Die Balearen bieten zahlreiche Höhlen, die man das ganze Jahr über entdecken kann – darunter unter anderem schöne Tropfsteinhöhlen oder auch Höhlen, die man nach einer Wanderung durch die Natur auf eigene Faust entdecken kann. Das Wasser hat die Höhlen im Laufe der Jahrtausende geformt und ganz besondere Formationen von Stalaktiten und Stalagmiten hervorgebracht.
Wer die verborgene Welt der Balearen entdecken möchte, für den bietet sich ein Besuch der zahlreichen Höhlen an. Hier entdeckt man unter anderem faszinierende Tropfsteine sowie unterirdische Seen.
Die Mehrheit der Höhlen auf den Balearen befindet sich in privatem Besitz, sodass zur Deckung der Instandhaltungskosten ein Eintrittsgeld erhoben wird. Es ist ratsam, die Besuchszeiten auf den Websites der einzelnen Höhlen zu überprüfen.
Mallorca
Cuevas de Artà
Auf Mallorca gibt es gleich mehrere Höhlen zu entdecken. Die Cuevas de Artà befinden sich in der Nähe von Canyamel, an der Küste der Gemeinde Capdepera in Cap Vermell. Der Besuch der Höhle beginnt mit einer Kammer voller Stalaktiten und Stalagmiten, die durch ihre beeindruckende Größe und Form bestechen. Besonders hervorzuheben ist ein 22 Meter hoher Stalagmit, der zu den größten in ganz Europa zählt. Die einzelnen Kammern sind unter anderem als „Sala de la Reina“ oder „El infierno“ betitelt. Ein besonderes Highlight bei einem Besuch der Cuevas de Artà ist die Licht- und Soundshow, wodurch die Stalagmiten und Stalaktiten noch besser zur Geltung kommen.
Weitere Informationen: https://www.cuevasdearta.com/de/
Cuevas dels Hams
Die Cuevas dels Hams befinden sich in Porto Cristo sind für ihre besonderen Formationen auf der ganzen Welt bekannt. Im Jahre 1905 wurden die Höhlen entdeckt und fünf Jahre später für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Rundgang beginnt durch die „Cueva Redonda“ (Runde Höhle), wo sich ein botanischer Garten befindet. Zudem gibt es eine weitere Höhle, in der ein Dokumentarfilm über die Geschichte Mallorcas und ihrer Höhlen gezeigt wird. Außerdem gibt es einen unterirdischen See mit kleinen prähistorischen Krustentieren.
Weitere Informationen: https://cuevasdelshams.com/de/
Cuevas del Drach
Die Cuevas del Drach sind die bekanntesten Höhlen auf den Balearen. Sie befinden sich in Porto Cristo und gehören zu den größten Höhlen auf Mallorca und bestehen insgesamt aus vier Höhlen, die alle miteinander verbunden sind – der Cueva de los Franceses, Cueva de Luis Salvador, Cueva Blanca und Cueva Negra. Hier gibt es täglich Konzerte mit klassischer Musik und es besteht die Möglichkeit einer kleinen Bootstour durch den See. Auch in dieser Höhle kann man eine Vielfalt an wunderschönen Stalaktiten und Stalagmiten entdecken.
Weitere Informationen: https://www.cuevasdeldrach.com/de/
Cuevas de Campanet
Am Fuße der Serra de Tramuntana befinden sich die Höhlen Cuevas de Campanet. Die Höhlen beeindrucken vor allem durch ihre Unberührtheit und Natürlichkeit. Ein Besuch führt durch verschiedene Räume und Galerien mit großartigen Stalagmiten und Stalaktiten. Die Vielfalt der geologischen Formationen ist beeindruckend, so auch die Stalagmiten in Spaghetti-Form.
Wer bei seinem Besuch noch die lokale Gastronomie kennenlernen möchte, kann dies im familiengeführten Restaurant. Hier werden saisonale Gerichte angeboten. Zusätzlich zum Essen kann man hier die natürliche Umgebung am Fuße des Puig de Sant Miquel genießen.
Weitere Informationen: https://www.covesdecampanet.com/de
Cuevas de Génova
Die Cuevas de Génova befinden sich zehn Minuten von Palmas Zentrum und wenige Minuten von den traumhaften Buchten und Stränden der Küste von Calviá entfernt. Rundherum findet man eindrucksvolle Wanderwege und ein großes gastronomisches Angebot.
Die Höhlen wurden 1906 zufällig beim Graben nach Wasser entdeckt. Das beeindruckende Naturerbe hat sich über Jahrhunderte entwickelt – Tropfen für Tropfen.
