Klare Seen, schier endlose Sandstrände, beeindruckende Naturparks, kilometerlange Alleen und schmucke Städtchen – nicht umsonst liegt Mecklenburg-Vorpommern in der Gunst der deutschen Urlauber ganz weit vorne. Allein im Jahr 2012 wurden 28 Millionen Übernachtungen im nordöstlichsten Bundesland der Republik gezählt. Wer einmal dort war, der versteht warum.
Ein Blick auf die Landkarte gibt schon einen ersten Fingerzeig was Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern erwartet: blau ist die dominierende Farbe. Über 2000 Seen laden Urlauber zum Baden ein und locken mit allerhand Möglichkeiten zum Wassersport. Mittendrin: der Camping- und Ferienpark Havelberge in Groß Quassow. Während sich die Caravaner über die vielen landestypischen Alleen zum Platz schlängeln, reist ein anderer Teil der Gäste auf dem Wasser an. Die Havel sowie eine Vielzahl von Kanälen machen die Strelitzer Kleinseenplatte zum perfekten Revier für Kanu- und Wasserwanderer. Doch nicht nur die Profis sind auf dem Wasser zu Hause: Schnupperkurse für Paddler, geführte Wasserwanderungen und die entsprechende Ausrüstung werden überall angeboten.
Wer das Wasser mag, sich aber nicht per Muskelkraft fortbewegen möchte, der kann auf die vielen Ausflugsdampfer, Motor- und Segelboote umsteigen. Und wer auch auf dem Wasser nicht auf Komfort und behagliches Umfeld der eigenen rollenden vier Wände verzichten mag, der hat auf der Müritz beste Chancen. Direkt am Camping- und Wohnmobilpark Kamerun in Waren/Müritz wird der SeeCamper vermietet. Der Clou: Das „Haus“ auf diesem Hausboot ist der eigene Wohnwagen. Einfach an Bord gerollt, fest vertäut und schon kann es nach kurzer Einweisung dank kräftigem Außenbordmotor ganz gemächlich auf dem Wasser losgehen – jenseits der Straßen, abseits von Stau und Verkehrslärm aber im eigenen Wohnwagen!
Doch Mecklenburg-Vorpommern hat nicht nur Seen und Flüsse zu bieten: auf rund 2000 Kilometern Länge wartet der längste deutsche Küstenabschnitt mit zum Teil schier endlos langen Sandstränden auf die Besucher. Direkt vor der Küste gelagert: zwei der größten deutschen Inseln – Usedom und Rügen.
Natürlich lockt die Insel Usedom im Sommer Badegäste in Scharen in den nordöstlichsten Winkel der Republik. Kenner wissen aber, dass mit jährlich über 1900 Sonnenstunden auch Spätsommer und Herbst auf der Insel noch äußerst reizvoll sein können. Ausgedehnte Strandspaziergänge oder Radtouren machen mit weniger Touristen an den Stränden ohnehin meist noch mehr Spaß. Die vielen Campingplätze in direkter Strandnähe sind ideale Ausgangspunkte für Tagestouren oder einen entspannten Tag am Strand. Als Usedom-Besucher sollte man sich die Gelegenheit zu einem kurzen Abstecher nach Polen nicht entgehen lassen. Fast nirgendwo sonst in Deutschland ist das Nachbarland so nahe: Östlich des Seebads Heringsdorf verläuft – mitten auf der Insel – die Grenze zwischen Deutschland und Polen. Ein Ausflug ins benachbarte polnische Swinoujscie (Swinemünde) lohnt sich allemal.
Wer sich von Usedom nach Rügen aufmacht, der sollte unbedingt einen Zwischenstopp in Stralsund, dem „Tor zur Insel Rügen“, einlegen. Mit seinen knapp 60.000 Einwohnern verfügt Stralsund über eine malerische Altstadt, die – gemeinsam mit der Altstadt von Wismar – 2002 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Stralsund steht beispielhaft für Seehandelsstädte des 14. Jahrhunderts und ist in Summe sogar noch besser erhalten als beispielsweise Lübeck, das während des Zweiten Weltkriegs stärker zerstört wurde. Insgesamt stehen in Stralsund mehr als 800 denkmalgeschützte Häuser, davon mehr als 500 in der Altstadt. Mehr als ein „Schlechtwetter-Tipp“ ist das Stralsunder Ozeaneum. Eindrucksvoll sticht es aus der Hafen-Bebauung hervor und fasziniert Besucher der Stadt schon von außen. Drinnen warten Exponate und Aquarien mit Bewohnern aus der Nord- und Ostsee auf die Besucher, die sich ganz spielerisch über den biologischen Reichtum vor der eigenen Haustür informieren können. Die putzigsten Bewohner des Ozeaneums haben sich aber aufs Dach zurückgezogen: In einer großen Freianlage zaubert ein gutes Dutzend Pinguine den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht.
