Elf Nächte & neun Häfen – Kreuzfahrt durch die Ägäis

Mykonos ©Detlef Duering

Auf einer Kreuzfahrt durch die Ägäis kann man gut in die byzantinische und griechische Mythologie und Kultur eintauchen.  Währen man es sich gleichzeitig an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gut gehen lässt. So sind viel Highlights und Geheimtipps auf Inseln und dem griechischen und türkischen Festland zu erleben, ohne dass man immer wieder den Koffer packen und das Hotel wechseln muss.

Los geht’s Mykonos
Mykonos ©Detlef-Duering

Alle an Bord, dann heißt es Leinen los im Hafen von Piräus nahe Athen. Erste Station der Reise ist Mykonos. Der Auftakt zu der Reise könnte nicht schöner sein – bereits am Morgen strahlender Sonnenschein der sich auf dem blauen Meer spiegelt und schon vom Tenderboot aus offenbart sich die Schönheit des Eilands. Sofort ins Auge sticht dabei die blaue Kuppel der Agios Nikolaos Kirche. Wie auf einer Postkarte stehen die weiß gekalkten Häuser mit den in leuchtendem Blau gestrichenen Türen und Fenstern entlang der schmalen Gassen. Im Hafen und in „Klein-Venedig“, so benannt weil es während der venezianischen Besetzung entstand, laden zahlreiche Tavernen, Restaurants und Cafés mit Meerblick nach einem Bummel durch die engen Gassen der malerischen Altstadt zum Verweilen ein. Die berühmten Windmühlenaus dem 16.Jhdt. am Hafen bieten eine malerische Kulisse für einzigartige Erinnerungsfotos.

Kusadasi und Ephesos oder Die beeindruckenden Ruinen von Ephesos

Am nächsten Morgen legt das Schiff im türkischen Badeort Kusadasi an. Die Stadt liegt in der Nähe der vermutlich wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten der Türkei – Ephesus. Ein Ausflug führt in die antike Hafenstadt, zur Zeit des Römischen Reiches die größte Stadt Kleinasiens, heute UNESCO-Weltkulturerbestätte.

Die antiken Ruinen, darunter das prachtvolle Große Theater, die Celsus-Bibliothek und der Tempel der Artemis, lassen uns die reiche Geschichte und Kultur dieser einst blühenden Stadt nachempfinden und geben Einblicke in die Blütezeit der griechisch-römischen Kultur.

Es ist schon ein faszinierendes Gefühl, wenn man auf alten Steinen läuft, wo auch schon Marcus Antonius, Kleopatra, Alexander der Große oder die Jungfrau Marie entlang geritten sind. Hier befand sich auch das Grab von Johannes.

Nach so vielen Eindrücken geht es wieder zurück an Bord. Und über Nacht geht es nach Dikili, eine unscheinbare türkische Hafenstadt, wäre sie nicht Ausgangspunkt für einen Ausflug zur antiken Stadt Pergamon.

Dikili und Pergamon

Majestätisch thront die historische Stadt Pergamon mit ihrer Akropolis und Amphitheaters auf einer Hochebene mit einem spektakulären Blick über das Tal und der heutigen Stadt Bergama. Mit einer Gondelbahn erreicht man die Überreste der antiken Stadt, einst das bedeutendste Kulturzentrum des Hellenismus, wo auch das Pergament erfunden und im großem Maße produziert wurde. Besonders sehenswert ist das Hangtheater von Pergamon für an die 10.000 Zuschauern und die hier verbliebenen Überreste des in der ersten Hälfte des 2. Jhdt. vor Christus erbauten berühmten Altars des Zeus, der heute vollkommen restauriert im Berliner Pergamonmuseum steht. Verblüfft höre ich zu als der Tourguide erzählt, dass er froh sei, dass dieser nach Berlin geholt wurde, da er in der Türkei wohl früher „nach und nach bei Nacht und Nebel für hiesige Bauzwecke abgebaut worden wäre.“ Doch auch in Berlin wird er leider die nächsten Jahre nicht zu besichtigen sein, da das berühmte Pergamonmuseum wohl ab Oktober 2023 bis 2027 komplett wegen Grundinstandsetzung geschlossen wird.

Volos und die Meteora-Klöster

Nun geht es wieder zurück nach Griechenland nach Volos, einem malerischen Hafen an den Ausläufern des Pilion-Gebirges, wo die beeindruckenden Meteora-Klöster Klöster (Meteora bedeutet auf Griechisch „in der Luft schwebend“) auf steilen nahezu bizarr geformten Sandsteinfelsen thronen. Auch heute noch eine der wichtigsten Pilgerstätten der griechisch-orthodoxen Kirche und UNESCO-Weltkulturerbe. Sechs von einst 24 Klöstern kann man noch besichtigen. Erst ab dem 20. Jahrhundert sind sie über Treppen zugänglich, in früheren Zeiten waren sie gewollt fast unerreichbar. Aufgrund der glatten Felsen konnten die Klöster nur mit Hilfe von handbetriebenen Seilwinden, eingepackt in Netzen, und über Strickleitern erreicht werden. Die faszinierende Architektur, die atemberaubenden Fresken und die spirituelle Atmosphäre sind beeindrucken, wie auch Panoramaaussicht auf die umliegende Landschaft.

