Kraft tanken und zu sich finden im Mittelpunkt Südtirols

Zwischen Klausen, Barbian, Feldthurns und Villanders in den südlichen Eisacktaler Dolomiten liegen Orte und Plätze mit besonderer Kraft. Natur- und Kultplätze zum Innehalten, sich auf seine Wurzeln besinnen und Gedanken ordnen – inmitten von Ruhe und Natur.

Einige der schönsten Wege im Eisacktal sind ehemalige Pilgerwege, die durch Wiesen und Wälder zu mystischen Plätzen, uralten Kirchen und Klöstern führen. Das Kloster Säben auf dem Säbener Berg oberhalb von Klausen wird auch „Akropolis Tirols“ genannt und ist nicht nur wegen des 360-Grad-Rundumblickes ein begehrtes Ziel. Schon der Fußweg hinauf zu dem geschichtsträchtigen Ort ist für viele ein Weg zu sich selbst. Oben am einstigen Bischofssitz mit drei Kirchen und wertvollen Kunstschätzen umfängt den Besucher eine Jahrtausend alte Vergangenheit. Ein weiterer Seelenplatz, auf dem die Gedanken und Blicke schweifen können, ist der Dürerstein oberhalb von Klausen. Hier fertigte der Meister der Renaissance im Jahr 1494 eine Skizze der Stadt Klausen an. Weiter oben im Mittelgebirge sind weitere Kraftplätze zu finden. Der Spiritualität der höchstgelegenen Wallfahrtskirche Südtirols begegnen Wanderer auf 2.300 Metern unterhalb der Kassianspitze: Hier liegt das Latzfonser Kreuz, eine der höchsten Pilgerstätten Europas überhaupt. Ein beliebter Wallfahrtsort und herrlicher Aussichtpunkt zugleich ist das Totenkirchl auf der Villanderer Alm an der früheren Grenze zwischen dem Eisacktal und dem Sarntal. Die Energie, die von Quellen und Wasserfällen ausgehen, zieht Menschen seit jeher an. Überschäumende Lebensfreude vermittelt das Tosen und Donnern des Schrambacher Wasserfalls und der Barbianer Wasserfälle. Von letzteren ist Dreikirchen zu Fuß erreichbar – drei kleine, ineinander verschachtelte Kirchen auf einer kleinen Waldlichtung oberhalb von Barbian. Das verwitterte Holz der Türme und die schöne Schlichtheit des Ortes berühren Herz und Seele. Dreikirchen entstand zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert an der Stelle eines uralten heidnischen Quellheiligtums. Zwei weitere „Wasser-Kraftplätze“ liegen rund um Gufidaun: Etwa die „heiligen“ Quellen von Bad Froy mit der Kapelle, die zu Ehren ihres Entdeckers, des Heiligen Theobald, errichtet wurde und die Hohen Fälle.