Sagenhafte Naturgeheimnisse im Herzen ostbayerischer Städte

Erlebnisreicher Städtetrip oder ein Wochenende in der Natur? Ostbayerns Zentren bringen beide Urlaubswelten zusammen. Wer eine Reise in die ostbayerischen Städte plant, findet dort beides: Pulsierendes Leben und erholsame Idylle gleichermaßen. Sie überraschen, besonders abseits der viel besuchten und oft fotografierten „Touristenlieblinge“, mit versteckten Naturabenteuern, um neue Kraft zu tanken und Ruhe zu genießen. An kaum bekannten Orten lässt sich große Geschichte entdecken oder einfach auch einmal die Seele baumeln.

Amberg: Eine grüne Oase inmitten der Stadt

Einen versteckten grünen Ruhepol mitten in der Stadt bietet Amberg mit seinem Maltesergarten. Im 17. und 18. Jahrhundert gehörten die prächtigen Parkanlagen, die in den Sommermonaten Schauplatz für stimmungsvolle Serenadenkonzerte sind, zum Amberger Jesuitenkolleg. Umgeben von dicken Mauern waren sie seinerzeit nur für die Mönche zugänglich. Heute ist das idyllische Grün Ruhe-, Kraft- und Wohlfühlort für Jedermann: Mit seinem Brunnen, den weitläufigen Grünflächen und seinen Streuobstwiesen ist der Maltesergarten ideal für erholsame Mittagspausen, kleine Spaziergänge oder einen entspannten Tagesausklang in der Abendsonne. Infos: www.tourismus.amberg.de

Leading-Quality-Trail rund um Neumarkt ©obx-news Andreas Hub

Neumarkt: Deutschlands kleinstes Wandergebiet

Neumarkt in der Oberpfalz, einst Residenz der Wittelsbacher Pfalzgrafen, fasziniert heute nicht nur mit seinen lebendigen Altstadtgassen, prächtigen Bürgerhäusern oder seinem Museum für Historische Maybach-Fahrzeuge, sondern auch mit einem überraschenden Superlativ: Deutschlands kleinstem zusammenhängenden Wandergebiet, der Zeugenbergrunde. Der Qualitätswanderweg führt auf einer Strecke von 48 Kilometern rund um die Stadt. Das Besondere: Als „Leading Quality Trail“ gehört er zu den besten Wanderwegen Europas. Die Strecke führt durch sonnige Wälder und entlang des Alten Ludwigkanals hinauf zur Burgruine Wolfstein. Deren Geschichte reicht 900 Jahre zurück. Das Burgplateau, rund 150 Meter über der Stadt gelegen, eröffnet atemberaubende Panorama-Ausblicke auf Neumarkt. Infos: www.tourismus-neumarkt.de

Regensburg: Ein fürstliches Parkjuwel am Rande des Weltkulturerbes 

Zum beliebten „grünen Ausflugsziel“ mitten in der Großstadt avanciert der rund eineinhalb Hektar große Herzogspark in Regensburg. Das Parkjuwel liegt nur wenige hundert Meter entfernt von der mittelalterlichen Regensburger Altstadt, die seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Name des Parks geht zurück auf die Schwester des Fürsten Maximilian Karl von Thurn und Taxis, Herzogin Marie Sophie von Württemberg. Sie nutzte das Palais am Rande des Parks ab 1843 als Residenz. Heute beherbergt das Gebäude das Naturkundemuseum Ostbayern. Ein Renaissancegarten bildet das Herzstück des Parks. Entlang einer der Hecken werden dort Pflanzen angebaut, die aus den Dramen William Shakespeares bekannt sind. Der viergeschossige, 700 Jahre alte Prebrunnturm am Rande des Parks kann im Sommer bestiegen werden – besondere Ausblicke auf die turmreiche Silhouette der Regensburger Altstadt sowie die unmittelbar am Park vorbeifließende Donau inklusive. Infos: www.tourismus.regensburg.de

Deggendorf: Wo eine „Hölzerne Hand“ den Weg weist

Besondere Aussichten genießen Besucher rund um Deggendorf in Niederbayern, dem „Tor zum Bayerischen Wald“. In knapp 1.000 Metern Höhe befindet sich dort, versteckt im dichten Hochwald des Deggendorfer Ortsteils Greising am Kreuzungspunkt mehrerer Wanderwege, eine „Hölzerne Hand“. Ihr Ursprung beruht auf einer Sage: Der Wald hoch über der Stadt war einst schwer durchdringlich. Und so kam es, dass sich ein Mann in dieser Gegend verirrte. Als der Abend hereinbrach, schwor er sich, er wolle jedes Jahr eine Wallfahrt antreten, wenn er nur wieder aus dem Wald herausfände. Da trat ein altes Weib aus dem Gebüsch hervor und wies ihm die Richtung. Zum Dank befestigte der Mann, so sagt es die Legende, eine hölzerne Hand an dieser Stelle. Bis heute kann man diese dort besichtigen und sich auf die Spuren dieser mystischen und sagenhaften Begegnung begeben. Zurück im Stadtzentrum entdecken Besucher den 6.000 Quadratmeter großen Donaupark mit Donau-Uferpromenade und zahlreichen Spiel- und Grünflächen zum Flanieren. Traditionelle und kulinarische Besonderheiten lassen sich in den zahlreichen Gaststätten und Cafés im Stadtgebiet sowie auf den lokalen Märkten erleben. Infos: www.deggendorf.de

Passau: Eine „Schwarze Perle“ mit seltener Tier- und Pflanzenwelt 

Eindrücklich bestimmt die Donau das Bild in der Dreiflüssestadt Passau. Der Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz am „Dreiflüsse-Eck“ gilt als weltweit einzige Stelle, wo drei Flüsse aus drei Himmelsrichtungen kommend sich vereinen und gemeinsam in die vierte weiterfließen. Die Donau ist zum mächtigen Strom geworden. Die Ilz ist der kleinste der drei Passauer Flüsse und wird wegen ihrer Färbung durch Hochmoore und Fichtenwälder „Schwarze Perle des Bayerischen Waldes“ genannt. Direkt ans Stadtgebiet grenzt mit dem Schutzgebiet „Halser Ilzschleifen“ ein Naturparadies. Gemächliches Wasserplätschern, grüne Ufer, tiefhängende Äste, Flusswindungen und idyllische Wanderwege entführen in eine andere Welt. Mit etwas Glück entdecken Besucher seltene Tiere wie Eisvögel, Schwarzspechte, Wasseramseln und Fischotter.

Mit der Bahn anreisen

Ostbayerns Städte bieten heute viele Möglichkeiten, die Naturerlebnisse in den Orten auch mit einer nachhaltigen Anreise zu kombinieren: Schnelle, preisgünstige und umweltfreundliche Mobilität eröffnen die Verbindungen der bayerischen Bahnen. So können beispielsweise mit dem Bayern-Ticket bis zu fünf Personen einen Tag lang quer durch den Freistaat reisen und die Gegend erkunden. Grundpreis für das Bayern-Ticket sind 25 Euro, jeder zusätzliche Mitfahrer zahlt sieben Euro. Das Bayern-Ticket gilt für beliebig viele Fahrten in allen Nahverkehrszügen, in allen Verbundverkehrsmitteln und in fast allen Linienbussen im Freistaat.