Mit dem Postschiff zu den Polarlichtern

Nordlichter
Nordlichter ©Hurtigruten

Norwegen zu bereisen ist für viele Menschen ein langgehegter Traum. Die Möglichkeiten, Norwegen zu bereisen, sind vielfältig und eine der atemberaubendsten ist wohl mit den Postschiffen der Hurtigruten. Die Fahrt geht von Bergen entlang der Küste bis hinauf zum Polarkreis. Hier bietet sich gerade in den Wintermonaten ein unvergleichliches Erlebnis, das mystische Schauspiel der Nordlichter, auch „Aurora Borealis“ genannt – von den Wikingern als der Zorn der Götter gefürchtet, für die Norweger Alltag, und von den Touristen sehnsüchtig erhofft. Zu sehen, wie sich das wunderschöne Leuchten ausbreitet und der Himmel mit grün flackernden Lichtern zum Leben erweckt wird, ist ein Erlebnis, das keinen unberührt lässt.

Nordlichter
Nordlichter ©Detlef Düring

Voller Ungeduld wird auf die erste Borddurchsage gewartet, dass Polarlichter gesichtet wurden. Sofort stürzen alle aufs Deck. Doch erstmal kommt ein wenig Enttäuschung auf, denn es sind nur leichte milchige Schleier am Himmel zu entdecken. Erst als ich die Kameralinse des Handys gen Himmel richte, sehe ich die kräftige Grünfärbung der Nordlichter. Und tatsächlich, die typischen Nordlichter mit den kräftigen Farben, die man ja von den perfekten Bildern auf Postkarten und Bildbänden kennt, sind eigentlich besser durch die Kameralinse als mit den Augen zu erkennen. Da müssen die Nordlichter schon sehr intensiv und kräftig sein, damit sie auch so mit dem bloßen Auge zu erkennen sind.

Und auf dieses Erlebnis gibt es auch auf alle Reisen vom 1.Oktober bis 31. März ein Garantieversprechen von Hurtigruten. Sieht man keine Nordlichter, wird man zu einer zweiten 6-tägige Reise südwärts oder einer 7-tägige Reise nordwärts in der kommenden Nordlicht-Saison gratis eingeladen.

Hochebene zwischen Oslo und Bergen
Hochebene zwischen Oslo und Bergen ©Detlef-Düring
Ein Erlebnis zu jeder Jahreszeit

Aber eigentlich muss man diese Reise sowieso mehrmals machen, am besten mindestens viermal, da jede Jahreszeit das Land ganz anders erscheinen und erleben lässt, aber immer für sich einzigartig. Und auch die Rückreise vom Kirkenes an der russischen Grenze nach Bergen vermittelt wieder ganz andere Eindrücke. Auch wenn die gleichen 34 Häfen angelaufen werden, so sind die Aufenthaltsdauern unterschiedlich und die Nachtetappen und -stopps der Hinfahrt werden auf der Rückfahrt bei Tage erlebt und umgekehrt.

Bergen
Bergen ©Duering

Ich selber habe ein Anreisepaket mit einem Aufenthalt in Oslo und einer Zugfahrt am nächsten Tag nach Bergen gebucht. Und Oslo ist eine wirklich sehenswerte Stadt, die eher einen mehrtägigen Besuch verdient hätte. Aber auch der eine Tag vermittelt viel von der Schönheit der Stadt und der Lebenslust ihrer Einwohner. Und auch die Fahrt durch die tief verschneiten kaum besiedelten Hochebenen Norwegens waren ein beeindruckendes Erlebnis und eine schöne Einstimmung auf die bevorstehende Seereise. An manchen Stellen dachte ich, viel anders kann es in der Eiswüste der Arktis auch nicht aussehen.

mit der Nordlys unterwegs
Hurtigrutens Nordlys ©Detlef Düring

Täglich verlässt ein Hurtigruten Schiff den Hafen der Hansestadt Bergen und nimmt nördlichen Kurs auf das dicht an der russischen Grenze gelegene Kirkenes. Man kann die gesamte Strecke als 12-tägige Reise in den hohen Norden und zurück nach Bergen buchen oder aber auch nur die Nord- und Südroute, wenn man nicht ganz so viel Zeit hat.

