Das Bündner Bergdorf Tschlin wartet über diesen Sommer mit dem wohl kleinsten öffentlichen Freibad der Welt auf. Während rund fünf Wochen darf an den Samstagen und weiteren ausgewählten Daten nach Herzenslust im sprudelnd warmen Wasser gebadet werden – und zwar im Brunnen «Bügl Sura» mitten im Dorf.
Der Brunnen «Bügl Sura» in Tschlin wird in diesem Sommer zum Wellness-Mekka im Miniaturformat. Hierfür heizen die Initianten das Brunnenwasser im Becken mittels Feuer auf Badetemperatur auf. Eine Sprudelbank, Liegeflächen, die Garderobe und ein Holzbottich für die Abkühlung bilden die restliche Wellness-Infrastruktur auf dem pittoresken Dorfplatz in Tschlin. An acht Veranstaltungstagen zwischen dem 21. Juli und dem 18. August sind Einheimische und Gäste eingeladen, das einzigartige Badeerlebnis zu entdecken. Die Idee der Kulturinitiative Somalgors74 wird in Zusammenarbeit mit Tourismus Valsot realisiert.
Umfangreiches Programm
Das Projekt IL BÜGL PUBLIC TSCHLIN wird an einem exklusiven Badeplausch mit der Tschliner Bevölkerung am 14. Juli feierlich eingeweiht. Danach steht das Angebot bis zum 18. August jeden Samstagnachmittag von 15.00 bis 22.00 Uhr der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zusätzlich veranstalten die Initianten am 26. Juli während der Musikwoche mit den Fränzlis und am 2. August weitere Badenachmittage bzw. -abende im Brunnen. Eine Broschüre sowie die Website www.ilBüglPublic.ch informieren über das gesamte Programm, geben einen Einblick in die Tschliner Brunnengeschichte und verweisen auf die kreativen Köpfe und Zuständigen Institutionen hinter der Idee.
Kulturprojekt mit touristischem Nutzen
Lange Zeit galten Dorfbrunnen wie der Bügl Sura in Tschlin als Zentrum des Geschehens. Nebst dem Wasserbezug traf sich hier die Dorfgemeinde auch, um sich auszutauschen und zu unterhalten. Das belebte Treiben am Dorfbrunnen wurde bereits mit der Wassererschliessung der Haushalte gehemmt und fand mit der Entwicklung der Medien bald sein Ende. Das Projekt IL BÜGL PUBLIC möchte jetzt einem Brunnen wieder zu seiner ursprünglichen sozialen Funktion verhelfen, wenn auch bloss temporär. Als Hinweis auf die Bedeutung des Zusammenkommens, der realen sozialen Kontakte als wichtigstes Erbe unserer altehrwürdigen Brunnen verstehen die Initianten das Projekt. So hoffen sie, dass Gäste und Einheimische das aussergewöhnliche und einmalige Angebot rege nutzen und auch den Wert des Brunnens als geselligen Treffpunkt wiederentdecken. Hinter der Idee steckt der gebürtige Tschliner und in Amsterdam lebende Künstler Curdin Tones mit seiner Kulturinitiative Somalgors74 und Tourismus Valsot.