Die besten Tipps für ein Rendezvous mit Eiger, Mönch und Jungfrau

Es ist schon beeindruckend, wenn man von Grindelwald hinaufblickt und das ewige Eis des Dreigestirns von Eiger, Mönch und Jungfrau in der Sonne glänzen sieht. Die drei Gipfel erheben sich zum Teil über 4.000 Meter in den blauen Himmel und scheinen unerreichbar zu sein. Doch man ist schneller dort oben als man denkt. Denn schon seit 1912 bringt die Jungfraubahn in Kombination mit dem neuen Eiger Express alle Gäste, die von den drei Gipfeln magisch angezogen werden, bequem hinauf aufs Jungfraujoch – Top of Europe und damit zum höchstgelegenen Bahnhof der Welt auf 3.454 Metern. Wer schnell hinauf will, nimmt den neuen Eiger Express ab Grindelwald Terminal, dadurch verkürzt sich die Fahrt um 47 Minuten. „Um mehr von den Bergen zu haben, nimmt man für einen Weg den Eiger Express und den anderen Weg die Zahnradbahn“, schwärmt Roland Fontanive. Der 77-Jährige begleitet seit sechzehn Jahren mit charmantem Oberländer Akzent und leichtem Walliser Einschlag regelmäßig Besucher durch die Berner Alpen. Und für die Fahrt hat er jede Menge Insider-Tipps.

Der neue Eiger Express ©Jungfraubahnen
Nach dem Lockdown: Frische Alpenluft, Edelweiß und klarer Blick auf die Eigernordwand

Viele kennen das Berner Oberland als lohnenswertes Ziel für Wintersportler. Aber auch im Sommer bietet die faszinierende Bergwelt ausreichend Gründe für einen erholsamen Urlaub. Wer nach dem Lockdown wieder einmal richtig frische Alpenluft schnuppern will, fährt bis Interlaken oder Grindelwald und bekommt dann nahezu alles geboten: klare, frische Bergluft, gut ausgeschilderte Wanderwege, eine sensationelle Bergkulisse, ein kurzes Wintererlebnis auch im Sommer und passend zu allem die modernste Technik, um hinzukommen. Die Jungfraubahn fährt an 365 Tagen. Richtig Glück hat der, der für weitere Informationen auf einen richtigen Berg-Experten trifft – wie Roland Fontanive. Er hat schon sehr viele Berge bestiegen, war in Südamerika und im Himalaya. Auf dem Jungfraujoch – Top of Europe war er schon and die 1.000 Mal. „Ich kenne jede Bergdohle dort oben“, schmunzelt er und plaudert aus dem Nähkästchen. „Das erste Berghaus stammte aus dem Jahr 1923 und 1924, mit einem Hotel im oberen Stockwerk. Das Berghaus brannte im Oktober 1972 vollständig ab und wurde im Jahre 1978 im Stil aufgebaut, wie man es heute besuchen kann.“ Der Frühling ist für Roli die schönste Zeit, die Bergriesen zu entdecken. „Wenn die Natur erwacht und man die ersten Edelweiße sieht“, so Roli, wie ihn in den Bergen alle nennen.

Mit der Jungfraubahn zu den schönsten Aussichten

Wer Roli Fontanives Rat und Erzählungen folgt, und per Bahn die Berge erklimmt, startet in Interlaken Ost und fährt bis Lauterbrunnen. Hier steigt man um und kommt mit der Wengernalpbahn zur Station Kleine Scheidegg, in 2061 Metern Höhe – dem Startpunkt der Jungfraubahn. Mit 33 km/h hat die Bahn das ideale Tempo, um Fotos zu machen, allerdings liegen etwas mehr als sieben Kilometer der 9,2 Kilometer langen Strecke im Tunnel. An der Station „Eismeer“ lohnt es sich, auszusteigen, um einzigartige Fotos der grandiosen Gletscherwelt zu machen. „Während der Fahrt“, so Roli, „überwindet man 1.400 Höhenmeter.“ Oben erreicht man eine völlig andere, fantastische Welt. Roli fährt gern mit der ersten Bahn hinauf, dann hat man die Aussichtspunkte oft genug noch für sich allein. Sein Tipp für einen ersten Ausblick: „Der Aletschgletscher beeindruckt jeden. Er ist rund 22 Kilometer lang und wird von zahlreichen Viertausendern gesäumt. An seiner tiefsten Stelle, beim Konkordiaplatz, ist er fast 900 Meter dick.“ Mitten im Sommer kann man hier oben durch Schnee stapfen. Oder durch den Eispalast wandeln. Bergführer haben die Gänge und Hallen in den dreißiger Jahren mit Pickel und Säge mitten im Gletschereis geschaffen. Roli Fontanive: „In versteckten Nischen findet man von unseren Eismeistern gestaltete Skulpturen wie Adler oder Pinguine.“ Ein Sommerwanderweg im ewigen Winterkleid führt in 60 Minuten zur höchstgelegenen bewirteten Hütte der Schweiz – zur Mönchsjochhütte. „Da kann man sogar übernachten“, so Roli. Die Hütte bietet eine umwerfende Sicht bis in die Zentral- und Ostschweiz wie auch auf die Walliser Bergwelt. Geöffnet ist die Hütte täglich. Zwischen 11 und 15 Uhr gibt es neben bodenständigen Schweizer Spezialitäten auch ausgesuchte, edle Weine.

Berühmte Besucher, der neue Eiger Express und über 300 Kilometer Wanderwege

Wenn Roli Fontanive anfängt zu schmunzeln, dann hat er immer eine spannende Geschichte aus der Bergwelt parat. So erinnert er sich zum Beispiel an den Besuch des chinesischen Vizepräsidenten auf dem Jungfraujoch. Er sprach kein Englisch, aber dank seinem Botschaftssekretär verstand man sich trotzdem. Es stellte sich heraus, dass der chinesische Gast und Roli im gleichen Jahr geboren wurden und beide als Kind Kühe gehütet haben. Reinhold Messner war auch oben – ganze drei Tage lang. Skifahrerin Lindsey Vonn war hier, ebenso Roger Federer.

Noch viel schneller auf dem Jungfraujoch – Top of Europe ist man mit der neuen Seilbahn Eiger Express. Sie startet im neuen Grindelwald Terminal, das direkten Anschluss von der Bahn zu zwei Bergbahnen – bietet hinauf zum Eigergletscher und hinauf zum Männlichen.

Lauterbrunnental als Inspiration für „Der Herr der Ringe“

In der Jungfrau Region gibt es über 300 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege – in einer absolut faszinierenden Landschaft. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war diese Region Ideengeberin zu einer wahrhaft großen Geschichte: Im Jahre 1911, so wird überliefert, wanderte der damals 19-jähriger J.R.R. Tolkien durch das Lauterbrunnental, nahe Grindelwald. Durch die Landschaft ließ er sich zu seiner Erzählung „Herr der Ringe“ inspirieren. So geht wohl die Idee, dass die Berge im Zwergenreich «Kazad-dûm» von zwei steinernen Hallen, Treppen und Gängen durchzogen sind, auf die sich damals noch im Bau befindliche Jungfraubahn zurück.

Weitere Informationen: www.jungfrau.ch