In meiner Jugend bin ich oft mit Interrail durch Europa gefahren und auch meine Tochter liebt es inzwischen. Nur war ich etwas verwundert, als sie mir dann zu meinem letzten Geburtstag ein Interrail-Ticket schenkte. Ist das nicht eher etwas für Jüngere, fragte ich mich. Doch das legendäre Zugticket gibt es nicht nur seit 1998 auch für Erwachsene (ab 28 Jahren), sondern neuerdings sogar auch mit allem Komfort der Ersten-Klasse.
Mit einem solchen Erste-Klasse-Interrail-Ticket geht es dann auf nach Portugal. Porto heißt meine erste Station. Auf der Fahrt ziehen die unterschiedlichsten Landschaften, Ort und Städte an mir vorbei, die Landschaftskulisse verändert sich ständig. Habe ich früher mit Interrail mehr auch langsamere Züge bevorzugt, um möglichst viel zu sehen, bevorzuge ich nun eher auch die Hochgeschwindigkeitszüge, um auch möglichst schnell am Ziel anzukommen. Erste-Klasse-Interrailer planen ihre Reise wahrscheinlich auch genauer als die Jugendlichen, die ihre Route nicht selten vom Zufall erstellen lassen. Wobei in manchen Ländern, wie in Portugal, Frankreich, Italien und auch Spanien eine Sitzplatzreservierung zwingend vorher zu erfolgen hat, die manchmal auch mit Zusatzkosten verbunden ist. Da haben es Spontanität und Zufall manchmal gar nicht so leicht.
Gerade in der Ferienzeit ist es angenehm in der komfortablen Ersten Klasse zu sitzen, statt in einem überfüllten Zweite-Klasse-Abteil. Bestes WLAN, freie Getränke und kleine Snacks sind einige der zusätzlichen Annehmlichkeiten, die die Zugfahrt in dieser Klasse, wenn auch nicht in allen Ländern und Zügen ein solcher Service geboten wird, angenehmer machen. Mancher Sitznachbar im Business-Anzug schaut etwas verwundert, wenn ich mein Interrail-Pass dem Schaffner vorzeige.
Porto
Los geht’s in Porto, der historischen alten Stadt im Norden Portugals, der Stadt des Portweins, mit einer pittoresken Altstadt, die Weltkulturerbe ist. Portugals zweitgrößte Stadt nach Lissabon liegt an der Mündung des Rio Douro, der hier in den Atlantischen Ozean mündet und dessen kalten Strömungen Porto ein ganzjährig gemäßigtes Klima verdankt.
Porto erkundet man am besten zu Fuß. Bergauf und bergab geht es durch die zahlreichen engen Gassen mit hunderten Treppenstufen, vorbei an wunderschönen bunten, oft auch gekachelten, Häuserreihen, aber leider auch an manchen heruntergekommenen Gebäuden.
Ich starte meine Besichtigung am Estação São Bento, dem Innenstadtbahnhof. Dessen historische Abfahrtshalle zählt zu den am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten Portos. Auf riesigen Azulejos, weiß-blauen und bunten Keramikfliesenbildern, stellte der Künstler Jorge Colaço die Geschichte Portugals szenisch dar. Die Ausdruckskraft der Bildsprache ist überwältigend. Den weiß-blauen Fliesen begegnet man in Porto sehr häufig. Die Kirche des heiligen Ildefonso (Igreja Paroquial de Santo Ildefonso) am Hügel hinter dem Bahnhof, ein paar Schritte weiter jene des heiligen Antonios (Igreja de Santo António dos Congregados) oder die der Karmeliter (Igreja do Carmo) gegenüber der Universität – sie alle verfügen über prächtige, viele Meter hohe Fliesenbilder auf ihren Außenmauern. Aber auch viele Häuser haben wunderschön gekachelte Fassaden.
Vom Estação São Bento geht es mitten in die pittoreske Altstadt mit ihren romantisch engen Gässchen, über der die sehenswerte Kathedrale Sé do Porto mit dem Bischofspalast thront.
Für das ständige bergauf und bergab wird man immer wieder mit tollen Aussichten belohnt. Ist man schließlich am Rio Douro angekommen, eröffnet sich ein toller Blick auf die beiden durch den Fluss getrennten, jedoch durch die beeindruckende Ponte Dom Luis I., einer Stahlbrücke mit zwei Ebenen, verbundenen Stadtteile. Der Konstrukteur war, wie unschwer zu erkennen ist, ein Schüler von Gustav Eiffel.