Weitere Informationen: https://cuevasdegenova.com/
Menorca
Cova des Coloms
Auf Menorca gibt es Höhlen, die Besucher auf eigene Faust im Rahmen einer Wanderung entdecken können. So z. B. die Cova des Coloms. Sie liegt in der Binigaus-Schlucht in der Gemeinde Es Migjorn. Man erreicht die Höhle beispielsweise über das Dorf Migjorn oder über den Strand von Binigaus.
Die Höhle ist 110 Meter lang, 15 Meter breit und 24 Meter hoch. Die Höhle ist frei zugänglich und wirkt durch ihre Größe wie eine Kathedrale. Durch die Nähe zum Strand bietet es sich an, den Besuch der Höhle mit einem entspannten Tag am Strand zu kombinieren.
Weitere Informationen: https://www.menorca.es/de/Cova_des_coloms/8841
Cova de S‘Aigua
Seit 2021 ist auch die Cova de S’Aigua (Wasserhöhle) für Besucher geöffnet. Die 2.500 Meter große Höhle in Cala Blanca-Ciutadella ist eine Grabhöhle und hat im Inneren einen Süßwassersee. Die prähistorische Höhle verfügt über ein reiches kulturelles Erbe, hier wurden bereits Überreste aus verschiedenen historischen Epochen gefunden, wie etwa einige Inschriften aus dem 18. Jahrhundert, der Zeit der britischen Besetzung von Menorca. Führungen durch die Höhle werden in verschiedenen Sprachen angeboten – Spanisch, Katalanisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Französisch.
Weitere Informationen: https://www.menorca.es/de/Visites_guiades_a_la_Cova_de_sAigua/14052
Cales Coves
In Alaior gelegen, findet man die Höhlen Cales Coves. Sie zählen zu den prähistorischen Zonen Menorcas. Bei den Höhlen handelt es sich um eine Nekropole, die aus ca. 90 Begräbnishöhlen besteht, die sich in den Felsen der Schlucht befinden. Die Höhlen reichen bis ins 11. Jahrhundert vor Christus zurück und wurden damals als Begräbnisstätten genutzt. Bis Mitte der 90er Jahre lebten in den Höhlen Hippies.
Weitere Informationen: https://www.menorca.es/de/Trepuco__Cales_Coves/8742
Ibiza
Cueva de Can Marçà
Die Cueva de Can Marçà ist die bekannteste Höhle auf Ibiza. Sie befindet sich im Puerto de San Miguel. Sie ist über 100.000 Jahre alt und wurde ursprünglich von Schmugglern genutzt, um ihre Ware dort zu lagern und zu verstecken.
Die Höhle besticht durch ihre besonderen Stalagmiten- und Stalaktitenformationen. Inmitten der Höhle befindet sich ein Wasserfall, an dem man eine Musik- und Lichtshow genießen kann. Blickt man durch die Felsöffnungen hindurch, hat man einen spektakulären Ausblick auf das Meer.
Weitere Informationen: https://ibiza.travel/de/directorio/cova-can-mar/
Formentera
Cuevas de Sa Columna
In den 10 Meter hohen prähistorischen Höhlen Sa Columna, auf Formentera, findet man Stalaktiten und Stalagmiten in den skurrilsten Formen. Die Höhlen sind untereinander verbunden und befinden sich unter den Felsen von Pilar de la Mola.
Besucher, die sich diese Höhle anschauen möchten, können von hier aus auch einen der schönsten Sonnenuntergänge mit Meeresblick genießen.
Cueva d’en Jeroni
Auf Formentera sticht auch ganz besonders die beeindruckende Höhle Cueva d’en Jeroni hervor. Die große, gewölbte Kalksteinhöhle wurde 1975 entdeckt, als der Grundstücksbesitzer einen Brunnen graben wollte. Die Decke der Höhle befindet sich zum Teil nur wenige Meter über der Erdoberfläche und die Stalaktiten und Stalagmiten kennzeichnen sich durch ihre Form als Vorhang. Die Höhle ist etwa drei Millionen und der älteste Stalaktit etwa 450.000 Jahre alt.
ITS-Projekt zur Förderung des Geotourismus
Der Geotourismus bzw. das geologische Erbe wird auf den Balearen unter anderem durch die nachhaltige Tourismussteuer (ITS) gefördert. Das Projekt soll das Naturerbe der Inseln hervorheben und dessen Schutz fördern. Die vorgestellten Höhlen zählen zu diesem Erbe, das die Naturgeschichte der Balearen prägt.
Durch die Förderung sollen diese Naturschätze nicht nur der ansässigen Bevölkerung, sondern auch den Besuchern nahegebracht werden.
Weitere Informationen unter: http://www.illessostenibles.travel/projekt-its/de/mallorca/geotourismus-auf-den-balearen