Skiathos
Skiathos ©Detlef Duering

Von diesem Ort der Spiritualität geht die Kreuzfahrt weiter zur idyllischen Insel Skiathos, die für ihre weiß getünchten Häuser, ihre smaragdgrünen Buchten und sandigen Strände bekannt ist, aber auch durch Hollywood und ihren Ruf als Partyinsel. Wurde hier doch größtenteils der Abba-Blockbuster u.a. mit Meryl Streep und Pierce Brosnan gedreht, aber auch bereits in den 1960er-Jahren wollten die Beatles die gesamte Insel kaufen. Ein Glück, dass es ihnen nicht gelang. Das Ambiente der Insel ist einfach grandios und lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.

Thessaloniki ©Detlef-Duering
Thessaloniki

Das Kontrastprogramm ist der nächste Hafen, Thessaloniki, die zweitgrößte Stadt Griechenlands und eine lebhafte Stadt mit einer reichen Geschichte und Kultur. Byzantinische Kirchen wie die nach dem Entwurf der berühmten Hagia Sophia erbauten Agia Sofia, die Rotonda, das Archäologische Museum, das Forum Romanum, der Weiße Turm, die Altstadt und auf der anderen Seite ein pulsierendes Stadtzentrum, ein einzigartiges Zusammenspiel von Geschichte und Moderne.

 

Kavala und die Alistrati-Höhle
Alistrati-Höhle ©Detlef Duering

Der letzte auf griechischer Seite angelaufene Hafen ist Kavala, als Ausgangspunkt für einen Besuch der spektakulären Alistrati-Höhle mit faszinierenden Formationen von Stalaktiten und Stalagmiten oder der archäologischen Stätte Philippi.

Troja

Von dem türkischen Kepez, dem letzten Hafen vor Istanbul, geht es zur sagenumwobenen Stadt Troja, in deren Ruinen die Geschichten von Helden und Göttern um den trojanischen Krieg herum in Gedanken fast lebendig werden, auch Dank der beeindruckenden Nachbildung des Trojanischen Pferdes.

Istanbul ©Detlef Duering

Nun verlässt die Vasco da Gama Kurs die Ägäis und nimmt Kurs auf Istanbul. Dabei gleitet sie durch die Meerenge der Dardanellen, Schauplatz vieler Kämpfe in den Jahrtausenden vor allen Dingen auch des Massakers von Gallipoli im Ersten Weltkrieg. Auch heutzutage sind die vielen vorbeifahrenden Getreideschiffe, Zeichen des nahen Krieges in der Ukraine.

Istanbul

Die letzte Station der Kreuzfahrt ist die faszinierende Stadt Istanbul, die einzige Stadt, die auf zwei Kontinenten, Europa und Asien, und in der Zeugnisse ebenfalls zweier Kulturen aufeinandertreffen, des Byzantinischen und des Osmanischen Reiches – hieß sie früher doch auch Byzanz und Konstantinopel. Heute ist die Millionenstadt ein Schmelztiegel von Kulturen, Traditionen und der Moderne.

Istanbul ©Detlef Duering

Die beeindruckende Architektur der Blauen Moschee, die Pracht der Hagia Sophia, die historischen Schätze des Topkapi-Palastes, der Taksim Platz, der Galataturm und die quirligen Basare sind nur einige der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Aber am meisten fasziniert die Cisterna Basilica, eine riesige spätantike Zisterne, auch Versunkene Stadt genannt, und auch bekannt aus einem James-Bond Film. Medusenköpfe, ständig wechselnde Lichtspiele und eine farbige Beleuchtung der 336 im Wasser stehenden Säulen, die das Gewölbe tragen, erzeugen eine mystische Stimmung

Vasco Da Gama ©Detlef Duering

Mit einer Bootsfahrt auf dem Bosporus und einem herrlichen Blick auf die Skyline der Stadt endet die Reise in der Ägäis, die zu den Wurzeln der westlichen Zivilisation mit einer faszinierenden Mischung aus Geschichte, antiker Kulturen und atemberaubenden Landschaften. , von antiken Ruinen bis hin zu malerischen Dörfern

Die Tage sind wie im Fluge vergangen, wie griechische Meze. Man bekommt Lust auf eine weitere Kreuzfahrt oder sogar auf eine Weltreise, zu der die Vasco da Gama jeweils im Oktober aufbricht.

Reise-Informationen zur „Vasco da Gama“:

Im Gegensatz zu den großen Kreuzfahrtschiffen, wo Animation, Wasserrutschen oder Kart-Bahnen für ständige Unterhaltung sorgen, ist die Atmosphäre auf der Vasco da Gama ruhig und entspannt. Das Schiff hat eine überschaubare Gästezahl von maximal 1.000 Passagieren. An Bord befinden sich fünf Restaurants, dazu sieben Bars und Cafés.

Ein umfassendes Ausflugs- und Unterhaltungsprogramm bereichert das Bordleben. Die Bordsprache ist deutsch.

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