Über die Ponte Dom Luís I. geht es mit dem Touristenstrom auf die andere Seite von Porto, von wo man den schönsten Blick auf Portos malerische Altstadt und die mächtige Eisenbrücke hat. Auf dieser Flussseite des Dueros befinden sich nicht nur die Anlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe und Ausflugsschiffe, sondern vor allen Dingen auch riesige Kellereien berühmter Portwein-Hersteller. Hier wird der Portwein, dessen Trauben in den heißen Bergen des Duerotals geerntet wurden, bis zur Reife gelagert. Porto heißt Hafen und leiht seinen Namen auch dem süßen, schweren Wein aus dem Duerotal. In der Vila Nova de Gaia bieten die Kellereien Führungen, aber vor allen Dinge auch eine meist kostenlose Verkostung an. Gerade die Portweinverkostungen sind schon fast touristisches Pflichtprogramm.
Aber Porto hat noch eine Menge anderer Sehenswürdigkeiten, die ich in so kurzer Zeit gar nicht alle besuchen konnte. Erwähnen möchte ich aber noch die Buchhandlung Lello mitten in der Innenstadt, die die schönste Buchhandlung der Welt sein soll und sicherlich die Einzige, wo man Eintritt zahlen muss. Ob es stimmt, kann ich nicht sagen, da sie am Tag meines Besuches, einem Sonntag, leider geschlossen war.
Wem übrigens die Erkundung zu Fuß zu mühsam ist, der kann sich bequem in eine der abenteuerlichen Oldtimer-Straßenbahnen setzen, die auf drei Linien die Stadt durchschneiden und auch bis zur Mündung des Dueros ins Meer führen.
Und noch ein Tipp zum Schluss, auch gastronomisch hat Porto viel zu bieten und es ist schwer zu entscheiden, wo man denn speisen möchte. Ein Tipp von mir und absolut empfehlenswert die Cantinho do Avillez von Sternekoch José Avillez.
Dann geht es weiter zu dem alten Universitätsstädtchen Coimbra, natürlich per Zug.
Coimbra
Coimbra zählt zwar zu den größeren Städten Portugals, ist jedoch in Deutschland relativ unbekannt. Die meisten Urlauber und Reisende fliegen nach Lissabon oder Porto, oder machen einen Roadtrip die Algarve entlang. Doch dort, mitten im Zentrum Portugals, schlummert ein kleines Juwel voller Traditionen.
In Coimbra treffen Tradition und Moderne zusammen. Auf der einen Seite hat Coimbra dieses wunderschöne, traditionelle alte Stadtzentrum mit hübschen Häuserfassaden und Pastelarias mit ihren Terrassen, wo
gerne der ein oder andere Espresso getrunken wird. Mitten in der Fußgängerzone gibt es hauptsächlich kleine Geschäfte, die man in vielen Städten fast gar nicht mehr findet. Und überall Studenten in schwarzen, langen Gewänder, die aussehen, als wären sie geradewegs aus einem Harry-Potter-Film entsprungen. Doch sind diese Gewänder die traditionelle Studentenuniform, die bis heute ein Markenzeichen der Stadt sind. Seit 1290 wird das Leben der Stadt maßgeblich von Studenten beeinflusst. Denn seitdem ist Coimbra die Heimat von Portugals bedeutendster Universität. Insgesamt gibt es in Coimbra 30.000 Studenten, die etwa 30% der Einwohner der Stadt ausmachen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Studenten auch heute noch mit Spaß jahrhundertealte Studententraditionen und Initiationsriten pflegen. Bei meinem Besuch mussten an vielen Ecken die Absolventen des ersten Semesters zum Abschluss Aufgaben ihrer Paten erfüllen, um freigesprochen zu werden.
Coimbra kann man prima zu Fuß erkunden, und am besten lernt man es kennen, in dem man sich einfach treiben lässt.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist zweifelsohne die Universität, die über der Stadt thront, an die sich auch ein kleiner botanischer Garten anschließt. In der Altstadt liegt auch die bereits 1064 im romanischen Stil erbaute Kathedrale Sé Velha. Auf der anderen Seite des Flusses am Pároco de Santa Clara gibt es einen super Aussichtspunkt, von dem aus man einen tollen Blick auf die Altstadt Coimbras hat. Auf dieser Seite des Flusses, direkt am Ufer, steht auch das Kloster Santa Clara-a-Velha, ein bedeutendes Gebäude gotischer Baukunst.
