Verlockende Nebensaison in Palma

Palma de Mallorca ©Cristian Polo Huguet

Sie ist schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern eine verführerische Verlockung: Die Nebensaison, die auf Mallorca von November bis Ende März dauert, ist für immer mehr Besucher die beste Zeit, um das Eiland der Inselgruppe zu entdecken. Dabei profitieren die Urlauber von günstigeren Flug- und Hotelpreisen sowie von milden Temperaturen, die zwischen 15 und 20 Grad pendeln. Zudem können Besucher in der Nebensaison die Stadt in Ruhe und ohne Stress erkunden − die Kapitale hält gleich mehrere Attraktionen für ihre Gäste bereit.

Kathedrale im besonderen Licht
Die Lichtverhältnisse im Herbst und Winter sind so, dass sie ein besonderes Schauspiel für Besucher der Kathedrale von Palma bieten. Denn lediglich zwei Mal im Jahr – am 11. November und 2. Februar – projiziert die aufgehende Sonne eine zweite Rosette direkt unter der Rosette des Eingangsportals. So spiegeln sich die Farben des Fensters an der Wand und eine „Licht-Acht“, die man sich nicht entgehen lassen sollte, entsteht. Doch auch außerhalb dieser Zeit ist die Kathedrale einen Besuch wert. Kein geringerer als der berühmte Architekt Antoni Gaudí hat an der Gestaltung des Gotteshauses, dessen Grundsteinlegung bereits 1230 erfolgte, mitgewirkt. Zehn Jahre lang, zwischen 1904 und 1915 hat er durch ausgedehnte Restaurierungsarbeiten sein Handzeichen im Stil des katalanischen Jugendstils in die Kathedrale mit eingebracht. Insgesamt ist das Bauwerk rund 110 Meter lang, besitzt ein Gewölbe, das auf 1430 Meter hohen Pfeilern ruht und kann mit rund 60 künstlerisch gestalteten Glasfenstern und fünf Rosetten aufwarten.

Von Klöstern und Ordensfrauen
Versteckt im Straßen-Labyrinth von Palma befindet sich das Kloster Santa Clara. Letzteres wurde 1256 von Schwestern des Franziskanerordens der heiligen Klara gegründet und ist das älteste von insgesamt fünf Nonnenklöstern der Inselhauptstadt. Zwar konnte sich der Orden als eines der wichtigsten, gotischen religiösen Bauwerke der Insel einen Namen machen, jedoch ist es bei Besuchern vor allem wegen seiner Plätzchen beliebt. Das Gebäck wird von den Nonnen gebacken und über eine drehbare Klappe von den Käufern erstanden. Denn die Ordensfrauen möchten lieber nicht gesehen werden.

Shopping
Sehen und gesehen werden, heißt hingegen das Motto beim Flanieren in den Shopping-Straßen der mallorquinischen Hauptstadt. Denn hier gibt es vielfältige Einkaufsmöglichkeiten. Die Auswahl reicht von Einkaufszentren über luxuriöse Boutiquen bis hin zu kleinen unabhängigen Modeläden. Exklusive Geschäfte finden Fashionistas vor allem am Passeig del Borne, von dem auch die Einkaufsstraße Avinguda de Jaume III abgeht. Ein großes Angebot gibt es auch in der Gegend rund um die Plaza Major, die mit Läden unterschiedlicher Preisklassen begeistert. Schnäppchenjäger freuen sich vor allem beim Winterschlussverkauf im Januar über günstige Angebote.

Strand-Spaziergang 
Nach dem Trubel in den Einkaufsstraßen Palmas, versprechen Spaziergänge an der Platja de Palma mit ihrem etwa sechs Kilometer langen Sandstrand gerade im Winter besonders erholsam zu werden. Denn hier ist es in dieser Zeit sehr ruhig. Der Strand ist auch bestens für Läufer geeignet, die beim Aufenthalt in Palma nicht auf ihren Sport verzichten wollen. Die Strandpromenade wird von zahlreichen Bars und Restaurants gesäumt, in denen man sich beim Spaziergang mit kulinarischen Spezialitäten stärken kann. Überhaupt sind die zahlreichen Restaurants auch in der Nebensaison in Palma geöffnet und bieten neben einer variationsreichen, mallorquinischen Küche von asiatischer Fusioncuisine, über aromatische, indische Speisen bis hin zu italienischem und kubanischem Essen, etwas für jeden Geschmack.

Museen über Museen
Sollte das Wetter in der kälteren Jahreszeit mal nicht so geeignet für einen Strandspaziergang sein, erwartet die Besucher eine farbenfrohe Mischung in den zahlreichen Museen und Galerien der Stadt. So kann das Museum Es Baluard mit modernen und zeitgenössischen Kunstwerken aufwarten, während bei der Besichtigung des Königspalastes La Almudaina vor allem die imposante Architektur im Fokus steht. Nicht weit von der Inselhauptstadt entfernt, im Castell de Bellver, beeindruckt das Museu d’Història de la Ciutat mit verschiedenen Ausstellungsstücken zur Geschichte der Stadt Palma de Mallorca.

Auf dem Drahtesel durch Palma 
Zahlreiche Radwege ziehen sich durch die Stadt, was Palma zu einem Hotspot für Radsportler macht. Von hier aus starten auch zahlreiche Touren über die Insel, so dass die Stadt mit ihren zahlreichen Hotels ein idealer Ausgangspunkt für Radler ist. Die Wege in der City selbst führen über weitläufige Alleen oder am Strand entlang, wie der Paseo Marítimo, der sich in südlicher Richtung bis zum Ende von El Arenal fortsetzt. Die Strecke ist flach und führt unter anderem an der Kathedrale, dem Fischerviertel und an der Playa de Palma vorbei. Die Drahtesel können über zahlreiche Fahrradverleihe gemietet werden.

Fahrt mit dem Roten Blitz
Zu jeder Jahreszeit ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrt mit dem Roten Blitz, der Eisenbahn Trén de Sóller. Auf der 27 Kilometer langen Strecke von Palma de Mallorca nach Sóller gibt es wunderbare Aussichten. Etwa eine Stunde lang dauert die Tour durch die malerische Landschaft vorbei an Olivenhainen hinauf in das Tramuntana-Gebirge. Zur Mandelblüte bieten sich während der Fahrt besonders schöne Ausblicke.

Mandelblüte am Anfang des Jahres
Zwischen Ende Januar und Mitte Februar wird schließlich mit einem floralen Spektakel der Frühling auf Mallorca und in Palma eingeläutet. Denn in diesem Zeitraum, wenn mehrere Millionen Mandelbäume blühen, bietet sich den Besuchern ein Anblick, der seinesgleichen sucht. Die Insel erstrahlt in einer herrlichen Blütenpracht in weiß und rosa. Die Schönheit der Mandelblüte lässt sich vor allem auf der Strecke zwischen Palma de Mallorca und Valldemossa sowie zwischen Port d’Andratx und S’Arracó erleben. Anfang März ist der Winter in Palma vorbei und die neue Saison kann beginnen.