Blick nach draussen
Blick nach draussen ©Duering

Bereits seit 1893 bedient die Schiffsflotte der Hurtigruten die Strecke zwischen Bergen und Kirkenes. Ursprünglich als Postschiff zur Versorgung und als Verkehrsmittel für die Bevölkerung auf den kleinen Inseln der Lofoten und in den entlegenen Gebieten jenseits des Polarkreises gedacht, wird heute kaum noch Briefpost, Pakete und Fracht transportiert. Hurtigruten ist sicherlich keine Kreuzfahrtlinie mit Showprogramm, Captain’s Dinner und anderen Unterhaltungsangeboten, die man von den großen Kreuzfahrschiffen kennt.

Kabine auf der Nordlys
Kabine auf der Nordlys ©Detlef-Düring

Aber genau das macht den besonderen Reiz aus, eine faszinierende Mischung aus erholsamer Seereise für Touristen und alltäglichem Transportmittel für Küstenbewohner und Fracht. Hier unterhält die Natur und das sich ständig wechselnde Panorama, das durch die Panorama-Fenster oder von Deck zu beobachten ist. Die Kamera ist der ständige Begleiter an Bord, denn immer gibt es gerade ein traumhaftes Motiv, was einzufangen gilt. Doch sollte man auch die Kamera mal beiseitelegen und einfach mit allen Sinnen genießen und entspannen, erst dann setzt wirklich Erholung ein.

Für die Einheimischen sind die Hurtigruten auch ein Stück Tradition und Kultur, sowie ein wichtiger Teil des öffentlichen Lebens, für den Urlauber aber eine einzigartige Möglichkeit, Norwegen mit all seinen landestypischen Facetten kennen zu lernen.

Im Kielwasser
Postschiffroute ©Detlef Düring

Da jede kleinste Etappe zwischen den insgesamt vierunddreißig Häfen entlang der Küste buchbar ist, nutzen auch viele Norweger eines der elf Schiffe, die täglich im Pendelverkehr nach einem genau eingehaltenen Fahrplan unterwegs sind, als ganz normales Transportmittel. So ist es auch für Touristen möglich, die Reise individuell zu gestalten und in jedem der angelaufenen Häfen zu unterbrechen bzw. fortzusetzen. Viele Gäste verbinden die Hurtigrutenreise auch mit einem Hotelaufenthalt von einigen Tagen mal unterwegs, am Anfang oder am Ende der Reise in Bergen oder Kirkenes, um auch das Hinterland zu erkunden.   Die Hurtigruten-Anlegestellen befinden sich in den meisten Häfen nicht allzu weit vom Stadtzentrum entfernt, so dass man auch problemlos die Städte auf eigene Faus erkunden kann,

Eine Schön-Wetter-Garantie kann Hurtigruten in den nördlichen Breiten, deren Klima bekanntlich eher rau ist, verständlicherweise nicht bieten. Und im Sommer, der recht kurz ist, wie auch im Herbst kann es trotz Sonnenscheins recht kühl und mitunter auch stürmisch werden. Doch auch dann ist der Seegang meist noch sehr verträglich, da die Schiffe meist entlang der Küste und nur selten kurze Strecken übers offene Meer fahren. Und sollte man wirklich mal seekrank werden, gibt es im Bordshop, spezielle Armbänder mit Magneten zu kaufen, die zumindest bei mir bestens gewirkt haben.

©Duering

Ungewöhnlich für uns Deutschen ist natürlich auch, dass es in den kurzen Sommermonaten gar nicht oder kaum dunkel wird und ein Sonnenuntergang, sich im Gegensatz zu südlichen Ländern über viele Stunden hinziehen kann, oder dass es im Winter kaum wirklich hell wird. Aber auch der Winter ist wunderschön und es ist nicht immer dunkel. Vielmehr herrschen eher Lichtverhältnisse, wie bei uns zur Dämmerung. Und das wird durch den Schnee und die Nordlichter meist aufgehellt und ermöglicht ganz andere Blicke auf die Küsten- und Insellandschaften. Vor allen Dingen, die Nordlichter sind nur während der Wintermonate zu beobachten.

Auf der Fahrt wechseln sich schroffe Felswände mit sanften Hügeln ab, massive Bergketten folgen Tälern, malerischen Inseln oder lieblichen Schären. Typisch für die norwegische Küste sind die beeindruckenden Fjorde und die tosenden Wasserfälle. Die Reise geht durch die von eiszeitlichen Gletschern geformte Küstenlandschaft mit ihren tief eingeschnittenen Fjorden, von denen der wohl der bekannteste der Geirangerfjord ist.