Entlang des Mondego Flusses sind schöne Parkanlagen, wo sich viel von dem Leben in Coimbra abspielt, es wird gefeiert und Sport getrieben, wie auch gelernt oder ganz einfach nur relaxt.
Nur die Männer dürfen singen
Nicht nur die Universität von Coimbra ist Weltkulturerbe, sondern auch der Fado. Und Coimbra ist wie Lissabon ein Zentrum des portugiesischen Blues mit seinen schwermütigen Melodien und Texten, der seit 2011 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Einen großen Unterschied gibt es aber zur Hauptstadt: „Hier dürfen nur Männer singen“, erklärt einer der Sänger im Fado ao Centro, wo regelmäßig Shows für Touristen geboten werden. Worum es in den herzzerreißenden Liedern geht? „Natürlich viel um Liebe. Und um die Sorgen von Studenten – zum Beispiel Heimweh“.
Der Fado aus Coimbra hat aber auch einen anderen Stil als der aus Lissabon. In Lissabon hat der Fado seine Wurzeln in den Vierteln der Ärmeren – in Coimbra ist er eher akademisch angehaucht, und man legt Wert auf ein geschultes musikalisches Können.
Früh am nächsten Morgen geht es schon weiter Richtung Süden in Richtung Lissabon, der Hauptstadt des Landes.
Lissabon
Angekommen in Lissabon, schnell das Gepäck im Schließfach verstaut, denn schon am Abend geht es weiter.
Ich kenne Lissabon von früheren Reisen und möchte in den wenigen Stunden einfach die Stadt auf mich wirken lassen. Doch erst einmal bin ich erschrocken über die Veränderungen in dieser doch so interessanten Stadt. So voll habe ich Lissabon noch nie erlebt. Jede Menge riesiger Kreuzfahrtschiffe haben ihre Ladungen von Touristen entladen, die diese Stadt quasi überrennen, Over-Tourismus pur. Eine Folge davon sind sicherlich auch die vielen Tuk-Tuks, die überall um die Touristen buhlen und eher an Asien erinnern.
Doch ist Lissabon eine Stadt voller Energie, voller Lebenslust und nirgendwo wird dies deutlicher als in den Altstadtvierteln wie Bairo Alto oder Alfama. Alfama ist das vielleicht interessanteste Viertel der Stadt: alt und hässlich, verfallen und voller enger Gassen, und gerade deswegen wunderschön. In den engen Gassen spürt man den alten Geist der Stadt. Viele kleine Cafés und die historische Straßenbahn 28 machen diesen Stadtteil zu einem kleinen Abenteuer.
Ganz anders das alte EXPO-Gelände von 1998, welches durch seinen modernen Baustil einen interessanten Kontrast zum Rest der Stadt bildet. Dort findet man auch das „Vasco da Gama“-Shopping-Center, und die „Vasco da Gama“-Brücke, die längste Brücke Europas. Obwohl mit der Metro schnell erreicht, sind hier die Einheimischen in der Überzahl.
Schnell verfliegt die Zeit und schon bald muss ich wieder zurück zum Bahnhof, um meinen Nachtzug zu erreichen, der mich nach Spanien bringen soll.
Eine Nacht im Zug
Ein Zug nur mit Schlafabteilen und einer kleinen Bar. Dank Erster Klasse habe ich ein eigenes privates Abteil für mich. Sogar ein kleines, wenn auch sehr enges, Bad mit Dusche und WC gehört dazu. Diese Privatatmosphäre weiß ich noch mehr zu schätzen, als ich einen Blick in die anderen Schlafabteile werfe, wo vier oder sechs untereinander komplett fremde Personen auf engstem Raum zusammen schlafen müssen mit WC auf dem Gang und ohne eigene Dusche. Der Aufpreis für das eigene Schlafabteil hat sich wirklich gelohnt. Leider war der Barkeeper recht unfreundlich und nicht sehr motiviert, so dass ich mich schon nach einem Bierchen zum Schlafen begebe. Trotz der ungewohnten Fahrgeräusche schlafe ich recht gut. Doch so ganz ausgeschlafen bin ich noch nicht, als der Schaffner mich am Morgen weckt. Beim Blick aus dem Fenster bedaure ich nur, dass man bei einer solchen Nachtfahrt nichts von der vorbeiziehenden Landschaft sieht, denn die wäre auf dieser Strecke sicherlich sehr sehenswert gewesen.
