos, ein Geheimtipp in Spanien

Burgos, eine Region mit Charme voll Kultur, Geschichte und landschaftlicher Schönheit

Hoehlenkirche Ojo Guarena Burgos ©Detlef Duering

Spanien ist für Deutsche ein beliebtes Urlaubsland. Doch zieht es die Deutschen meistens immer in gleichen Regionen an der Küste. Dabei gibt es auch wunderschöne Regionen im Landesinneren, die mit Touristen keineswegs überfüllt, aber viel Sehenswertes zu bieten und zu erleben haben. Eine dieser Regionen, die durch vielfältige Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten besticht, ist die Region Burgos in Kastilien-León, zwischen Galizien und dem Baskenland gelegen. Ihre Landschaft ist geprägt von wilden Felsformationen, kurvenreichen Passstraßen und tiefen Tälern mit grünen Schluchten. Obwohl die Region so reich an Kultur, Geschichte und landschaftlicher Schönheit ist, sind deutsche Gäste bisher hier selten zu finden. So ist es wirklich noch ein Geheimtipp, und bis auf die Hauptstadt Burgos keinesfalls überlaufen.

Eine gute Route, um die Region mit dem eigenen oder einem Mietauto zu erkunden beginnt in Bilbao, was auch gut per Flug zu erreichen ist, und führt über Burgos bis nach Madrid.

Spirituelle Orte in Ona

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Hoehlenkirche Ojo Guarena ©Detlef Duering

Eines der beeindruckendsten Naturdenkmäler ist das Ojo Guarena, ein riesiges Höhlensystem von über 110 Kilometern Länge. Die Kalksteinformationen und prähistorischen Höhlenmalereien zeugen von einer langen Geschichte. Eine in den Felsen gehauene Höhlenkirche mit barocker Malerei lässt den Besucher ehrfürchtig staunen und es ist kein Wunder, dass hier auch gerne geheiratet wird.

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Kloster San Salvador ©Detlef Duering

Das Kloster San Salvador in Ona, ein Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert, war einst ein bedeutendes religiöses Zentrum. Die Stille der Klosteranlage, die gotische Baustile auf romanischen Fundamenten vereint, vermittelt einen Eindruck vergangener Zeiten. Ona selbst ist ein pittoreskes Örtchen mit einem einladenden Ortskern, das zum Verweilen einlädt. Ein kulinarischer Tipp ist das spanisch-senegalesischen Restaurant namens Blanco y Negro.

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Poza de la Sal ©Detlef Duering

Poza de la Sal, eine kleine auf 765 Höhenmeter gelegene Gemeinde, ist für ihre Salzgewinnung bekannt. Die historischen Salinen und die alte Quelle Fuente Vieja zeugen von der historischen Bedeutung der Salzgewinnung.

Über dem Ort thront die Ruine des Castillo de los Rojas, mit einem beeindruckenden Panoramablick über die Landschaft.

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Einsiedelei bei Tobera ©Detlef Duering

Pulsierendes Leben im mittelalterlichen Frias

Auf dem Weg nach Frías geht es vorbei der Einsiedelei Santa Maria de la Hoz von Tobera, eine kleine Felsenkirche, welche sich in der Nähe eines Wasserfalls an die Kalksteinfelsen schmiegt und dem Naturpark Montes Obarenes-San Zadornil.  Dieser beeindruckt mit bizarren Kalksteinformationen und einer vielfältigen Tierwelt.

Burgos Frias ©Detlef Duering 034
Frias ©Detlef Duering

Obwohl Frias als eines der schönsten mittelalterlichen Städte Spaniens gilt, pulsiert hier auch das Leben. Über Frias thront auf einem Felsen eine Burg mit einem atemberaubenden Blick auf die Umgebung, und die Gassen zu deren Seiten alte Fachwerkhäuser stehen, die von der Ferne betrachtet quasi fast über den Felsen hängen. Bodenständig und gut speisen kann man zum Beispiel im Restaurante A Fuego Lento.

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Besonders lebendig ist Frias während der Fiestas del Capitán y San Juan im Juni mit dem traditionellen Feuersprung in der Johannisnacht. Fast jeder trägt zu dieser Zeit rote Tücher um den Hals, als Zeichen der Freundschaft, der Gemeinschaft und des Zusammenhalts der Bewohner.

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Brücke vor Frias ©Detlef Duering

Weiter geht es entlang der malerischen Kulisse des Sobron-Stausees zum Zisterzienserkloster Santa Maria de la Real las Huelgas, ein Patrimoniums-Kloster der spanischen Krone. Noch heute leben hier 23 Nonnen mit einem Alter zwischen 25 und 92 Jahren, welche in der hauseigenen Porzellan-Manufaktur dieses nicht nur herstellen, sondern auch kunstvoll bemalen. Natürlich kann man dieses auch in einem kleinen Lädchen vor Ort kaufen.

