Zwischen Backsteinidyllen und maritimer Baukultur in der Mecklenburgischen Seenplatte

Warener Innenstadt ©Heidi Goerlt
Warener Innenstadt ©Heidi Goerlt

Bezaubernde Altstädte zwischen großen Seen und kleinen Kanälen, maritime Baudenkmäler oder Shopping unter Fachwerkdächern: Neben jeder Menge Abenteuern in der Natur laden in der Mecklenburgischen Seenplatte historische Kleinode und sehenswerte Städte ganzjährig zu Spaziergängen, Einkaufsbummeln und Spurensuchen ein. Dabei locken etwa die Inselstadt Malchow mit einer eintausend Jahre alten Geschichte, Waren (Müritz) mit zahllosen Einkaufsstübchen und norddeutscher Baukultur oder die Stadt Röbel/Müritz mit romantischen Gässchen, restaurierten Windmühlen und mittelalterlichem Flair. Besonders attraktiv: Alle Städte und Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander und sind binnen weniger Autominuten oder auf dem Rad erreichbar. Ideal, um einen abwechslungsreichen Urlaub in einer Region zu verbringen, deren Facettenreichtum einzigartig ist:

Plau am See: Unterwegs zwischen Hubbrücke und Hühnerleiter

Der Luftkurort Plau am See verzaubert Besucher mit einer bunten Mischung aus maritimer Baukultur und Gebäuden, um die sich spannende Geschichten ranken. Auf keinen Fall fehlen darf bei einem Spaziergang durch die Stadt die Plauer Hubbrücke, die, 1916 gebaut und 1991 nach altem Vorbild rekonstruiert, heute zu einem der beliebtesten Fotomotive der Stadt gehört. Nicht weniger sehenswert ist das Ackerbürgerhaus Plaus – das letzte seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Das Ackerbürgerhaus wurde einst nach einem Stadtbrand im 18. Jahrhundert aus geborgenen Materialien neu errichtet und fasziniert bis heute mit seiner urigen Fassade und den im Originalzustand erhaltenen Nebengebäuden. Weitere architektonische Wahrzeichen sind der Plauer Burgturm aus dem Jahre 1449 mit seiner drei Meter dicken Mauer, die so genannte Plauer Hühnerleiter, eine alte Schleusenbrücke, sowie ein neuer Aussichtsturm am Plauer See. Aus einer Höhe von rund 13 Metern können Wagemutige hier einen faszinierenden Blick auf Deutschlands siebtgrößten See werfen.

Waren (Müritz): Saniert, prämiert und beeindruckend

Als größte Stadt der Mecklenburgischen Seenplatte glänzt Waren (Müritz) mit einer Mischung aus idyllischem Kleinstadtflair, See-Erleben und jeder Menge Überbleibseln aus einer früheren Zeit. Gleichzeitig ergänzen moderne Gebäude, wie das über die Grenzen der Region hinaus bekannte Naturerlebnis-Museum Müritzeum, das erst kürzlich für seine liebevolle Sanierung prämierte Stadtensemble. Wer Waren (Müritz) besucht, genießt gemütliches Ambiente beim Bummeln, taucht bei einer Stippvisite im ältesten Gebäude der Stadt, der St. Georgen-Kirche, in sechs Jahrhunderte Stadtgeschichte ein oder entspannt beim Flanieren entlang der modernen Müritzufer-Promenade.

Inselstadt Malchow: Charmant und einzigartig

Umrahmt von Wasser bildet die Stadt Malchow eine Insel mit jeder Menge Kultur und Geschichte. Bekanntestes Bauwerk ist die Drehbrücke Malchow, die erstmals im Jahr 1863 in Betrieb genommen wurde und bis heute jährlich von fast 20.000 Booten passiert wird. Ebenso faszinierend wie ihr Alter ist der Blick von der Brücke auf das maritime Treiben und die Silhouette der Stadt. Diese wird unter anderem geprägt von der Malchower Kreuzkirche, in der vor allem der mit zahlreichen Figuren bespickte Altaraufsatz ins Auge fällt. Weitere Höhepunkte der Stadt sind die Malchower Stadtmühle aus dem 19. Jahrhundert, ein altes Zisterzienser-Kloster und das DDR-Museum, welches im alten Filmpalast Malchows sowohl außen als auch innen Nostalgie bewahrt.

Röbel/Müritz: Bunte Stadt zwischen Mittelalter und Moderne

Entlang beschaulicher Ringgassen schlendern, schmucke Fachwerkhäuschen bestaunen und prächtige Backsteingebäude erleben – das können Besucher der Stadt Röbel/Müritz. Zwei große Kirchen samt Kirch- und Marktplatz warten in unmittelbarer Nähe zur Müritz. Eine davon ist St. Marien – ein dreischiffiges Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert, das als eines der frühesten gotischen Hallenkirchen in Mecklenburg gilt. Nicht entgehen lassen sollten sich Besucher einen Blick in die historische Windmühle auf dem ehemaligen Burgberg. Die, Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute, Holländermühle wurde 2006 saniert und ist heute eines der außergewöhnlichsten Gebäude der Stadt.

Rechlin: Faszinierende Einblicke in das 20. Jahrhundert

Bereits im 14. Jahrhundert erwähnt erfuhr Rechlin vor allem im ersten und zweiten Weltkrieg große Aufmerksamkeit. Noch bis heute können in der am südlichen Müritzrand gelegenen Stadt historische Denkmäler der Zeit entdeckt werden. Vier Betonbunker und Beschussplatten oder das Luftfahrtechnische Museum auf dem Gelände der früheren Fliegerversuchsanstalt zeugen von der militärischen Vergangenheit Rechlins. Einen beruhigenden Kontrast im Gemeindebild setzt die Bolter Mühle: Die 1665 vom Johanniterorden gegründete und malerisch gelegene Wassermühle zieht heute als Kultur- und Ausflugsstätte jedes Jahr unzählige Besucher in ihren Bann.