In Madrid bleibt nur Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und ein kurzes Beine-vertreten im nahen Park, bevor es weiter geht in Richtung Valencia, mein nächstes und letztes Ziel meiner kurzen Interrail-Reise, bevor es zurück geht nach Deutschland.
Valencia
Valencia ist eine wunderschöne Stadt im östlichen Teil von Spanien. Die mit etwa 850.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Spaniens lockt mit fantastischer Architektur, tollen Stränden und einer der schönsten Altstädte Spaniens.
Altstadt
Die Altstadt Valencias liegt mitten im Herzen der Stadt und ist Dreh- und Angelpunkt des Lebens. Spektakulär ist die Kirche San Nikolas mit ihren prachtvollen barocken Fresken. Sie wird die Sixtinische Kapelle Valencias genannt. Auch viele andere klassische Sehenswürdigkeiten sind hier nah beieinander zu finden, wie die aus dem Jahre 1262 stammende und auf den Mauern einer Moschee errichtete Kathedrale, der Platz „Plaza de la Virgen“, das Nationale Keramikmuseum, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende alte gotischen Seidenbörse „La Lonja de la Seda“ oder die große Markthalle „Mercado Central“.
In der 1928 im Jugendstilcharakter erbauten Markthalle herrscht ein lebendiges Treiben. An den Fischtheken verkaufen Marktfrauen den frischen Fang, auch Muscheln, Riesengarnelen und Kraken. Krebse und Hummer versuchen, aus den Kisten zu entkommen. In einer anderen Ecke der Markthalle reihen sich Fleischtheken aneinander, von deren Decken saftige iberische Eichel-Schinken baumeln. Vor allem aber riecht es nach Gemüse und Zitrusfrüchten.
Ein ganz anderer Markt, unweit von der Iglesia de Santa Catalina entfernt, ist der Mercado de Tapineria, eher mit einem kunsthandwerklichen und kleinem gastronomischen Angebot. Hier habe ich auch erstmals die eiskalt servierte valencianische Horchata-Erdmandelmilch zur Erfrischung kennen und lieben gelernt
Neben Sehenswürdigkeiten und beeindruckender Architektur, gibt es viele kleine Gassen und Plätze mit kleinen Geschäften und gemütlichen Bistros, die es wirklich zu erkunden lohnt.
Naherholung im Flussbett
Dann geht es mit einem geliehenen Fahrrad in Richtung Meer durch Valencias „grüner Lunge“, dem bereits 1957 wegen ständiger Überschwemmungen trockengelegten Flussbett des Río Turia. Heute eine riesige kilometerlange Grünanlage, ein wahres Naherholungsgebiet und Freizeitparadies, bestens geeignet für lange Spaziergänge oder Fahrradtouren, aber auch zum Joggen, Skaten, Picknicken oder einfach faul in der Sonne zu sitzen. Keine Autos, keine Ampeln, kein Lärm.
Stadt der Wissenschaften und Künste
Kurz vorm Hafen erst der Musikpalast, dann die Stadt der Künste und Wissenschaften, die teilweise von einem künstlichen Teil umgeben ist.
Die futuristischen Gebäude der Stadt der Künste und Wissenschaften sind inzwischen zum Wahrzeichen des modernen Valencia geworden. Sie besteht aus insgesamt sechs Komplexen, dem Oceanogràfic (Ozeanarium), dem Palau de les Arts (Kunstpalast, Theater-, Oper- und Musicalbühne), dem von außen ein wenig wie ein skurriles Insekt aussehendem Museo de las Ciencias (interaktives Wissenschaftsmuseum), dem wie ein gestrandeter Wal im Wasserbecken liegendes Imax-Kino mit Planetarium Hemisfèric und dem Umbracle (Grünanlage, Skulpturenanlage, Nachtclub), sowie das noch im Bau befindliche Àgora (Veranstaltungsort für Konzerte, Ausstellungen, Messen & Co).