Im Trollfjord
Im Trollfjord am Tag ©Duering

Noch beeindruckender und spektakulärer ist allerdings der Trollfjord. Diesen winzigen Fjord am Raftesund können auch nur wirklich erfahrene Kapitäne bei gutem Wetter befahren und er gehört nicht zum Standardprogramm. Die Kapitäne der Hurtigruten entscheiden immer erst kurz vorher, ob es möglich ist. Der Trollfjord ist so eng, dass man vom Schiff schon fast die vorbeigleitenden Felswände berühren kann. Nach einer atemberaubenden Fahrt durch eine lange schmale Einfahrt, wo Jeder den Atem vor Spannung und Staunen anhält, wird der Blick auf eine kleine Bucht, umgeben von mächtigen Bergen, freigegeben, gerade groß genug, dass das Schiff sich fast auf der Stelle drehen kann.

Trollfjord bei Nacht
Trollfjord bei Nacht ©Detlef Düring

Ganz selten wagt es ein Kapitän es auch mal in einer hellen Mond- und Sternennacht den Trollfjord zu befahren. Spätestens dann meint man im mystischen Licht überall Trolle in den Felswänden erkennen zu können. Aber weil der Fjord mit seinen Wänden so schmal ist, kann man in der Regel während der Wintermonate nur einen Blick von der Einfahrt hineinwerfen, denn die Gefahr von Lawinen und Steinschlag ist dann zu groß.

Mit dem Hundeschlitten unterwegs
Mit dem Hundeschlitten unterwegs ©Detlef Düring

Die Vielfalt der Fischerorte und charmanten Städtchen lässt keine Langeweile aufkommen. In den Häfen mit längerer Verweildauer können die Passagiere auf eigene Faust oder mit gebuchten Landausflugspaketen die Ortschaften erkunden. Stippvisiten in die farbenfrohe Jugendstilstadt Ålesund, das lebendige Tromsø mit seiner beeindruckenden Eismeer-Kathedrale bis zur malerischen Pilgerstadt Trondheim, oder eine Fahrt durch die wildromantische Landschaft der Lofoten oder Vesteralen. Ein Muss ist auf jeden Fall schon ein Besuch des Nordkaps, wo auf der Fahrt mit etwas Glück auch jede Menge Rentiere zu sehen sind. Aber es werden auch unter anderem Safaris mit Highspeed-Raftingbooten, Vogelbeobachtung mit Kajaks, Quad-Fahrten zur russischen Grenze oder im Winter Hundeschlittentouren angeboten. Für mich war die Fahrt mit dem von bellenden Huskys gezogenen Schlitten durch die arktische verschneite arktische Landschaft ein einmaliges Erlebnis.

Am Polarkreis
Polarkreistaufe
Polarkreistaufe ©Detlef Düring

Ein Höhepunkt jeder Reise mit der Hurtigruten ist die Überquerung des Polarkreises. Während einige Passagiere im Bordpostamt Polarkreisbriefmarken kaufen und sie auf Postkarten kleben und mit Sonderstempeln für die daheim Gebliebenen versehen lassen, steppt draußen der Bär bei der Polarkreistaufe mit Meeresgott Neptun. Jeder der taufwilligen Gäste muss erst für seine Sünden büßen, indem Neptun den Taufwilligen mit einer Schöpfkelle Eiswürfel und eisiges Wasser in den Nacken oder ins Dekolleté geschüttet bekommt –und das nicht zu knapp. Mit aufgerissenen Mündern und Augen quittiert jeder diese kalte Dusche, bevor man mit einem guten Moltebeerenschnaps entschädigt wird.

Seltsame Gestalten tauchen am Polarkreis auf
Seltsame Gestalten tauchen am Polarkreis auf ©Detlef-Düring

Ob das Eiswasser oder der Moltebeerenschnaps das Taufwasser ist, bleibt unklar, doch scheint es allen großen Spaß zu machen, und fast jeder meldet sich freiwillig zur Taufe, obwohl die Urkunde zur Polarüberquerung jeder Gast sowieso zum Ende der Reise erhält. Neue Mannschaftsmitglieder bekommen bei ihrer ersten Polarüberquerung sogar in den Genuss des ganzen restlichen Eiskübels.

Auch sonst ist für Abwechslung und Stimmung an Bord gesorgt. Eine Bibliothek bietet Lesestoff, Vorträge informieren über die unterschiedlichsten Themen, eine kleine Sauna, allerdings streng getrennt nach Geschlechtern, und ein kleines Fitnesscenter laden zum Relaxen ein.

