Mehr Pflanzenarten als in ganz Europa, über 230 verschiedene Säugetiere und rund 1.000 Vogelspezies – mehr als in den USA und Kanada zusammen: Mit seiner immensen Artenvielfalt und Biodiversität fasziniert das kleine Panama Naturfans. Idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die grüne Lunge Mittelamerikas ist überraschenderweise die quirlige Metropole Panama-Stadt selbst. Die Nationalparks Camino de Cruces, Chagres und Soberania sowie die Regenwälder entlang des berühmten Panamakanals liegen direkt vor den Toren der City. Eine Legende unter (Hobby-)Ornithologen ist die Pipeline Road, wo die renommierte Audubon Society an einem einzigen Tag über 300 Vogelarten sichtete. Ob zu Wasser, ganz geerdet oder aus luftiger Höhe: Zahlreiche Anbieter in Panama-Stadt haben verschiedenste Eco-Tagestouren zu den Highlights im Portfolio; denn an dieser engen Stelle zwischen Atlantik und Pazifik liegt die ursprüngliche Natur wirklich nur einen Katzensprung vom urbanen Leben entfernt.
Geerdet: Panamas Pipeline Road
Diese ehemalige US-Militärstraße durch Regenwald-Altbestand gehört zu den besten Vogelbeobachtungsrevieren der Welt. Als Servicetrasse für eine daneben laufende Rohrleitung im 2. Weltkrieg angelegt, welche aber nie in Betrieb genommen wurde, führt sie 40 Minuten nordwestlich von Panama-Stadt ins Herz des Soberania-Nationalparks. Die 17 Kilometer lange, einspurige unbefestigte Straße ist weltberühmt als Paradies für Ornithologen, aber auch magisch-bunte Schmetterlinge, Affen und hunderte anderer Wildtiere lassen sich hier beobachten. Eine Wanderung auf der Pipeline Road ist mit Fernglas bewaffnet ein Muss für jeden Panamabesuch. Fast jeder Anbieter hat eine Tagestour im Programm.
Aus der Luft: Gamboa Aerial Tram and Tower
Ebenfalls knapp 40 Minuten von Panama-Stadt entfernt umfängt der Regenwald mit seinen unvergleichlichen Farbfacetten und Akustikspektakeln Besucher. Die Gondeln der Gamboa Aerial Tram schweben 600 Meter weit durch die erhabenen Baumwipfel: Vogelperspektive für den Menschen. Ob verstecktes Vogelnest mit piependen Jungtieren, Affenfamilien oder Faultiere – von hier oben lässt sich so einiges entdecken. Beim atemberaubenden 360-Grad-Rundblick vom 30 Meter hohen Turm am Ende der Fahrt schweift der Blick über ein beeindruckendes Blätterdach, den Rio-Chagres-Zufluss zum Panamakanal und die nahen Siedlungen der indigenen Bevölkerung.
Auf dem Wasser: Wildbeobachtung entlang des Panamakanals
An den Ufern des berühmten Kanals tobt das bunte Leben: Neben Schiffeschauen und durch Schleusen schippern erleben Besucher bei einer geführten Tagestour die Flora, Fauna und die Traditionen der lokalen Embera-Stämme hautnah: Früh am Morgen geht es auf der Wasserstraße, Auge in Auge mit den großen Frachtschiffen, nach Gamboa, wo der Rio Chagres auf den Kanal trifft und weiter zu einer Bootsfahrt auf dem weitläufigen Gatun-See. Auch ein Abstecher zu den bekannten Affeninseln, wo sich Kapuziner-, Liszt- und Brüllaffen tummeln, darf bei dieser Tour nicht fehlen. Viele Anbieter schließen am Nachmittag einen Ausflug zum nordöstlich gelegenen Chagres-Nationalpark an. In traditionellen Holzkanus und unter fachkundiger Führung der indigenen Einheimischen lässt sich die Tierwelt noch besser entdecken. Große Wildkatzen wie der Jaguar, aber auch Tapire, Faultiere, Affen und natürlich hunderte Vogelspezies, darunter der seltene Harpyie-Adler, tummeln sich in diesem Refugium, einem der artenreichsten Regenwälder weltweit.