Für eine Reise in exotische Gegenden und zu außergewöhnlichen Naturlandschaften benötigen Urlauber nicht unbedingt ein Flugticket. Das Tessin, der sonnenverwöhnte Südkanton der Schweiz, bietet eine eindrucksvolle landschaftliche Vielfalt von subtropischen Reservaten bis hin zu hochalpinen Regionen. Ungeahnte Exotik verleiht die üppige Vegetation dem Onsernonetal, welches verborgen im Hinterland des Lago Maggiore liegt. Als UNESCO-Weltnaturerbe beheimatet das Waldreservat Lodano zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. Eine Reise ins Tessin bedeutet zugleich eine Reise in ein Wasserparadies: mit über 130 Bergseen, tosenden Wasserfällen und smaragdgrünen Bergbächen zum Schwimmen, Bootfahren und Angeln. Wer von einer schier endlosen Auswahl an Sonnenuntergängen träumt, findet im Tessin Orte wie den Gipfel des Monte Generoso, den Parco San Michele oder auch das Strandbad Lido di Melano für das allabendliche Naturschauspiel. Die italienischsprachige Schweiz definiert sich durch die Kombination aus Natur, die fast frei von menschlichen Einflüssen ist, Gewässern, die einen bis auf den Grund sehen lassen und Sonnenuntergängen, die an einen Urlaub in Rio de Janeiro erinnern. Exotik pur – und das beinahe vor der Haustür.
Naturoase der Kontraste
Es ist keine Weltreise nötig, um möglichst viele verschiedene Landschaften zu entdecken. Bei einem Aufenthalt im Schweizer Tessin reicht die Spanne an Naturräumen von subtropischen Reservaten bis hin zu hochalpinen Regionen. Das Onsernonetal im Hinterland des Lago Maggiore ist das wildeste Tal des Kantons. Mit seiner Vegetation und Atmosphäre erinnert es an einen Dschungel. Ebenso das Waldreservat Lodano: Wie in einem Regenwald – allerdings im Herzen Europas – beherbergt es zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere, seit 2021 zählt es gar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Dort gibt es neben Wildbächen und Wasserfällen die Flüsse Isorno und Nála. Der Isorno schlängelt sich durch den Talgrund, umringt von den dschungelartigen Wäldern und Schluchten, während Nála im Sommer zum Naturpool wird. Weite Täler und breite Flussufer gibt es auch in der Tiefebene des südlichen Mendrisiotto. Im weniger bekannten Valle della Motta wandern Spaziergänger durch üppige Flora und Fauna. Wenn zum Sommerbeginn der „Goldregen“ im heiligen Wald Bosco Sacro di Mergugno blüht, präsentiert er eine Fülle an leuchtend gelben Blüten und steht dabei in starkem Kontrast zum dunkelgrünen Laubwerk. Eine ganz andere Landschaft erstreckt sich im Centovalli, den „100 Tälern“ des Tessins. Dort findet sich eine üppige Vielfalt an Mineralien und Felsen mit unterschiedlichen Einfärbungen. Wer die bekanntere Bilderbuchlandschaft des Schweizer Südkantons vorzieht, wandert durch das Bleniotal mit seinen unzähligen Wiesen, Berggipfeln und Wäldern.
Bergseen und geheime Badestellen
Nicht nur Urlaubsdestinationen wie die Malediven, auch das Tessin gilt als Wasserparadies. Neben den berühmten Seen Lago Maggiore und Luganersee gibt es mehr als 130 Bergseen sowie Wasserfälle und smaragdgrüne Bergbäche. Die Gewässer ermöglichen Erholungssuchenden eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmen, Bootfahren und Angeln. In den verschiedenen Regionen des Tessins – Bellinzona e Valli, Ascona-Locarno, Lugano und Mendrisiotto – gibt es unterschiedliche Entdeckungstouren zu Seen oder Flusstälern. Besonders im Sommer sind die Strecken am Wasser beliebt: wie ein Ausflug zur „schönsten Badewanne der Schweiz“, der „Gumpe von Felice“ oberhalb von Leontica im nördlichen Bleniotal. Sie erlangte Berühmtheit durch einen literarischen Bestseller, der von dem 90-jährigen Felice handelt, der täglich vor Tagesanbruch zu dieser Felswanne wandert und eintaucht. Doch nur hartgesonnene Besucher wagen sich tatsächlich in den erfrischenden Naturpool. Eines der schönsten Dörfer der Schweiz ist das winzige Foroglio. Bekannt ist es vor allem für seinen Wasserfall Calnègia, der über 110 Meter in die Tiefe stürzt. Der Themenweg „Weg der Wunder“ im Tessiner Malcantone gleicht hingegen einem Ausflug in die Vergangenheit. Auf der sechs Kilometer langen, familienfreundlichen Route gibt es alte Mauern, Mühlen, Schlösser, Öfen und Bergwerke zu entdecken, gleich daneben lädt der Fluss zum Bad und Picknick ein.
Abendrot im Tessin: Sundowning vom Feinsten
Um alle Töne des Abendrots zu erleben, muss man nicht nach Brasilien fliegen. Für Sommerabende in der italienischen Schweiz gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit einem Sundowner in der Hand das Farbenspiel eines Sonnenuntergangs zu verfolgen. Vom Gipfel des Monte Generoso schweift der Blick über die Seenlandschaft, die Stadt Lugano und die umliegenden Berge. Sommerurlaub mal anders: Anstatt die Sonne hinter dem Zuckerhut in Rio de Janeiro verschwinden zu sehen, blickt man von der Terrasse hinter der Michaelskapelle im Parco San Michele über den Golf von Lugano und die glühenden Alpengipfel und erfährt so eine mystische Atmosphäre. Das Strandbad Lido di Melano liegt am südlichen Teil des Luganersees, von dort aus sind der Monte Generoso und das UNESCO-Weltnaturerbe Monte San Giorgio zu sehen. Wer den „Tramonto“ lieber aktiv erleben möchte, für den empfiehlt sich eine Stand-Up-Paddle-Tour zur Mündung der Maggia, die dort in den Lago Maggiore fließt. Und für all jene, die nicht genug Abendstundenromantik bekommen können, gibt es am Monte Carasso die Möglichkeit, den Tag in einer „Birdbox“ auszuklingen zu lassen und die Nacht inmitten der Natur zu erleben.
Mehr Informationen unter www.ticino.ch