Kulturelle Entdeckungsreise durch das Großherzogtum

Château de Vianden ©Pulsa-Pictures LFT

Das Europäische Kulturerbejahr ist eine einzigartige Gelegenheit, um die kulturelle Vielfalt des Großherzogtums zu erleben. Sie ist natürlicher Bestandteil der touristischen Schätze der Destination. Dieses inmitten der „grünen Lunge Europas“ gelegene Land wartet mit einer beeindruckenden Vielfalt an Naturlandschaften mit zahlreichen kulturellen Schmuckstücken auf, die mehr als nur einen Umweg wert sind.

Zunächst wäre eine enorme Vielzahl an Schlössern zu nennen, die im Land wie in einem Märchen zu entdecken sind. Im westlichen Zentrum Luxemburgs, unweit der Grenze zur Hauptstadt, liegt das symbolträchtige Tal der sieben Schlösser, das zu romantischen Spaziergängen entlang der Eisch einlädt.

Im Norden thront die imposante Burg Vianden auf einer Anhöhe. Sie gilt als einer der schönsten Feudalherrensitze Europas. Von 1862 bis 1865, während seines Exils, weilte Victor Hugo in einem Haus, von dem aus die Burg der Ardennenstadt den Blickfang bildete. Das Haus beherbergt heute ein ansprechendes Museum. Hier kann man in das künstlerische, engagierte Universum des Autors eintauchen, der in die Geschichte der Stadt für immer eingegangen ist.

Eines der größten visuellen Manifeste für Frieden und Gleichheit der Menschen wird im Schloss Clervaux im Rahmen der Ausstellung The Family of Man gezeigt, die zur Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes zählt. Die 1955 von Edward Steichen für das MoMA in New York zusammengestellte Ausstellung umfasst 503 humanistische Fotografien von 273 Künstlern, darunter Robert Capa, Henri Cartier-Bresson und Dorothea Lange. Das Erbe des Pioniers der Fotografie, Edward Steichen, kann in mehreren öffentlichen Ausstellungen in Luxemburg bewundert werden, vor allem im Musée national d’histoire et d’art (MNHA – Nationalmuseum für Geschichte und Kunst) und in der Villa Vauban in Luxemburg oder auch im Centre national de l’audiovisuel (CNA) in Dudelange – ein Must für jeden Liebhaber der Fotografie!

Die Stadt Dudelange zeichnet sich auch durch die Qualität der von avantgardistischen Werken geprägten Galerien aus. Hier sind häufig die Künstler von morgen zu finden. In dieser Gegend, verstreut im Süden des Landes, im sogenannten Gebiet der „Roten Erde“, befinden sich auch einige der wichtigsten Relikte des industriellen Erbes des Landes. Die 35 Kilometer umfassende Minett Tour bietet einige der wichtigsten Stahlstandorte des Landes zum Entdecken an, die saniert und in beeindruckende kulturelle und touristische Attraktionen umgewandelt wurden: von den Hochöfen von Belval bis hin zu den Tagebauanlagen des Industrieparks von Fond-de-Gras.

Zeugnisse der industriellen Entwicklung einer anderen Art findet man in der Éislek Region, darunter das Schiefermuseum Haut-Martelange, das Museum der früheren Kupfermine in Stolzemburg oder die Tuchfabrik im Empfangszentrum des Naturparks Obersauer. Das Viandener Pumpspeicherwerk (SEO) lädt seine Besucher zu einer anschaulichen Reise durch das Universum der Wasserkraft ein.

Luxemburgs industrielle Vergangenheit führte dazu, dass das Land zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) bzw. Montanunion beitrug. Dieser Wirtschaftsverband war ein Vorläufer der Europäischen Union und Luxemburg eines seiner Gründungsmitglieder. Zeugnisse zum Thema „Europa“ und dessen Zusammenwachsen sind überall in der Stadt Luxemburg zu finden. So ist beispielsweise das Stadtviertel Kirchberg ein architektonisches Zeugnis für die verschiedenen Etappen und Perioden seiner Geschichte. In den Gebäuden spiegeln sich auf intelligente Art und Weise die Spuren der Jahrtausendstadt Luxemburgs wider, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

In der Moselregion ist Schengen sicherlich der weltweit bekannteste Ort Europas, der dem berühmten EU-Abkommen zur Abschaffung der Pass- und Grenzkontrollen seinen Namen geschenkt hat. Nur wenige Schritte von der deutschen und französischen Grenze entfernt zeigt hier das Europa-Museum die wichtigsten Entwicklungsetappen der europäischen Integration. Das Gebäude selbst ist ein großartiges Beispiel moderner Architektur – allerdings nur eines von zahlreichen anderen in der Region, die in dieser Disziplin eine der führenden ist.

Bekanntlich zählen zum Erbe auch Gastronomie, Weinanbau und Traditionen. Somit sind auch das Emmaus-Fest bzw. „Emaischen“ am 2. April und der traditionelle „Octavemärtchen”-Markt vom 22. April bis 6. Mai 2018 ideale Gelegenheiten, um sich Luxemburg auf ungewöhnliche Art und Weise zu nähern.

Weitere Informationen zur Kultur finden Sie hier: www.visitluxembourg.com/de/erleben/kunst-kultur