Wärmende Sonnenstrahlen treffen auf weite Schneefelder: Beim Winterwandern in Osttirol stapfen Urlauber inmitten von 266 Dreitausendern. Mit rot leuchtenden Wangen von der frischen Luft hören sie nur das Knirschen ihrer eigenen Schritte im Schnee. 33 beschilderte Wege mit insgesamt rund 170 Kilometer Länge wurden zwischen Lienzer Dolomiten und Hohen Tauern nach dem Tiroler Bergwegekonzept konzipiert. Neu seit 2024 ist nicht nur der Winterwanderweg Matreier Tauernhaus, sondern auch das eigene Kompetenzzentrum.
Qualitätsgeprüfte Winterwanderwege
Winterwandern ist in der kalten Jahreszeit laut T-MONA Studie (Tourismus Monitor Austria) die zweithäufigste Aktivität von Gästen. Zur Qualitätssicherung hat das Land Tirol ein Bergwegekonzept erstellt, das 2018 erstmalig in Kartitsch erfolgreich umgesetzt wurde. Die 800-Seelen-Gemeinde am oberen Ende des Gailtals auf 1.356 Metern darf sich seither „erstes zertifiziertes Winterwanderdorf Österreichs“ nennen. Nach und nach folgen weitere Regionen mit der Ausweisung von qualitätsgeprüften Wegen, um Besuchern auch abseits der großen Wintersportgebiete oder an Alpinski-Rasttagen ein Erlebnis zu ermöglichen. So gibt es beispielsweise die Zentrumsrunde in Obertilliach mit einer Länge von 4,4 Kilometern. Wer mag, kann nach halber Strecke mit dem Postbus zurückfahren. Für die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Osttirol wurde eigens ein Mobilitätskonzept entwickelt. Auch in Prägraten laufen Schneewanderer auf täglich frisch präparierten Wegen. Die 9,7 Kilometer lange Route zum Berger Eck dauert etwa vier Stunden und beinhaltet 390 Höhenmeter bergauf. Beim Winterwanderweg Bodenalm geht es sogar 611 Meter nach oben. Wie alle Touren sind auch der Wiesenweg im Defereggental (2,8 Kilometer) sowie der mittelschwere Alte Lucknerhausweg Glor-Berg-Lucknerhaus in St. Jakob (11,7 Kilometer) bestens ausgeschildert und nach Tiroler Bergwegekonzept konzipiert.
Das neue Winterkompetenzzentrum Matreier Tauernhaus
Der neue 1,8 Kilometer lange Winterwanderweg Matreier Tauernhaus ist Teil des neuen Konzepts „Kompetenzzentrum“. Mit insgesamt zwei beschilderten Winterwanderwegen, vier Langlaufloipen, dem größten künstlichen Eiskletterpark Österreichs (70 Routen) und einem 17 Meter hohen Eiskletterturm setzt Matrei in Osttirol voll und ganz auf das Tauernhaus als Dreh- und Angelpunkt des Projekts – mit einem abwechslungsreichen Angebot in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Darüber hinaus ist das Winterkompetenzzentrum Ausgangspunkt für einige der schönsten Skitouren im Tauerntal.