Archäologische Fundstätten auf den Balearen

Die Balearen besitzen mehr als 1.500 archäologische Fundstätten, die viel über die Geschichte der Inseln erzählen. Wer sich auf die archäologischen Spuren begeben möchte, findet viele Überreste aus vergangenen Zeiten. Man muss kein Archäologieexperte sein, um die archäologischen Fundstätten der Balearen zu besuchen – die Überreste aus vergangenen Zeiten – ob megalithische Monumente, bewohnte Höhlen, Grabstätten oder Heiligtümer – beeindrucken jeden.

Menorca:  Über 1.500 archäologische Fundstätten, von Höhlen bis zu ganzen Dörfern
Capocorb vell Llucmajor ©Arxiu AETIB

Menorca bietet mit vielen talayotischen Siedlungen eine große Vielfalt an archäologischen Fundstätten, wie beispielsweise die 5 Hektar große Torre d’en Galmés auf Menorca, in der Gemeinde Alaior. Von hier aus hat man einen großen Ausblick auf die Südküste Menorcas.
Die ersten menschlichen Niederlassungen in diesem Gebiet gab es in der Bronzezeit, um 1700 vor Christus. Damit lassen sich die verschiedenen Phasen der Frühzeit Menorcas gut dokumentieren. Drei Talayots nehmen den Hügel der Siedlung ein. Hervorzuheben sind auch die Taulas, die aus großen Steinplatten bestehen und im 4. Jahrhundert vor Christus gebaut wurden.
Bei Ausgrabungen fand man eine Bronzestatue des ägyptischen Halbgottes Imhotep, die durch die punischen Handelsbeziehungen auf die Insel kam.

Die Siedlung Torre d’en Galmés sticht besonders durch die verschiedenen interessanten Häuser aus dem Post-Talayotikum hervor, die von verschiedenen Forschern und Institutionen ausgegraben wurden. Die post-talayotischen Häuser erkennt man durch ihren runden Grundriss und einen nach oben offenen Innenhof, der zu verschiedenen Räumlichkeiten führt – unter anderem Lager, Werkstätte und Küchen.

Im letzten Jahr ist Menorca für die talayotische Kultur und die archäologischen Fundstätten von der UNESCO zum Welterbe erklärt worden.

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Ibiza: Ses Païsses de Cala d’Hort
Barraques ©Arxiu AETIB

Auf Ibiza findet man die archäologische Fundstätte Ses Païsses de Cala d’Hort, eine Ausgrabungsstätte mit Überresten des 5. Jahrhunderts vor Christus bis zum 8. Jahrhundert nach Christus. Die Siedlung befindet sich in einer natürlichen Umgebung, vor dem Naturschutzgebiet der kleinen Inseln Es Vedra und Es Vedranell. Es handelt sich um eine traditionelle, ländliche Siedlung aus der punisch-römischen Epoche. Sie besteht aus einer punischen und einer Nekropole aus der Kaiserzeit sowie einem Landhaus, wo sich heute das Ethnografische Museum von Ibiza befindet.

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Mallorca: Capocorb Vell

Eine der größten talayotischen Siedlungen Mallorcas ist Capocorb Vell. Mit einer Fläche von mehr als 6.000 Quadratmetern zählt sie zu den größten archäologischen Fundstätten der Insel. 1918 wurde die Siedlung ausgegraben. Die ummauerte Anlage besteht aus fünf Talayots sowohl aus quadratischem als auch rundem Grundriss. Darunter sticht ein zweistöckiger Bau hervor. Zudem gibt es mehrere Zimmer, teilweise mit einer Art Vorraum. Es handelte sich um eine große Siedlung, die sich sehr weit ausdehnte und auch über ein Sanktuarium verfügte.

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Formentera: Sepulcre megalític de Ca na Costa

Auch auf Formentera findet man Überreste der talayotischen Kultur. Ca Na Costa ist eine megalithische Grabstätte auf Formentera, die sich zwischen der Lagune Estany Pudent und dem Ort Es Pujols (Gemeinde Sant Ferran de ses Roques) im Naturschutzgebiet Ses Salines befindet und 1974 entdeckt wurde. Die Grabstätte steht auf felsigem Gestein auf einer kreisförmigen Grundfläche. Mittig befindet sich die Grabkammer, rundherum drei Ringe aus der Bronzezeit. In der Grabstätte sind insgesamt acht Menschen begraben worden, darunter sechs Männer und zwei Frauen. Zudem wurden auch verschiedene Objekte wie Knöpfe, Perlen und Keramikscherben gefunden.

Die Grabstätte ist ein Monument, das einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Pityusen leistet, da man ursprünglich davon ausging, dass die Insel erst in punischer Zeit besiedelt wurde.

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