
Phong Nha-Ke Bang Nationalpark
Der Nationalpark Phong Nha-Ke Bang liegt in der Provinz Quang Binh im nördlichen Zentralvietnam etwa 500 Kilometer südlich von Hanoi und 300 Kilometer nordwestlich von Da Nang. Der Park hat eine Fläche von etwa 860 Quadratkilometern und bildet mit dem angrenzenden Hin Namno Biodiversitäts-Schutzgebiet in Laos eines der zwei größten und ältestens Kalksteingebirte der WElt. Darin finden sich mehr als 300 Höhlen; Wissenschaftler haben bislang nur einen Bruchteil davon erforscht. 2009 entdeckten sie zum Beispiel zwanzig neue Höhlen mit einer Gesamtlänge von 56 Kilometern, darunter auch die Son-Doong-Höhle.
Diese ist wohl der spektakulärste Ort des Parks, denn das Höhlensystem besteht aus mindestens 150 einzelnen Höhlen mit Seen, Flüssen und sogar einem eigenen Dschungel. Sie hat den größten bis dahin entdeckten Höhlengang der Welt: Er ist nämlich mehr als 250 Meter hoch, 150 Meter breit und neun Kilometer lang. Dadurch kommt wie durch große Fenster Sonnenlicht in die Höhle und ermöglicht das Wachstum von Bäumen. Vor allem die riesigen Tropfsteine sind sehenswert – einige Stalagmiten sind bis zu 80 Meter hoch. Aber auch die Phong-Nha Höhle ist sehenswert und man kann sie mit dem Boot befahren.
Neben den Höhlen beherbergt der Park auch mehr als 380 Wirbeltier- und Amphibienarten (allein 112 Säugetierarten); außerdem wurden ganze 1320 Pflanzenarten beschrieben. Stetig werden neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt – auch in Kooperation mit Wissenschaftlern des Forschungszentrums des Kölner Zoos.
Cuc Phuong Nationalpark
Der Nationalpark Cuc Phuong liegt etwa 120 Kilometer südwestlich von Hanoi in der Provinz Ninh Bình. Cuc Phuong wurde 1962 als erster Nationalpark in Vietnam eröffnet. Hier gibt es neben Kalksteinklippen, die in der Entstehung ähnlich der Halong Bucht sind, vor allem tropischen Regenwald mit etwa 1350 größeren Tierarten – darunter der Nebelparder und der Asiatische Schwarzbär, 336 Vogelarten und etwa 1800 Arten von Insekten. Millionen von Schmetterlingen fliegen im Frühjahr durch die Gegend.
Daher gibt es auch das Rescue-Center für gefährdete Primaten, in denen endemische und andere Affenarten aufgezogen und professionell gehalten werden. 1993 gegründet von Tilo Nadler, der damals für das Forschungszentrum des Frankfurter Zoos unterwegs war, hat das Zentrum mittlerweile über 400 Affen gerettet, aufgezogen und ausgewildert. Derzeit leben etwa 180 Affen verschiedener Arten im Rescue Center. Seit der Gründung wurden fast 300 Geburten auch von gefährdeten Affenarten verzeichnet. Der Zoo Leipzig hat seit 2013 das Management der Einrichtung übernommen. Ebenfalls gibt es ein Naturschutzprogramm für kleinere Raubkatzen und Schuppentiere sowie Schildkröten.
Mitglieder der Muong leben immer noch vereinzelt im Gebiet des Cuc Phuong Nationalparks und pflegen zum Beispiel die traditionelle Bauweise der Stelzenhäuser, der Wasserräder und ihre Webtechniken.
Bach Ma Nationalpark
Der Nationalpark Bach Ma liegt etwa mittig zwischen Hue und Da Nang in Zentralvietnam und zeigt auf 220 Quadratkilometern von verschiedenen Landschaften, von der Küstenebene bis hin zum fast 1500 Meter hohen Gipfel des Berges Bach Ma. Beliebt bei den Franzosen um 1930 wegen der kühleren Temperaturen im Sommer, bekam der Berg während des Vietnam Krieges bei den amerikanischen Streitkräften strategische Bedeutung. So gibt es immer noch Schützengräben und ein verfallenes Tunnelsystem, in denen heute vor allem Fledermäuse wohnen.
