Prien am Chiemsee: Das Tor zum Bayerischen Meer

Prien am Chiemsee liegt malerisch gelegen am Chiemsees in Oberbayern, der auch das „Bayerische Meer“ genannt wird. Der Marktort verbindet See-Idylle mit Alpenpanorama und ist als Luft- und Kneippkurort zertifiziert. Sein Name geht auf die keltische Bezeichnung für den Fluss Prien („Brigenna“) zurück, was „aus den Bergen kommend“ bedeutet

Erstmals urkundlich im 8. Jahrhundert erwähnt, entwickelte sich Prien rasch zu einem wichtigen Kur- und Feriendomizil. Die traditionelle Oberbayerische Architektur prägt das Ortsbild: Fachwerkhäuser, geschmückte Brunnen und liebevoll gestaltete Gärten verleihen Prien seinen ganz besonderen Charme. Ein beliebtes Fotomotiv ist die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit barocker Ausstattung und klassizistischem Turm.

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Eine Stadtführung lohnt sich auf jeden Fall. So erfährt man nicht nur spannende Details über König Ludwig II., sondern auch vieles über die Geschichte des Ortes selbst – angefangen bei der Geologie, über die Entwicklung des Tourismus, den Einfluss der Künstler bis hin zur Zeit, als Schloss Herrenchiemsee erbaut wurde. Die klassische Tour durch Prien dauert etwa 1,5 Stunden. Wer es lieber außergewöhnlicher mag, kann an besonderen Vollmondtouren auf Herrenchiemsee teilnehmen oder die Natur bei Vogelstimmenwanderungen und Fledermaus-Touren entdecken.

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Kunst aus der Region

Viele Künstler leben in der Region und haben in der Galerie im Alten Rathaus die Möglichkeit sich zu präsentieren.  Alle zwei Monate wechselt das Programm, von Malerei über Skulptur bis zu Illustrationen. Ergänzt wird das Ausstellungsangebot durch Lesungen, Workshops und Künstlergespräche.

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Prien Outdoor

Viele Rundwege zum Wandern oder Radeln führen entlang des Chiemsees durch die Uferlandschaften, vorbei an sanften Buchten, zu Aussichtspunkten mit Blick auf die Chiemgauer Alpen.

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Mit dem Schiff übers „Bayerische Meer“

Auf jeden Fall gehört zu einem Chiemsee-Besuch eine Fahrt über das „Bayerische Meer“. Vom Priener Hafen aus starten jeden Tage Linienschiffe nach Gstadt und zu den Königsschlössern und Klöstern auf der Herren- und Fraueninsel. Im Sommer kann man rund um den See fahren und auch weitere Orte wie Seebruck, Chieming, Übersee-Feldwies und Bernau-Felden per Schiff erreichen. Im Winter fahren die Schiffe zur vollen Stunde, im Sommer jede halbe Stunde.

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Besonderes Highlight sind die neben den neueren Schiffen die nostalgischen Schiffe, etwa die 1973 erbaute „MS-Rudolf“ oder der 1926 erbaute Raddampfer „Ludwig Fessler“.

Die genauen Fahrt- und Anlegezeiten der Schiffe am Chiemsee finden sich auf der Website www.chiemsee-schifffahrt.de/de/home

Augustiner Chorherrenstift Prien ©Detlef Duering 35

Herrenchiemsee

Auf der Herreninsel thront das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift, oft auch als Altes Schloss bezeichnet. Vier Gebäudeflügel umschließen einen großen, annähernd rechteckigen Hof mit einem idyllischen Rosengarten. Es hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vom Kloster zum Brauereigebäude, später zum Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse, wie der bedeutende Verfassungskonvent 1948, die Vorarbeit für das spätere Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, lädt es heute als Museum Besucher zu einer Zeitreise ein. Hier verschmelzen Kunst, Politik und Klosterkultur.

