Tauchen Sie ein in die sagenumwobene Welt einer der letzten lebendigen Reminiszenzen der europäischen Muttergöttin – einer göttlichen Kraft, die die vier Elemente der Natur verkörpert: Erde, Luft, Wasser und Feuer. Sie ist Hüterin des Lebens und des Todes, Spenderin von Glück und Ernten, aber auch Botin des Unheils. Seit jeher wird sie mit Fruchtbarkeitskulten in Verbindung gebracht und verehrt.
In den stürmischen Nächten vereint sich die Göttin Amari mit ihrem Gefährten Sugaar, auch bekannt als Culebro, der in der Höhle von Baltzola in Dima haust. Gemeinsam schenken sie zwei Söhnen das Leben: Atarrabi und Mikelats, Sinnbilder für Gut und Böse.
Die Muttergöttin und ihre heiligen Berge
In der baskischen Mythologie trägt die Muttergöttin viele Namen: Amari, Mari, Ama-Lur – Schöpferin allen Seins, des Sichtbaren und Unsichtbaren, des Bekannten und Unbekannten, des Guten und des Bösen. Ihr Einfluss erstreckt sich über die Naturgewalten, denn sie gilt als Erschafferin von Sonne und Erde und als Herrscherin über die Elemente.
Ihre Wohnstätten, tief in den Bergen verborgen, sind mystische Orte voller Magie – wahre Heiligtümer der baskischen Kultur: Anboto, Aketegi, Supelegor, Txindoki. Alle sieben Jahre soll sie ihren Wohnsitz wechseln. Ihre Erscheinung in der Höhle von Supelegor gilt als Zeichen für eine reiche Ernte, während ihr Erscheinen auf dem Berg Aloña als Omen für eine drohende Dürre gedeutet wird.
Obwohl Amari als wohlwollende Gottheit verehrt wird, kann ihr Zorn erbarmungslos sein. Wer ihre Gebiete betritt, wird ihre Gegenwart vielleicht spüren – im Raunen des Windes, im Duft des Frühlings oder in den tanzenden Wolken am Himmel.
In den stürmischen Nächten vereint sich die Göttin Amari mit ihrem Gefährten Sugaar, auch bekannt als Culebro, der in der Höhle von Baltzola in Dima haust. Gemeinsam schenken sie zwei Söhnen das Leben: Atarrabi und Mikelats, Sinnbilder für Gut und Böse.
Durangaldea
Die Region Durangaldea gilt als Epizentrum der baskischen Mythologie. Hier haben unzählige Fabelwesen ihre Spuren hinterlassen. Eine Reise zu den geheimnisvollen Orten der Region führt tief in die Welt dieser uralten Mythen.
Die Höhle von Mari im Naturpark Urkiola
Die Göttin Mari von Anboto wird als Beschützerin von Durangaldea verehrt. Ihre Wohnstätte, eine Höhle in den steilen Felswänden des Anboto-Massivs, liegt verborgen in schwindelerregender Höhe. Ist der Gipfel von Wolken umhüllt, soll dies bedeuten, dass die Göttin zu Hause ist. Nur die mutigsten Bergsteiger wagen sich auf den herausfordernden Pfad zu ihrer Höhle.
Die Lamias – Magische Wasserwesen
Im Schatten der Munebe-Höhle in Atxondo leben die Lamias, geheimnisvolle Wasserwesen, die oft als schöne Frauen mit Enten- oder Hühnerfüßen beschrieben werden. Sie verweilen an Flussufern, kämmen ihre langen Haare und sollen den Menschen, die ihnen mit Respekt begegnen, wohlgesinnt sein.
Die Heiden von Atxarte
Die Jentilak, auch Heiden genannt, sind gigantische Wesen mit übermenschlichen Kräften. Ihnen wird die Errichtung der mystischen Dolmen und Cromlechs zugeschrieben, die noch heute in der Region zu finden sind. Der Legende nach warfen sie riesige Felsbrocken, um Feinde abzuwehren. Mit der Ankunft des Christentums sollen die Jentilak aus Durangaldea verschwunden sein, doch einige glauben, dass sie noch immer in den Höhlen und Felsen von Atxarte hausen. In der Nähe der Einsiedelei San Martín de Mañaria, an den Hängen des Berges Untzillatx, befindet sich eine Höhle, die als Wohnstätte der Jentilak gilt. Neben der Höhle liegen riesige Felsen, die – so erzählt es die Legende – von den mächtigen Heiden dorthin geworfen wurden.
Das Heiligtum von Urkiola
Der Naturpark Urkiola ist seit jeher ein Ort von spiritueller Bedeutung. Das Heiligtum von Urkiola, einst ein heiliger Kultplatz, strahlt noch heute eine besondere Energie aus. In seiner Umgebung sollen zahlreiche Wesen der baskischen Mythologie gelebt haben.
Die Mythen von Durangaldea sind tief in der Landschaft verwurzelt. Sie erzählen von einem vergangenen Zeitalter, das noch immer in den Wäldern, Bergen und Flüssen der Region nachhallt.