In Oceanogràfic, Europas größtem Meeresaquarium mit Arktis- und Tropenbecken, können an die 45.000 Meeresbewohner beobachtet werden. In riesigen Durchgängen unter Wasser glaubt man, sich direkt zwischen Haien, Weißwalen und andern Meeresbewohnern.
Strand Malverosa
Nur knapp 15 Minuten von der Stadt der Künste und Wissenschaften weitergeradelt, liegt der Meeresstrand Platja La Malvarrosa, der auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Mein Weg führt durch den aufwendig modernisierten Hafen, der seit einigen Jahren auch als Formel-1-Strecke dient und in dem 2007 die weltberühmte Segelregatta America’s Cup ausgetragen wurde.
An dem weitläufigen Sandstrand angelangt, wartet eine kilometerlange Promenade mit allerlei Restaurants, Bars und Cafés auf mich. Aber ein wirklicher Tipp ist hier der zwischen Hafen und Strand gelegene Marina Beach Club, eine Mischung aus einem Restaurant mit einer wirklich fabelhaften Küche und einer Open-Air Bar-Lounge mit Pool, ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen.
Valencias Küche
Die Küche in Valencia besteht in erster Linie aus Reis, Gemüse und Fisch. Und hier wurde auch die berühmte Paella geboren, die es in unterschiedlichen Formen gibt. Als „Paella Valenciana“ wird sie mit Huhn, Kaninchen und Riesenbohnen zubereitet, als „Paella marinera“ mit viel Fisch und auch Meeresfrüchten, und als „Paella de verduras“ mit buntem Gemüse. Keinesfalls sollte man in Valencia gewesen sein, ohne die verschiedensten Paellas gekostet zu haben.
Schwer fällt mir der Abschied von Valencia, da die Stadt fast alles hat, was das Herz höherschlagen lässt: Kilometerlange und breite Strände, das ganze Jahr gutes Wetter, wenig Regen, viel Sonnenschein, eine wunderschöne Altstadt, Kultur und ein gutes Nachtleben. Anders als die beiden großen Schwestern Madrid und Barcelona ist es immer noch beschaulich, intim und wenig touristisch, so dass das spanische Leben noch authentisch zu erleben ist.
Von Valencia geht es dann erstmal wieder nach Hause, und da ich ja ein Interrail-Global-Flexi-Pass Erster Klasse habe, bleiben noch einige Reisetage über, die ich für weitere Reisen wenige Tage später in die Alpen und Wien genutzt habe. Wirklich eine schöne, bequeme und preiswerte Art einiges von Europa zu sehen.
Informationen zu Interrail
Erhältlich ist ein Interrail-Pass für jeden, der einen festen Wohnsitz in Europa oder Russland hat: Er eignet sich somit für jedermann und jede Reise. Vom Reiseneuling bis zum erfahrenen Weltenbummler, vom Alleinreisenden bis hin zu Familien mit kleinen Kindern (Bis zu zwei Kinder unter 12 Jahren reisen in Begleitung mindestens eines Erwachsenen kostenlos). Es gibt zwei Varianten, der Interrail Global Pass – Ein Pass für ganz Europa zum Entdecken von 30 europäischen Ländern, oder der Interrail One Country Pass, mit dem man unbegrenzt in einem Land der Wahl reisen kann.
Dabei kann die Gültigkeit eines Interrail-Passes von drei Tagen bis zu einem Monat reichen, oder einer bestimmten Anzahl von Reisetagen innerhalb eines festen Zeitraumes. Jeder Interrail-Pass lässt sich individuell anpassen, um allen Reisenden ihre gewünschte Reise zum bestmöglichen Preis zu ermöglichen. Interrail-Pässe sind über die europäischen Eisenbahngesellschaften an den Bahnhöfen in ganz Europa sowie unter www.interrail.eu erhältlich.
Die Preise differieren je nach Reisedauer. Wer Erster Klasse mit dem »Interrail Global-Pass« (gültig für alle 30 beteiligten Länder) unterwegs sein will, zahlt für 5 Reisetage innerhalb von 10 Gültigkeitstagen 329 Euro; für 10 Reisetage innerhalb von 22 Gültigkeitstagen 489 Euro; für 22 Reisetage 629 Euro, für einen Reisemonat 809 Euro. Alle weiteren Neuerungen und alle Preise für Jugendliche und Zweiter-Klasse-Reisende unter www.bahn.de.
Text und Bilder © Detlef Duering