Augustiner Chorherrenstift Prien ©Detlef Duering 44Prien ©Detlef Duering 44

Das ehemalige Schlafzimmer König Ludwigs II. und die Hofküche können besichtigt werden, wie auch mehrere Schauräume, ergänzt durch eine umfangreiche Gemäldesammlung mit Motiven aus dem Chiemgau. Besonders sehenswert ist auch die zur Brauerei umgebaute einstige Klosterkirche, dem sogenannten „Inseldom“, mit dem heutigen Charme eines „Lost Place“ und einer wunderbaren Aussicht auf die gegenüberliegende Fraueninsel. Der „Inseldom“ ist allerdings nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

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Sehenswert ist natürlich auch neben dem Schlosspark, das 1878 von Ludwig II. errichtete Neue Schloss Herrenchiemsee, als ein Abbild des Schlosses Versailles, dem „Tempel des Ruhmes“ für den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. von Frankreich. Besonders sehenswert sind die prunkvoll ausgestatteten Haupträume und das König Ludwig II.-Museum.

Blick auf Fraueninsel Prien ©Detlef Duering 39

Der Herreninsel gegenüber liegt die kleine Fraueninsel mit einem im 11.Jhdt. auf Grundmauern aus karolingischer Zeit errichteten Benediktinerinnenkloster, heute ein Wallfahrtsort zu Ehren der seligen Irmengard, der Schutzpatronin des Chiemgaus. Auf jeden Fall sollte man sich Zeit nehmen, um bei einem Inselrundgang die vielen Blumen- und Kräutergärten, die versteckten Plätze und das Symbol der Fraueninsel, den freistehenden Glockenturm aus dem 12. Jhdt. zu erkunden.

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Von der Kampenwand ein Blick auf den Chiemsee

Die Alpen sind, wie bereits erwähnt, nicht allzu weit entfernt, keine halbe Stunde z.B. die Kampenwand in Aschau, ein Muss für Naturliebhaber. Egal ob es zu Fuß hochgeht oder bequem mit der Seilbahn, oben wartet auf einem gemütlichen Rundwanderweg und bei Abenteuerlust beim Gipfelanstieg ein herrliches Panorama auf den Besucher. Bei bester Sicht hat man bereits von der Bergstation einen traumhaften Ausblick auf die gewaltige Kette der Zentralalpen, Berchtesgadener Berge und die Loferer Steinberge bis in die Hohen Tauern. Vom nicht allzu schwer erreichbaren Gipfelkreuz ist die Aussicht auf den Chiemsee traumhaft und von hier erkennt man auch die gewaltige Größe des Chiemsees.

Kampenwand Prien ©Detlef Duering 12Prien ©Detlef Duering 18

Wer es lieber gemütlich mag, kehrt in eine der Almen ein und genießt den Chiemsee in der Ferne. Allerdings etwas ungewöhnlich, dass in der zur Seilbahn gehörenden Sonnenalm innen keine Hunde erlaubt sind. Für mich persönlich ein Grund, egal ob mein Hund mit dabei ist oder nicht, dort nicht einzukehren!

Gastronomie vom Feinsten

Die Restaurants und Biergärten in Prien servieren herzhafte Schmankerl wie Schweinsbraten, frischen Seeforellen und hausgemachte Knödel.

Aber hier drei Tipps von mir, die etwas herausragen im gastronomischen Angebot:

Fischgenuss mit Tradition

Die familiengeführte Chiemseefischerei Stephan gehört noch zu den wenigen Fischereibetrieben am Chiemsee. Täglich holen sie Felchen, Renken und Saiblinge aus dem See und verkaufen diese fangfrisch oder auch traditionell geräuchert im eigenen Hofladen und bei sorgfältig ausgewählten Partnern.

Aber vor allen Dingen kann der Fisch auch vor Ort auf der Terrasse oder im gemütlichen Bistro mit Blick auf Prien und die nahen Alpen mit Semmeln, Wraps oder Bagels oder auch vollwertigen Mittagsgerichten genossen werden, quasi fangfrisch direkt auf den Teller.