Die majestätische und schon von weitem sichtbare Rügenbrücke führt über den Strelasund auf Deutschlands größte Insel. Ganz im Osten Rügens empfängt das Regenbogencamp Göhren seine Besucher mit einer besonderen Überraschung: Der Campingplatz hat in den vergangenen Jahren einen kompletten Sport- und Wellness-Bereich errichtet, der auch so manchem Luxushotel zur Ehre gereichen würde. Mit dem „Rasenden Roland“, einem historischen Dampfzug, geht es im Stundenrhythmus ins mondäne Ostseebad Binz. Nach der Wende setzte hier die große Renovierungswelle ein, so dass die prachtvollen Villen der Stadt heute wieder prächtiger denn je strahlen und so manchem Prominenten als Feriendomizil dienen. Als „Verlängerung“ der Uferpromenade ragt die 370 Meter lange Seebrücke Binz weit in die Ostsee hinein. Mit seinen 976 Quadratkilometern Ausdehnung und 574 Kilometern Küstenlänge, seiner weltbekannten Kreideküste, einem Biosphärenreservat und einem Nationalpark sind Abwechslung und naturnahe Entspannung auf Rügen wahrlich keine Fremdwörter.
Westlich von Rügen bietet die Ostseehalbinsel Fischland-Darß-Zingst eine der schönsten und abwechslungsreichsten Küstenlandschaften der Ostsee: weiße, steinlose Sandstrände, tiefe Wälder, weite Wiesenlandschaften und eine eindrucksvolle Boddenlandschaft eröffnen den Besuchern permanent neue Eindrücke. Ausgedehnte Spaziergänge sind hier fast schon ein Muss. Ein besonderes Schauspiel bietet sich während der Abendstunden im Herbst: Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft kann man von verschiedenen Aussichtsplattformen die Hirschbrunft beobachten – ein Schauspiel für Augen und Ohren. Idealer Ausgangspunkt für alle Touren: der Campingplatz „Am Freesenbruch“ in Zingst. Hier lockt neben dem gepflegten Platz vor allem das platzeigene Restaurant, das von Besuchern und Einheimischen gleichermaßen besucht wird. Mittlerweile hat sich Zingst auch zum beliebten Reiseziel für Fotografen entwickelt. Das jährlich stattfindende Umweltfotofestival „horizonte zingst“ lockt Profis aus aller Welt auf die Halbinsel. Ein umfangreiches Workshopangebot für ambitionierte Amateure hält den Geist des Festivals auch über die übrigen Monate des Jahres lebendig.
Bei einem Besuch Mecklenburg-Vorpommerns darf ein Abstecher in die Landeshauptstadt Schwerin keinesfalls fehlen. Mit ihren weniger als 100.000 Einwohnern ist sie die kleinste Hauptstadt eines deutschen Bundeslandes. Dass dies absolut mit der Maxime „klein aber fein“ einhergeht, zeigt sich spätestens beim Besuch. Das Wahrzeichen der Stadt, das Schweriner Schloss, thront inmitten des Schweriner Sees und ist nach einer 1000-jährigen wechselvollen Geschichte heute der Sitz des Landtags. Rund um das Schweriner Schloss erstrecken sich weiterhin deutlich sichtbar die „Überreste“ der Bundesgartenschau 2009: herrliche Parkanlagen laden die Besucher zum Verweilen, Staunen und Genießen ein. Wer neben Schloss und Parkanlagen noch mehr von der Stadt sehen will, dem empfiehlt sich eine Rundfahrt mit dem Cabrio-Doppeldeckerbus. Mit dem schmucken Gefährt geht es vorbei an toll restaurierten Villen, dem altstädtischen Rathaus und den vielen klassizistischen Bauten, die das Stadtbild Schwerins prägen.