Kirschblüten, Kimono, Tempel und Samurai: Schon das bloße Wort „Japan“ löst eine Flut von Vorstellungen aus. Und ja, sie sind fast alle richtig. Was nicht heißt, es gäbe nicht noch überraschende Seiten am Land der aufgehenden Sonne…
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Alles wild und Wald
Auch wenn die Hochhausschluchten von Tokyo und Osaka mit ihren Leuchtreklamen und dem aufregenden Großstadtflair ganz sicher echt sind – typisch japanisch sind sie nicht. Rund drei Viertel Japans sind bergig und einsam, zwei Drittel des Landes sind bewaldet (also doppelt so viel wie in Deutschland) und als Wanderer kann man durchaus stundenlang wandern, ohne anderen Menschen zu begegnen, dafür aber Hirsche, Affen, Bären und allerhand andere Wildtiere!
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Schneeland Japan
Wer hätte es gedacht? Der schneereichste Ort der Welt liegt in Japan, genauer gesagt (Nomen est Omen) im Schneeland „Yukiguni“. Es erstreckt sich über die Berge der Präfekturen Toyama, Niigata und Yamagata an der Westküste der Hauptinsel Honshu. Bis zu 40 Meter Neuschnee fallen jedes Jahr in dieser Region! Ganz genaue Daten gibt es allerdings nicht, denn so viel Schnee ist selbst für die besten Messgeräte unfassbar. Kein Wunder, dass man hier oft bis in den Mai Ski- und Snowboard fahren kann.
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Tokyo liegt (auch) mitten im Meer
Bevor sie nun Stirnrunzelnd den Atlas herauskramen: Tokyo liegt natürlich an der Küste der Hauptinsel Honshu. Zumindest ein großer Teil der Stadt. Allerdings sind auch die Ogasawara-Inseln offiziell Teil von Tokyo, auch wenn sie gut tausend Kilometer südlich der Hauptstadt einsam im Meer liegen. Lediglich zwei von ihnen sind ständig bewohnt. Schnell mal hin fliegen kann man auch nicht, denn sie sind nur zweimal pro Woche auf einer 24-stündigen Schiffspassage erreichbar.
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Japan ist das Land der Automaten
Durst, Hunger oder Lust auf ein Spielzeug? Das ist in Japan kein Problem, denn überall, selbst an den einsamsten Bushaltestellen, warten Automaten. Genau 3.931.900 gibt es davon laut der Japan Vending System Manufacturers Association, also einen pro 32 Einwohner. Dank modernster Technologie verbrauchen sie nur wenig Strom, bieten dafür aber im Herbst und Winter sogar warmen Kaffee und Tee!
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So viele leere Inseln
2023 machte sich die Geospatial Information Authority of Japan (GSI) daran, alle Inseln des Landes noch einmal genau zu zählen und entdeckte verblüfft, dass es nicht rund 6800 waren, wie der letzte Report der japanischen Küstenwache von 1987 ergeben hatte, sondern genau 14.125. Dieser Zuwachs ist allerdings weder geologischen Aktivitäten noch irgendeinem Landzuwachs geschuldet, sondern Folge besserer Erfassungstechnik und genauerer Karten. In jedem Fall sind nur 421 davon bewohnt.
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Japan hat die jüngste Insel der Welt
Sie entstand 2013 nach einem Vulkanausbruch im Meer rund tausend Kilometer südöstlich von Tokyo nahe Iwoto Island und ist mittlerweile sogar schon 100 Meter hoch. Bis man darauf gemütlich zelten kann, wird es noch ein wenig dauern, da sie noch in Bewegung ist. Gut möglich ist auch, dass die Insel wieder abtaucht.
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Abgefahren!
Der am meisten frequentierte Bahnhof der Welt ist die Tokyoter Station Shinjuku Station: Rund 1,26 Milliarden Passagiere nutzen ihn pro Jahr! Auch die Nummer zwei bis fünf des Rankings liegen allesamt in Japan.
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Vergebliche Mülleimersuche
Unterwegs in Japan, egal ob in einer belebten Großstadt oder in der Natur, müssen sich Reisende umgewöhnen, denn spätestens nach dem ersten Eis (aus dem Automaten natürlich!), stellen sie mit der leeren Verpackung in der Hand fest: Es gibt keine Mülleimer! Der Grund?
Ganz einfach: Jeder ist für seinen Müll selbst verantwortlich und natürlich nimmt man ihn mit zurück nach Hause. Offenkundig funktioniert dieses System in Japan, denn selbst in der Innenstadt von Tokyo liegt kein bisschen Müll herum…