Der Luxus der Einfachheit

Greiterhof bei Lana ©pretty-hotels.com Robert Kittel

Privatsauna, schicke Küche und Designermöbel: So sehen mittlerweile tatsächlich die Urlaubsunterkünfte einiger Südtiroler Bauernhöfe aus. Das gefällt nicht allen. Doch Kritiker dürfen sich insofern entspannen, als dass „Roter Hahn“ nach wie vor dafür sorgt, dass die Mitgliedsbetriebe ihre Arbeitszeit vorwiegend der Landwirtschaft widmen und nicht ausschließlich dem Fremdenverkehr. Wem zu viel Luxus dennoch ein Dorn im Auge ist, für den hält das Qualitätssiegel des Südtiroler Bauernbunds immer noch jede Menge urige, rustikale und bodenständige Domizile bereit, die an ein Landleben wie früher erinnern.

Unterschweig im Ultental © pretty hotels.com Robert Kittel
Unterschweig im Ultental ©pretty-hotels.com Robert Kittel

Bauernhof bleibt Bauernhof

Aufgrund ihrer exponierten Lage haben vor allem zahlreiche Südtiroler Bergbauernhöfe zwischen Ortler und Dolomiten überhaupt keine Möglichkeit, sich primär auf die stylische Einrichtung ihrer Ferienwohnungen zu konzentrieren – viel mehr zählen der praktische Nutzen, Strapazierfähig- und Langlebigkeit. Das wiederum spielt der Nachhaltigkeitsphilosophie von „Roter Hahn“ in die Karten: So ist zum Beispiel ein Vollholzboden in den Schlafzimmern ein Pflichtkriterium, um die fünfte Blume zu erhalten. Gewünscht wird außerdem der Einsatz natürlicher Textilien wie Baumwolle oder Leinen – und nicht das Vorhandensein eines Fernsehers oder einer Minibar. Mit der Sternenvergabe bei Hotels kann man das System also nicht vergleichen. Denn die hochwertige Ausstattung der Gästeunterkünfte wird zwar mitbewertet, vor allem aber kommt es auf die Erlebbarkeit am Hof an. Zu den gewünschten Angeboten gehören unter anderem das Frühstück, bestehend aus vorwiegend selbst veredelten Produkten, ein damit bestückter Hofladen, regelmäßige Führungen durch den landwirtschaftlichen Betrieb mit Bauer oder Bäuerin, Verkostungen und so weiter.

©Gschnofer Hof in Terlan
©Gschnofer Hof in Terlan

Wo Wände noch Geschichte(n) erzählen

Viele Südtiroler Bauernhöfe legen zudem wieder gesteigerten Wert auf Authentizität, Atmosphäre und antikes Mobiliar, etwa die metallbeschlagene Kleidertruhe von der Urgroßmutter oder eine original erhaltene Zirbenstube wie im Bruggerhof in Prags/Dolomiten oder im Pachergut im Ultental bei Meran. Wo möglich, wird historische Bausubstanz heutzutage nicht mehr abgerissen, sondern liebevoll restauriert – meist unter den strengen Augen des Denkmalschutzes und den wohlwollenden Blicken von „Roter Hahn“. So konnte sich zum Beispiel der Hofer-Hof bei Brixen/Eisacktal hinter dicken Steinmauern sein Renaissance-Flair erhalten. Im Edelansitz Zimmerlehen in Völs am Schlern wohnen Urlauber auf Wunsch in einem zum Anwesen gehörenden Turm mit Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert. Und bei den behutsamen Renovierungsarbeiten am Gschnofer in Terlan bei Meran ist sogar das ein oder andere Geheimnis zu Tage getreten: Gäste der Wohnung „Kescht“ dürfen sich unter anderem über eine freigelegte, mittelalterliche Tür freuen, in der „Zeder“ findet sich ein ebensolches, klitzekleines Fenster.

Mehr Informationen unter www.roterhahn.it