Durmitor, der Bergriese in Montenegro

Wenn ein Ort anders genannt wird, ist er vermutlich interessant und inspirativ. Wenn dieser neue Name Ehrfurcht erweckt, dann sind wir uns sicher, dass dieser Ort was Besonders ist. Es ich also richtige Zeit, das Meisterwerk der Natur kennenzulernen, das Ihnen in Reichsweite ist. Willkommen in Durmitor, Willkommen in Montenegro!

Auf dem „hügeligen Balkan“ hebt ein besonderes Gebirge hervor: Durmitor, der Bergriese. Er ist im nordwestlichen Teil Montenegros. Die Dichter gaben ihm den Namen „Direktor“ und nach einer Legende wurde er von griechischen Göttern vom Olymp für ihre Raststätte ausgewählt.

39.000 Ha einer echten, unberührten Schönheit wurden 1952 zum Schutzgebiet erkoren und seit 1980 ist sie in der UNESCO-Liste vom Weltnatur- und Kulturerbe. Neben dem Bergmassiv Durmitor umfasst der Nationalpark auch die Canyons von Tara,

Draga, Sušica sowie das Canyontal von Komarnica und da ist der letzte entdeckte Canyon Europas – Nevidio.

Das administrative Zentrum des Nationalparks ist die Ortschaft Žabljak mit etwa 3.500 Einwohnern. Ja, es ist schon seltsam, dass eine Stadt so wenig Einwohner hat, aber Montenegro zählt zu relativ unbesiedelten Ländern. Wenn es sich aber um das Schutzgebiet handelt, kann dieses Mediterranland mit eben fünf geräumigen Nationalparks auf der Fläche von 13.812 km2 prahlen. Nur der Nationalpark Durmitor umfasst gerade fünf Gemeinde: Žabljak, Šavnik, Plužine, Pljevlja und Mojkovac.

Durmitor ist eigentlich das verkleinerte Montenegro – hat alles auf so einer kleinen Fläche. Hier gibt es sogar ein Dorf namens Mala Crna Gora, wo man nach wie vor 100 Jahren lebt. Im Winter ist es wegen Schneewehen so lange von der Welt abgeschnitten, dass es die „Insel auf dem Lande“ benannt wird. 4 km von Žabljak entfernt ist auch das Dorf Bosača (1600 m ü.d.M.), das höchstgelegene ständig besiedelte Dorf auf dem Balkan.

Was kann man noch im Nationalpark Durmitor besichtigen?
  1. Crno jezero (Schwarzer See)

Eine pure Magie im Herzen des Parks strömt Ruhe aus und ist gleichzeitig atemberaubend. Hier handelt sich um zwei verbundene Gletscherseen, die an Augen erinnern. Um sie herum ist der 3,5 lange Wanderweg durch den dichten Kieferwald, der dem Seen die schwarze Farbe gibt. Nach dem Spaziergang können Sie im Nationalrestaurant am Seeufer eine Pause machen, wo Sie noch eine Weile diese eigenartige Schönheit genießen können.

  1. Tara-Durmitor
    Tara-Raftingtouren

Ein Adrenalinerlebnis auf dem klarsten Fluss Europas ist das Abenteuer, das immer zum Lachen bringt. Wir reden dabei über Rafting – in Gummibooten flussabwärts, mit Überwinden der Strudel. Der Fluss Tara ist einer der drei attraktivsten Rafting-Flüsse weltweit und ist als das größte Reservoir vom Trinkwasser in Europa bekannt. Er ist 146 km lang, voll von Schaumstrudeln und Wasserfällen mit über 20 m Höhe.

  1. Brücke auf Đurđevića Tara

Wegen des prunkhaften Aussehens und der großartigen Aufbaukonstruktion wurde diese Brücke eine echte Attraktion im Internet (Microsoft Windows Spotlight Thema). Sie liegt über dem tiefsten Canyon Europas, aber was sie interessant macht, ist die unglaubliche Geschichte über ihren Aufbau und ihre historische Rolle. Sie wurde vor dem II. Weltkrieg aufgebaut, sollte jedoch nach zwei Jahren zerstört werden, um den Durchbruch der Feinde zu verhindern. Der Ingenieur Lazar Jauković, der sie entwarf, minierte sie so, dass die Konstruktion unbeschädigt blieb und der Verkehr abgesperrt war. Später wurde er auf der gleichen Stelle geschoßen und da ist die Denktafel.

  1. Stecci (Steingrabstätte)

Mystische mittelalterliche Grabstätten, typisch für das Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, erwecken das große Interesse der Öffentlichkeit weltwelt. Eingetragen in der UNESCO-Liste vom Welterbe sind sie noch immer ungenügend erforscht. Im Nationalpark Durmitor können sie ein paar ihre Standorte finden. Diese verzierten Steinblöcke bringen die Einheimischen mit Legenden in Zusammenhang und eine von denen ist besonders interessant. Die Legende sagt, dass auf dieser Stelle Hochzeitsgäste froren, nachdem sie die Braut erbeten hatten.

  1. Jablan jezero Durmitor ©Nebojsa Atanackovic
    Vražje jezero (Teufelsee)

Der türkisfarbene See ergattert einfach mit seiner Schönheit. Woher wurde er so genannt? Einmal lebten da ein Teufel und eine Teufelin. Jedenfalls ist nach wie vor teufelschön und fischreich. Im Sommer ist es eine echte Erfrischung, darin zu baden und er ist vollkommen zum Kitesurfing wegen des ständigen Windes. Der Park ist aber nicht nur mit dem Schwarzen und Teufelsee verziert. Hier befinden sich sogar 18 herrliche Gletscherseen.

Das ist aber nicht alles. Mit geradezu 48 Berggipfeln über 2000 m ü.d.M. ist der Nationalpark Durmitor eine Herausforderung für Bergsteiger sowie für Windersportfreudige. Der höchste Gipfel Bobotov kuk ist auf 2.523 m ü.d.M. Jetzt ist aber klar und deutlich, warum er Direktor benannt wird.

Nutzen Sie deswegen die Gelegenheit, schon in diesem Jahr Montenegro zu besuchen, das als eine Oase der Stille im Herzen Europas rechtfertigt bezeichnet wird. Lange Spaziergänge und Abenteuer in unberührter Natur auf frischer Luft sind geradezu etwas, was wir alle brauchen, nicht wahr?

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