Kulinarik an Bord – Norway’s Coastal Kitchen

Auch kulinarisch wird man auf den Hurtigruten-Schiffen verwöhnt. Hauptsächlich gibt es entsprechend der jeweiligen Saison authentische norwegische Gerichte,  vom Lammeintopf bis zum Rentiersteak oder frisch gefangenen Fisch, die meistens auch typisch für die gerade befahrene Region sind. Die Zutaten werden frisch von regionalen Lieferanten und Öko-Bauernhöfen, entlang der Küste angeliefert bis hin zu den Königskrabben, die in Kirkenes an Bord kommen.

Chefköchin auf der Nordlys
Chefköchin auf Hurtigrutens Nordlys ©Detlef Düring

Im Hauptrestaurant Torget werden bei den Drei-Gänge-Menüs oder dem Buffet selbstverständlich auch immer vegetarische oder vegane Gerichte angeboten.

Neben einigen Verkostungen norwegischer Spezialitäten auf dem Außendeck, steht auch bei den Ausflügen manchmal das regionale Essen im Mittelpunkt, sei es u.a. bei dem Besuch eines typischen Bauernhofes, einer Brauerei oder dem Begleiten der Fischer beim Fang der Königskrabben.

Weil die Route der Hurtigruten-Schiffe das ganze Jahr über fast dieselbe ist, mit Ausnahme der jahreszeitlich bedingten unterschiedlichen Anfahrten der Fjorde, hat Hurtigruten für die verschiedenen Jahreszeiten Sonderprogramme mit entsprechenden Ausflügen und kulinarischen Schwerpunkten aufgelegt. Ab April dominiert das arktische Frühlingserwachen mit tierischem Nachwuchs, im Juni kommt die Mitternachtssonne ins Spiel, und ab November jagt alles dem Polarlicht nach. Dazwischen gibt es einen prachtvollen, goldenen Herbst, den sogenannten Indian Summer.

Reisen mit Hurtigruten können in jedem guten Reisebüro und direkt unter www.hurtigruten.de gebucht werden.

Stationen auf der Reise
Bergen, die zweitgrößte Stadt des Landes ist das Tor zu den Fjorden

In Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens, starten die meisten Urlauber ihre Hurtigrutenreise.
Bergen wächst und wächst, obwohl es dort weit mehr regnet als anderswo in Norwegen. Die zweitgrößte Stadt des Landes – sie hat inzwischen fast 270 000 Einwohner – liegt nicht nur am Meer und hat als bedeutender Seehafen viel zu bieten, sie gilt auch als „das Tor zu den Fjorden“.

Bergen
Bergen-©Duering

Wer schon einmal irgendwo ein Foto von der ersten Hauptstadt Norwegens, die erst 1299 von Oslo abgelöst wurde, entdeckt hat, der hat mit großer Wahrscheinlichkeit die Kaianlage Bryggen und ihre bunten Holzhäuser gesehen. Sie sind alte Handelseinrichtungen der Hanse, die die Stadt einst bekannt und reich gemacht hat. Nach mehreren Großbränden – der letzte zerstörte das gesamte Ensemble im Jahre 1916 – wurde Bryggen stets nach originalen Plänen und mit viel Liebe zum Detail wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert, als das Stadtviertel entstand. Bryggen wurde von der Unesco als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen zum Weltkulturerbe ernannt. Heute leben dort statt hanseatischer Kaufleute Handwerker, Modedesigner und Architekten.

Vom Stadtberg Floyen, auf den man mit der Fløibahn in sieben Minuten auf den 320 Meter hohen Floyen hinauffahren kann, hat man nicht nur einen fantastischen Blick auf Stadt, Hafen und vorgelagerte Inseln, sondern kann auch zum See Skomakerdiket wandern.

In Bergen gibt es allerdings im Durchschnitt 248 Regentage im Jahr. Das klingt zunächst wenig einladend. Darin enthalten sind aber viele Tage, an denen es nur kurz regnet, danach aber wieder stundenlang die Sonne scheint. Wer allerdings einen richtig grauen Tag erwischt, dem sei ein Besuch in einem der vielen Museen empfohlen, wie das Hanseatische als auch das Bryggens Museum, oder aber dem wirklich sehenswerten Edvard Grieg Museum Troldhaugen. Auch das Aquarium ist ein Besuch wert. Zu bewundern sind dort neben einer Vielzahl an Fischen auch Seelöwen, Seehunde, Pinguine, Krokodile und Schlangen.

