Kleine Städte – Große Persönlichkeiten: Romantic Cities

Die Geschichten der Romantic Cities sind mit vielen Namen bekannter oder berühmter Visionäre verbunden, die teilweise auch die Weichen für unsere Gegenwart gelegt haben. Von Philosophen über Bischöfe bis hin zu Sportlern. Zahlreiche Persönlichkeiten haben hier ihre Spuren hinterlassen. Begeistern Sie sich selbst, gehen Sie auf Entdeckungsreise und tauchen Sie ein in über 2.000 Jahre alte Geschichte in den Romantic Cities zwischen Rhein und Mosel.

Koblenz

Clemens Brentano, deutscher Schriftsteller, Dichter und Hauptvertreter der Heidelberger Romantik, gilt als bekannter Sohn der Stadt. Geboren und aufgewachsen in Ehrenbreitstein, dem heutigen Koblenz, verewigte er sich vor allem mit seiner Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ in der Chronik der deutschen Lyrik.

Maria Magdalena van Beethoven, Mutter des später weltbekannten Komponisten Ludwig van Beethoven, wurde ebenfalls in Koblenz geboren. Im heutigen Ehrenbreitstein wurde in ihrem Geburtshaus ein Museum eingerichtet. Es ist also offensichtlich, dass die Stadt Koblenz vor geschichtsträchtigen Persönlichkeiten nur so strotzt. Das nahm sich auch Queen Victoria zum Anlass, als sie während ihrer Rheinreise 1845 Koblenz besuchte und auf Schloss Stolzenfels verweilte. Wer bei der nächsten Reise den Namen Baedeker auf seinem Reiseführer findet, hält auch ein Stück Koblenzer Geschichte in der Hand. Karl Baedeker, deutscher Verleger und Autor des gleichnamigen Reiseführers, führte sein Verlagshaus in Koblenz.

Worms

„The diet of worms“: Mit diesem Wortspiel aus Hamlet machte William Shakespeare im frühen 17. Jahrhundert im englischsprachigen Raum auf den Reichstag zu Worms aufmerksam. Knapp 400 Jahre vorher fand im Wormser Dom, in dem 1048 Papst Leo IX zum Papst gewählt wurde, bereits eine englische Königshochzeit statt. Friedrich II heiratete seine englische Königin Isabelle (Elisabeth). Noch heute befindet sich am Rathaus der Stadt dazu ein Erinnerungsrelief.

Überlieferungen zufolge soll zudem Richard Löwenherz während seiner Gefangenschaft auch in Worms im „Knast“ gesessen haben. Geprägt wurde die Stadt Worms aber vor allem durch das jüdische Erbe. Als bekanntester jüdischer Sohn der Stadt ist Rabbiner Meir von Rothenburg zu nennen, dessen Grab sich heute auf dem jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ besichtigen lässt. Im Zuge der kirchlichen Reformation besuchte zudem Martin Luther die Stadt, als er 1521 vor dem Reichstag von Kaiser und Reich zum Widerruf seiner Schriften aufgefordert wurde.

Trier

Mit Karl Marx zählt einer der einflussreichsten Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus zum Trierer Geschichtsgut. Geboren im Jahr 1818 verbrachte der spätere Begründer des Marxismus die ersten 17 Jahre seines Lebens in Trier. Die Dauerausstellung in seinem Geburtshaus in der Brückenstraße lockt heute jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt.

Des Weiteren lassen sich zudem die Spuren von Konstantin dem Großen in die Moselstadt zurückverfolgen. Der ehemalige römische Kaiser und später Alleinherrscher verwaltete in Trier sein Territorium. Durch ihn wurde Trier zur Kaiserresidenz und das Christentum endgültig zur europäischen Religion. Auch seine Mutter, Kaiserin Helena, besitzt ein Stück Trierer Vergangenheit. Sie gilt als eine der bedeutendsten Frauengestalten der Stadt, nachdem ihr Sohn Konstantin sie bei seinem Regierungsantritt mit nach Trier holte und ihr kaiserliche Ehren erwies. Die Konstantinbasilika, die seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, prägt noch heute das Stadtbild Triers. Als Thronsaal Anfang des vierten Jahrhunderts errichtet, wird sie heute in erster Linie als evangelische Kirche genutzt.

Mainz

Der berühmteste Sohn der Stadt Mainz ist unumstritten Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern wurde im Jahr 1400 in der heutigen Landeshauptstadt geboren und setzte damit bereits im 15. Jahrhundert die Grundlage für unsere heutige Medienkommunikation. Touristen aus aller Welt besuchen deshalb Jahr für Jahr das Gutenberg Museum um in die Historie einzutauchen.

Die Gegenwart der Geschichte der Mainzer Persönlichkeiten schreibt wohl kaum ein anderer mehr als Jürgen Klopp, genannt „Kloppo“. Nach dem Aufstieg mit dem 1. FSV Mainz 05 zog es ihn über Dortmund zum FC Liverpool, wo sich „the normal one“ schnell zum Publikumsliebling entwickelte.

Speyer

Die Stadt Speyer überzeugt vor allem mit seinem reichhaltigen Angebot an Kulinarik. Das erkannte auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, wodurch er des Öfteren der Stadt einen Besuch abstattete. Seit seinem Tod im Jahr 2017 liegt der Pfälzer zudem auf dem alten Friedhof in Speyer begraben. Traditionell findet in Speyer die Kaisertafel statt, eine 800 m lange kaiserlich gedeckte Tafel für weit mehr als 1.000 Gäste. Der Ursprung dieser besonderen kulinarischen Veranstaltung befindet sich im 12. Jahrhundert als Kaiser Konstantin III. mit seiner rund hundertköpfigen soldatischen Begleitung in Speyer stationierte und die Stadt zu Speis und Trank aufforderte.

Felsenkirche ©Idar-Oberstein Edelsteinland
Idar-Oberstein

Was Bruce Willis und die Edelsteinstadt Idar-Oberstein gemeinsam haben? Als Sohn eines US-amerikanischen Soldaten verbrachte der Hollywoodstar die ersten zwei Jahre seines Lebens in Deutschland, bis es die Familie im Jahr 1957 schließlich in die Vereinigten Staaten zog. Bereits während seiner Schulzeit begann er mit der Schauspielerei, ehe er mit einer Gastrolle in Miami Vice und vor allem mit dem Kinoerfolg Stirb Langsam seinen Durchbruch schaffte.

Die Geschichte der Stadt beginnt mit dem Altertum und Mittelalter und war vor allem durch die Herrschaft der Herren von Oberstein geprägt. Die Brüder Wyrich und Emich von Oberstein sind eng mit dem Wahrzeichen der Stadt – der berühmten Felsenkirche – verknüpft: Der Sage nach errichtete Wyrich, als Sühne für den Mord aus Eifersucht an seinem Bruder, mit eigenen Händen die Kapelle an der Stelle, an der dieser starb.

GDKE

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz übernimmt Verantwortung für das kulturelle Erbe des Landes. So auch auf der Festung Ehrenbreitstein, die zweitgrößte erhaltene Festung Europas. Auf 118 Meter über dem Rhein sorgt aber nicht nur das beeindruckende Panorama für einen bleibenden Eindruck. Durch kostümierte Führungen und Theaterstücke wird das Leben des Militärs auf lebendige und authentische Art und Weise inszeniert und sorgt so für ein unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt.