Drei erstaunliche Fakten über Giraffen von Thanda Safari

Giraffen

Es ist bekannt, dass die Giraffe das größte an Land lebende Säugetier ist und zum Trinken die Beine weit spreizen muss, um überhaupt an die Wasserstelle zu gelangen. Einige wissen auch, dass ihre Fellzeichnung einzigartig ist, ähnlich dem menschlichen Fingerabdruck, und ihre Zunge sehr lang und rauh, so dass sie beim Fressen der geliebten Akazienblätter selbst die Dornen der Bäume nicht stören. Wer sein Wissen über diese faszinierenden Lebewesen auffrischt, wird überrascht sein, dass diese Pflanzenfresser Knochen fressen, unverzichtbare Bestäuber sind und den Wissenschaftlern der NASA bei der Entwicklung von Anti-Schwerkraft-Anzüge für Astronauten geholfen haben. Lorraine Doyle, Wildlife Manager und ansässige Ökologin bei Thanda Safari, die ihre bedeutenden Safari-Erfahrungen und hautnahen Begegnungen mit den großartigen Big Five Afrikas mit einem starken Engagement für die Gemeinschaft und den Naturschutz verbindet, verrät überraschende Fakten über die Riesen der Savanne.

Die wertvolle Funktion als Blütenbestäuber

„Am Ende der trockenen Wintersaison ist die Nahrung oft knapp“, sagt Doyle. „Giraffen benötigen etwa 30 kg Futter pro Tag, eine große Herausforderung, wenn viele Bäume noch kein Sommerlaub tragen. Ein Baum, der Knobdorn (Senegalia [Acacia] nigrescens), hat eine Strategie entwickelt, die sowohl seinen Bedürfnissen als auch denen der Giraffe entspricht – die frühe Blüte. Ende August, wenn die meisten anderen Bäume noch kahl sind, sieht man bei Thanda Safari ein Meer aus cremeweißen Blüten. Während sich die Giraffe von diesen proteinreichen Blüten ernährt, werden ihr Kopf und Hals mit Pollen bestäubt, die dann beim Fressen auf den nächsten Baum übertragen werden, wenn das Tier weiterzieht.

Knochen als wichtiger Phosphorlieferant
Thanda-Wildlife Giraffe ©Christian Sperka

Es besteht kein Zweifel, dass Giraffen „Vegetarier“ sind.  Umso überraschender ist es, auf eine Giraffe mit einem Knochen im Maul zu stoßen. Giraffen benötigen große Mengen an Phosphor und Kalzium, um das Wachstum und den Erhalt ihrer Skelette sicherzustellen. Es wird davon ausgegangen, dass im Gegensatz zu Kalzium der Phosphorgehalt der Blätter zu gering ist, um die Riesen ausreichend damit zu versorgen. Das Kauen auf einem Knochen legt nahe, dass die Giraffe einen gewissen Nutzen daraus zieht.

Als eine der wenigen Frauen in der Safari-Szene Afrikas stellt Doyle sicher, dass das preisgekrönte Wildreservat den höchsten Nachhaltigkeitsrichtlinien folgt, um dabei nicht nur die wilden Tiere, sondern auch die einheimische Pflanzenwelt auf fast 35.000 Hektar atemberaubender Wildnis im südafrikanischen KwaZulu Natal zu erhalten.

„Die Tatsache, dass sich Pflanzenfresser von den Knochen anderer Tiere ernähren, zeigt die außerordentliche Komplexität der wechselseitigen Beziehungen zwischen den einzelnen Organismen. Wenn Urlauber also das nächste Mal die Gelegenheit haben, in den Busch zu gehen, sollen sie sich einen Moment Zeit nehmen, um zu verinnerlichen, dass das, was sie gerade beobachten, etwas mit der Versorgung der Giraffen mit dringend benötigten Mineralien oder mit der Bestäubung der Knobdorn-Bäume zu tun haben könnte“, schlägt Doyle vor.

Der Blutkreislauf als Inspiration für die Raumfahrt

Die einzigartigen majestätischen Tiere besitzen aufgrund ihrer langen Hälse und Beine ein komplexes Blutdruckregulierungssystem. Eine Reihe von spezialisierten Venen- und Arterienstrukturen regulieren den schnellen Blutfluss und verhindern eine Blutansammlung in den unteren Extremitäten, wenn sich die Giraffen zum Trinken nach unten beugen und wieder nach oben kommen. Diese Eigenschaften, wurden von NASA-Wissenschaftlern ausgiebig untersucht und bei der Entwicklung der Anti-Schwerkraft-Anzüge für Astronauten eingesetzt.

Während die Kreislaufregulierungen der Giraffe möglicherweise auch dazu beigetragen haben, Erkenntnisse für die Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) zu gewinnen – einer Krankheit, von der derzeit weltweit schätzungsweise eine Milliarde Menschen betroffen sind – benötigt auch dieses bemerkenswerte Tier jetzt Unterstützung, um zu überleben.

Eine vom Aussterben bedrohte Art
Zwei Giraffen

Die Zahl der Giraffen ist in etwas mehr als drei Jahrzehnten in ganz Afrika um fast 30 Prozent zurückgegangen. Aufgrund dieser Beobachtung wurde die Giraffe 2016 auf die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN von der am wenigsten besorgniserregenden bis zur vom Aussterben bedrohten Art hochgestuft. Die Giraffe Conservation Foundation ist derzeit die einzige NGO der Welt, die sich ausschließlich auf die Erhaltung und das Management von Wildgiraffen in ganz Afrika konzentriert.

Giraffen werden bei Thanda Safari reichlich gesichtet, allerdings ist ihre genaue Anzahl unbekannt – obwohl sie zahlreiche Jungtiere zur Welt bringen, fallen davon viele den Raubtieren zum Opfer. In Zulu übersetzt mit „so hoch wie Bäume“, waren die anmutigen Säugetiere schon immer ein besonderer Liebling der Kinder.

Während Doyle bei Thanda Safari alle Hände voll mit Naturschutz und Wildtiermanagement zu tun hat, nimmt sie Gäste, die mehr über den Naturschutz erfahren möchten, gerne mit auf Spurensuche, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. „Wenn ich kann, engagiere ich mich gerne. Bildung ist die Grundlage des Naturschutzes.“