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Fine-Dining direkt am See

Nur ein paar Schritte vom Wasser entfernt liegt das stilvolle Yachthotel Prien mit dem Fine-Dining Restaurant Blu, wo mediterrane Küche Aromen und Zutaten aus dem Mittelmeerraum mit denen der Region auf moderne Weise neu interpretiert.

Namensgebend ist die kunstvoll unter anderem mit Fischschwärmen bemalte und gestaltete blaue Decke, die eine maritime Atmosphäre schafft, welche im Sommer auf der Terrasse mit Blick auf das glitzernde „Bayerische Meer“ ebenfalls gegeben ist.

Foodbar Tobias Wachter
Foodbar Tobias Wachter

Kulinarische Kreativität mit Sternen

Ein absolutes Highlight für Feinschmecker und Genießer ist die mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnete Foodbar Wachter. Küchenchef Dominik Wachter kombiniert mit seinem kleinen Team kreativ frische, lokale Produkte mit internationalen Akzenten – stets nachhaltig und geschmacklich auf höchstem Niveau. Das moderne, dennoch gemütliche Ambiente, macht jeden Besuch zum Erlebnis, sei es für ein ausgedehntes Abendessen oder einen lässigen Tapas-Abend. Dominik Wachter möchte auch mit seinen Gästen reden und in die Augen schauen können, wenn serviert wird. Deswegen auch ein ungewöhnliches Roundtable-Konzept mit einem runden Tresen wo aus der Mitte heraus, nur von vorn, eben auf Augenhöhe, serviert wird. Dieses ungewöhnliche Konzept macht das kleine Restaurant mit nur 23 Plätzen zu einem Wohlfühlort. Wachter und seine drei Mitarbeiter machen alles selbst, alle Vor- und Nachbereitungen wie auch das Spülen und Polieren des Bestecks. Die kleine Küche bedingt, dass er eigentlich jeden Tag wieder bei null anfangen muss. Da es kein Kühlhaus gibt, muss jeden Tag frisch eingekauft werden, es wird möglichst alles verarbeitet, und der Sauerteig fürs Brot am Vortag in der Früh angesetzt.

An den Wänden im Restaurant kann man eine weitere Leidenschaft von Dominik Wachter erkennen. Er sammelt, legt ein und fermentiert, wie z.B. Brot-Miso, wo er die Anschnitte vom Brot sammelt und dann wieder ins Brot, als Altbrotanteil, einarbeitet, um mehr Geschmack hineinzubekommen.

Bio-Backkunst

Außergewöhnlich ist die Biobäckerei Brotquelle Prien. Im gläsernen Laden kann man den Bäckern bei der Arbeit zuschauen, wie sie mit hochwertigen Bio-Zutaten, die größtenteils aus der Region stammen, vorwiegend mit Sauerteig, frische Brote und Brötchen nach Rezepten aus der ganzen Welt backen. Und es lohnt sich, auch wenn man Prien nur einen kurzen Besuch abstattet, dort ein Brot für zu Hause mitzunehmen.

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Fazit und Anreise

Prien am Chiemsee vereint einfach bayerische Tradition mit weltoffener Kultur, schöner Natur und einem reichhaltigen Freizeitangebot. Ob aktive Erholung, kulturelle Entdeckungen oder genussvolle Auszeiten – hier kann jeder sein persönliches Urlaubsidyll am „Bayerischen Meer“ finden.

Prien und damit der Chiemsee ist gut mit dem Zug wie auch mit dem Auto zu erreichen. Der zentral gelegen Bahnhof liegt auf der Zugstrecke zwischen München und Salzburg und auch die nahe Autobahn lädt dazu ein, vielleicht auch mal ein paar Tage auf dem Weg in oder aus dem Süden noch in Prien einzuplanen, oder aber direkt den Urlaub hier zu verbringen.

Weitere Infos unter www.tourismus.prien.de