Sanfter Winterzauber in der Zugspitz Region

Fackelwanderung ©Zugspitz-Region Wolfgang Ehn
Fackelwanderung ©Zugspitz-Region Wolfgang Ehn

Rodeln am Kranzberg, den Zauber der eisig erstarrten Partnachklamm und des Murnauer Mooses genießen, Tierspuren im Ammertal finden. Rund um die Zugspitze bieten die Ammergauer Alpen, die Alpenwelt Karwendel, das Blaue Land und das ZugspitzLand viele Möglichkeiten den Winter in allen Facetten zu erleben – mit und ohne Schnee. Von der gemütlichen Pferdekutschenfahrt über entspannte Winterspaziergänge und geführte (Schneeschuh-)Wanderungen bis zum geselligen Eislaufen und Eisstockschießen. Alles auf die sanfte Art.

„Für alle Spurensucher ist der Winter die perfekte Saison, um Tierfährten zu entdecken“, erklärt Naturkundeführer Markus Gerum, der im Naturpark Ammergauer Alpen von November bis April mit Gästen Spuren im Schnee bestimmt. Nach dem rund zweieinhalb stündigen Wald-Spaziergang kann man künftig viel besser einordnen, ob hier Hasen und Eichhörnchen ihre Vorräte für den Winter gesucht haben oder Fuchs und Hirsch vorbeigekommen sind.

Gute Chancen das scheue Rotwild live zu sehen, bieten die Wildfütterungen nahe der Almhütte am Kramerplateauweg oberhalb von Garmisch-Partenkirchen. Wenn es in der kalten Jahreszeit im ZugspitzLand langsam dämmert, kann man das Wild, das sich sonst sorgsam im Wald versteckt, bei der Fütterung hautnah miterleben. Die Wanderung zur Rotwildfütterung startet im Januar und Februar jeden Donnerstag vom Gesundheits-Eck sowie in der Alpenwelt Karwendel von Mitte Dezember bis Anfang März immer montags und donnerstags von Krün und Wallgau. Weitere geführte Touren in der Zugspitz Region gibt es für jedes Interesse, von der Adlerbalz über Fackel- und Mondscheinromantik bis hin zum klimatherapeutischen Wandern mit Pulskontrolle und gezielten Atemübungen. Übrigens auch für Schneeschuhliebhaber. Alle Termine und Preise gibt es bei den jeweiligen Touristinformationen.

Aber auch wer lieber alleine los zieht, kommt rund um Deutschlands höchsten Berg auf seine Kosten. Insgesamt warten rund 400 Kilometer Winterwanderwege – mal gut geräumt, mal mit herrlicher Powder-Unterlage für Schneeschuhe. Selbst wenn die weiße Pracht ausbleibt, das traumhafte Panorama bleibt. Zum Beispiel im Blauen Land. Die Route um den Staffelsee etwa bietet spektakuläre Ausblicke auf das Gebirge vom Herzogstand bis zu den Ammergauer Alpen. Aber auch das Murnauer Moos entfaltet im Winter seinen eigenen Zauber. Die größte intakte Moorlandschaft des Alpenvorlandes wurde vom Loisachgletscher vor mehr als 10.000 Jahren erschaffen. Spektakuläre Eindrücke bieten auch die Eiswelten der 1912 zum Naturdenkmal erklärten Partnachklamm. Hier lässt der Winter den wilden Gebirgsfluss zu einer phantastischen Kulisse erstarren mit meterhohen Eiszapfen und bizarren Naturskulpturen.

Rodelfreunde können sich dagegen auf drei gut ausgebaute Schlittenstrecken freuen. Zum Beispiel am Kranzberg in der Alpenwelt Karwendel. Hier genießen nicht nur Familien die stressfreien Abfahrten von der Bergstation. Hinauf geht es gemütlich mit dem Sessellift oder sportlich circa eine Stunde zu Fuß. Vielleicht noch einmal kurz stärken im Berggasthaus St. Anton? Anschließend geht es mit einem Höhenunterschied von 225 Meter rund 1,6 Kilometer ins Tal. Die Schlitten können an der Talstation ausgeliehen werden. Viele weitere kleine Rodelhänge finden sich in der Zugspitz Region meist vor der Haustür. Den höchsten Rodelspaß findet man übrigens direkt auf der Zugspitze – Zipfelbob und Helm gibt’s hier für 10 Euro pro Tag.

Auf die Kufen, fertig, los, heißt es dagegen auf den drei Natureisbahnen in Krün, Klais und Wallgau, in den Eisstadien in Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen sowie auf der Eisfläche am Mohrenplatz mitten in der Garmischer Fußgängerzone. Beim Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen genießen Einheimische und Gäste die frische Luft und wärmen sich an Glühwein und Co. Wer es bequemer mag, lässt sich mit einer der Pferdekutschen in Decken eingekuschelt durch die winterliche Landschaft fahren.