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Burgos Stadttor ©Detlef Duering

Burgos, die Stadt von El Cid

Burgos, eine quirlige Stadt mit reicher Geschichte, ist vor allen Dingen wegen ihrer imposanten über 800 Jahre alten Kathedrale berühmt, einem UNESCO-Weltkulturerbe und wichtige Station auf dem Jakobsweg. Geplant wurde sie übrigens von einem deutschen Baumeister aus Köln im 15. Jahrhundert.

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Burgos Kathedrale ©Detlef Duering

Im Inneren der Kathedrale befindet sich das Grab des spanischen Nationalhelden El Cid und seiner Frau Doña Jimena unter einer schlichten Grabplatte. Eine weitere Besonderheit ist der „Papamoscas“, eine mechanische Figur, die jede Viertelstunde den Mund öffnet und eine Glocke läutet.

Burgos Kathedrale ©Detlef Duering 080

Neben der Kathedrale bietet Burgos weitere Sehenswürdigkeiten, darunter die Ruinen des Castillo de Burgos auf dem Burgberg, von dem aus man einen schönen Blick auf die Altstadt hat, aber auch ein sehenswertes modernes Kunstmuseum, das CAB. Die Stadt ist auch für ihre kulinarischen Spezialitäten bekannt, wie die berühmte Blutwurst „Morcilla de Burgos“ und Lammbraten. Wobei hier empfehlenswert ist, nicht unbedingt Restaurants um die Kathedrale aufzusuchen, sondern eher in den Gassen und Straßen zu suchen, wo auch die Einheimischen eher anzutreffen sind. Ein Tipp von mir ist z.B. von Michelin mehrfach ausgezeichnete und trotzdem preiswerte Tarberna La Favorita, eine typische heimische Tapas- Bar.

Burgos Tarberna La Favorita ©Detlef Duering 073
Tarberna La Favorita ©Detlef Duering

Spektakuläre Natur und heimelige Städtchen

In Richtung Madrid geht es vorbei an der Desfiladero de La Yecla, einer beeindruckenden Schlucht, die die Heimat einiger Geierkolonie ist. Wie in einer Klamm führt ein kleiner Wanderweg entlang eines Flusses durch die engen Felsen. Dabei kreisen jede Menge Geier über einem, als ob sie darauf warten, dass man stürzt. Kein Wunder, dass diese Schlucht als Filmkulisse für den Westernklassiker „Zwei glorreiche Halunken“ diente.

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Geierschlucht La Yecla ©Detlef Duering

In eine ganz andere Zeit und Stimmung wird man im Kloster Santo Domingo de Silos versetzt, das bekannt ist für seine gregorianischen Gesänge. Die Benediktinermönche dort pflegen eine lange Tradition der gregorianischen Musik, welche die Besucher verzaubert.

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Kloster Santo Domingo de Silos ©Detlef Duering

Auf dem Weg nach Lerma, der letzten Station der Reise, liegt noch das kleine sehenswerte Städtchen Covarrubias mit seinen ehemaligen Stiftskirchen und alten Hausfassaden.

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Covarrubias ©Detlef Duering

Nochmals übernachtet wird in Lerma, einer kleinen Stadt mit einem historischen Parador de Lerma, das heute als Hotel genutzt wird.  Die Arlanza-Region um Lerma ist bekannt für ihre Weine, darunter Rueda, Ribera de Duero, Toro, Bierzo, Cigales und Cebreros. Natürlich gibt es hier die Möglichkeiten zur Weinprobe mit den Weinen der Region

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Parador de Lerma ©Detlef Duering

Die Region Burgos bietet eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur. Mit ihrem authentischen Charme und ist ein lohnendes Reiseziel abseits der bekannten Touristenströme.

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Covarrubias ©Detlef Duering

Kurz notiert: Wie kommt man hin?

Um in die Region Burgos in Kastilien-Leon zu gelangen, kann man nach Madrid oder ins baskische Bilbao fliegen und muss seinen Weg dann mit dem eigenen Auto oder Mietwagen fortsetzen.

Von Deutschland aus gehen Direktflüge von Düsseldorf und Berlin nach Bilbao, nach Madrid gibt es zahlreiche Flüge von Düsseldorf, Frankfurt oder Hamburg aus.

Mehr Informationen beim spanischen Fremdenverkehrsamts Turespaña in München und www.spain.info .

 

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