Bianca Pellegrini und das Schloss von Torrechiara
Das Renaissanceschloss Torrechiara (1440-1460) in Langhirano liegt nur 18 km von Parma entfernt und zählt zu den schönsten seiner Art in ganz Italien. Einst wurde es vom Adligen Pier Maria de’ Rossi, Graf von San Secondo, für seine junge Geliebte, die Herzogin Bianca Pellegrini erbaut. Beide waren bereits verheiratet, als sie einander begegneten. Somit ist das Schloss Zeuge einer der dramatischsten Liebesgeschichten jener Zeit. Besonders sehenswert sind die wunderschönen Freskenzimmer von Torrechiara, allen voran der Goldene Salon, dessen nachtblaue Wände mit Goldornamenten verziert sind. Hier trafen sich die schöne Herzogin und der feurige Graf immer wieder zu Stunden voller Liebe und Leidenschaft.
Das Schloss ist täglich für Besichtigungen geöffnet; Eintritt 4 Euro, am ersten Sonntag im Monat gratis.
Marie Louise von Österreich und die Burg von Sala Baganza
Marie Louise, Erzherzogin von Österreich (1791-1847), war die zweite Ehefrau von Napoleon I. Durch einen Beschluss des Wiener Kongresses 1814 wurden der Herzogin, die trotz ihrer Ehe mit Napoleon in Parma mit dem Grafen von Neippberg zusammenlebte, auf Lebenszeit das Herzogtum Parma, Piacenza und Guastalla übertragen. Die Burg von Sala Baganza, zunächst im Besitz der Adelsfamilien Sanvitale und Farnese, ging schließlich auf die Bourbonen über und wurde zu einer der bevorzugten Residenzen der Herzogin. Sie liegt rund eine halbe Fahrstunde von Parma entfernt und ist vor allem für die prachtvollen Fresken im Herkules-Saal bekannt. Geführte Besichtigungen täglich Mittwoch bis Sonntag. Eintritt 4 Euro. www.comune.sala-baganza.pr.it
Matilde von Canossa, ihre Schlösser und die Abbitte Heinrichs IV.
Mathilde von Tuszien (1046-1115), auch Mathilde von Canossa genannt, war Markgräfin auf der Burg Canossa, rund 35 km von Reggio entfernt. Ihre Bekanntheit basiert vor allem auf ihrer Vermittlerrolle, als einst König Heinrich IV. bei Papst Gregor VII. Abbitte leistete, um den gegen ihn ausgesprochenen Kirchenbann rückgängig zu machen. Dank Mathildes Intervention gewährte der Papst dem König nach drei Tagen in Schnee und Kälte Einlass und nahm den Bann zurück.
Zwar sind vom Schloss heute nur noch wenige Ruinen zu sehen, doch die historische Atmosphäre ist nach wie vor spürbar. Ganz in der Nähe befinden sich weitere Schlösser Mathildes, darunter das Schloss von Rossena und Rossenella, umgeben von einem üppigen Garten. Besucher, die länger verweilen und die Atmosphäre genießen möchten, können in den einfachen Unterkünften des Schlosses übernachten. Geführte Besichtigungen: Samstagnachmittag sowie Sonn- und Feiertage. www.appenninoreggiano.it
Aloisia Gonzaga und das Schloss von Agazzano
Etwa 20 km von Piacenza entfernt befindet sich das einstige Lieblingsschloss von Aloisia Gonzaga, Tochter von Francesco I. aus dem berühmten italienischen Adelsgeschlecht der Gonzaga. Nach ihrer Heirat mit Giovanni Maria Scotti widmete die brillante Adlige ihre gesamte Energie der Restaurierung des imposanten Schlosses von Agazzano. Noch heute ist das Mausoleum von Aloisia in der Kirche San Giovanni in Canale in Piacenza zu besichtigen.
Im Schloss findet jeden Samstag um 11 Uhr eine geführte Besichtigung statt. Wer jedoch das wahre Burgfräulein-Erlebnis sucht, kann die einzig verfügbare Schloss-Suite für 300 Euro buchen und am nächsten Morgen im Schlossgarten frühstücken. www.castellodiagazzano.com
Weitere Informationen zu Schlössern und Schlossherrinnen rund um Reggio und Parma finden Sie unter www.icastellidelledonne.it und zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Emilia-Romagna unter www.emiliaromagnaturismo.it