Alesund: Jugendstil und gotischer Dom

Fast jede alte norwegische Stadt ist mindestens einmal abgebrannt, was angesichts der oft heute noch üblichen Holzbauweise kaum verwundert. Ålesund lag nach einem Großbrand im Jahr 1904 in Schutt und Asche. Mit Hilfe des deutschen Kaisers Wilhelm II. wurde die heutige Altstadt danach völlig neu im Jugendstil aufgebaut und bietet ein sehenswertes Stadtbild. Daher stehen meist die Jahreszahlen 1906 oder 1907 auf den steinernen Jugendstilhäusern.

Nicht verabsäumen sollte man auch einen Besuch des 189 Meter hohen Bergs Aksla; 418 Stufen führen hinauf. Dafür wird man mit einem grandiosen Blick auf die Stadt, das Meer, die vorgelagerten Inseln und die Bergen belohnt.

Trondheim
Trondheim ©Duering
Trondheim

Die ehemalige Residenzstadt Trondheim ist mit 172 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes und das Zentrum Mittelnorwegens, die „heimliche Hauptstadt“ des Landes. Sie liegt malerisch an einer Bucht des Trondheimfjords. Der Nidelv-Fluss umschließt das Zentrum von drei Seiten und bildet so eine Halbinsel. Das Wahrzeichen der Stadt ist der einzige gotische Dom Norwegens mit einem romanischen Querschiff , der Nidaros-Dom.

Nidaros Dom in Trondheim
Nidaros Dom in Trondheim ©Detlef Düring

Der bis zu 2000 Personen fassende Nidaros-Dom ist die größte mittelalterliche Kirche in Skandinavien und wurde Ende des 11. Jahrhunderts über dem Grab Olavs des Heiligen errichtet, umgeben von einem parkähnlichen Friedhof. Bis heute ist der Dom das wichtigste Gotteshaus des Landes und Sitz des Erzbischofs, wie auch Krönungs- und Begräbniskirche vieler norwegischer Könige. Auch heutzutage müssen nach der Verfassung alle norwegischen Könige hier gekrönt werden. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt offenbart sich die ganze Pracht liebevoll restaurierter Bürgerhäuser im so landestypischen Stil. Von der alten Stadtbrücke Gamle Bybrua aus hat man einen tollen Blick auf die Speicherhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die zu beiden Seiten des Flusses auf Holzpfählen im Wasser stehen.

Tromsø – „Paris des Nordens“

Der Spitzname mag übertrieben sein, aber der vollmundige Vergleich bezieht sich auch weniger auf das Stadtbild, als auf die kosmopolitische Geschichte: Im 19. Jahrhundert lebten in Tromsø viele reiche Handelsleute, die sich bei ihren Auslandsreisen vom kontinentalen, sprich mondänen Lebensstil beeinflussen ließen. Die nördlichste Stadt Norwegens liegt zwischen Narvik und Hammerfest auf 60° 39′ nördlicher Breite auf einer Insel, die mit dem Festland durch die markante Tromsø-Brücke verbunden ist. Ihr Ende markiert die Eismeerkathedrale mit ihrer wunderschön farbigen Glasmalerei, die den Winter und das Nordlicht symbolisiert. In der Tat fragt man sich, wie die 72 000 Einwohner die lange Winterfinsternis überstehen. Wen wundert es, dass Tromsø die Stadt mit der höchsten Kneipendichte Norwegens ist. Zum regen Restaurant- und Kneipenleben tragen vor allem die vielen Studenten bei. Sehenswert sind das Polaria-Erlebniszentrum, das einen Einblick in die arktische Lebenswelt gewährt, und das Nordlys-Planetarium. Auf einer riesigen Leinwand lassen sich Himmelsphänomene wie das Nordlicht nacherleben. Den besten Blick auf die Stadt hat man vom 420 Meter hohen Stirsteinen, der mit der Kabinenseilbahn zu erreichen ist.

Mit dem Hundeschlitten unterwegs
Mit dem Hundeschlitten unterwegs ©Detlef Düring
Kirkenes

Die kleine Stadt an der Barentsee ist der Wendepunkt auf der klassischen 12-tägigen Hurtigruten-Seereise. Kirkenes liegt nur zehn Kilometer westlich von Russland und 35 Kilometer nördlich von Finnland. So ist es nicht verwunderlich, dass auch alle Schilder zweisprachig sind, lebt man doch auch vom Handel mit den Russen. So ist ein Ausflug zur nahen russischen Grenze mit Bus, Boot oder Quad schon fast ein Muss. Im Winter geht es mit dem Schneemobil oder eine Husky-Schlitten zu Ausflügen durch die verschneite Landschaft. Ein wirkliches Highlight ist auch die Unterbrechung der Reise für eine Übernachtung im Schneehotel, was immer nur für einen Winter gebaut wird.

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