Trotz der Rodung von tropischem Regenwald nach 1975 leben hier auf kleinem Raum etwa ein Fünftel aller Arten in Vietnam, alleine 1400 beschriebene Pflanzenarten und 330 Vogelarten. Es gibt eine Karte im Besucherzentrum über die Wanderpfade – ob der Weg zum 200m hohen Rhododendron-Wasserfall, der Fünf-Seen-Wanderpfad oder andere – die mit gutem Schuhwerk leicht zu bewältigen sind. Gästehäuser am Parkeingang und auf dem Bach Ma-Gipfel befinden sich in restaurierten Kolonialgebäuden. Unterhalb des Gipfels mitten im Grün an einem See liegt auch das Truc Lam Zen Kloster, das man per Boot erreichen kann. Vor allem zwischen Mai und September kann man es im Bach Ma Nationalpark gut aushalten – ansonsten regnet es hier nämlich sehr viel!
Pu Luong Naturreservat
250 Kilometer von Hanoi liegt das Pu Luong Naturreservat zwischen zwei Bergzügen in Nordvietnam. Zwischen Mai und Juni ist es frühlingshaft grün, im Sommer angenehm kühl, im Herbst sind die Reisterrassen gelb und im Winter gibt es sogar Schnee. Zu Fuß kann man kleine Dörfer besuchen, in natürlichen Pools mit Wasserfällen in klarem Wasser schwimmen oder atemberaubende Aussichten von den Berggipfeln genießen. Mit dem Fahrrad oder dem Motorrad kommt man weiter und kann in den lokalen Homestay-Unterkünften näher an die Bevölkerung kommen und viel über die ethnischen Minderheiten im Norden Vietnams lernen. Auch der Wochenmarkt in Pho Doan zeigt die Vielfalt der Muong oder Thai-Gruppen, die hier Seidenkostüme, Wein, Obst und Gemüse feilbieten.
Cat Tien Nationalpark
Der Cat Tien Nationalpark liegt im Süden Vietnams, etwa 150 Kilometer nordöstlich von Saigon. Mit etwa 730 qkm ist der Park einer der größten in Vietnam und beherbergt mehr als 40 von Vietnams Tierarten. Seit 1978 steht das Gebiet unter Naturschutz und bildet eines der letzten Gebiete mit tropischem Regenwald in Vietnam. Etwa die Hälfte des Gebietes leiden jedoch bis heute noch unter dem Besprühen mit dem Herbizid Agent Orange: Hier wachsen nur Bambus oder Gras und keine Bäume.
Im Park leben vor allem Schleichkatzen und Javaneraffen; außerdem sehr viele Vögel, Siam-Krokodile und wilde Gibbons.
News zu Flug & Zug
Direktflüge ab München mit Vietnam Airlines
Ab Oktober 2024 fliegt Vietnam Airlines drei wöchentliche Flüge zwischen Vietnam und München an: zwei davon aus Hanoi und einer aus Saigon. Derzeit gibt es bereits 12 Flüge aus Frankfurt, sieben davon nach Hanoi, fünf von ihnen nach Saigon. (Weitere Infos zu den Direktflügen)
Komfortabel Zugfahren
Seit dem 15. Mai 2024 gibt es eine zweite Route des Vietage by Anantara-Zuges: Auf dieser reisen Gäste sehr komfortabel von Na Trang bis Quy Nhon und zurück. Seit 2020 wird bereits die Verbindung zwischen Da Nang und Quy Nhon bedient. Man kann nun entweder eine der Teilstrecken oder die ganze Distanz buchen. Beide Richtungen werden täglich betrieben: morgens von Da Nang über Quy Nhon und weiter nach Nha Trang. Nachmittags von Nha Trang über Quy Nhon nach Da Nang.
Auf der sechs-stündigen Fahrt zwischen Da Nang und Quy Nhon wird auf Vorbestellung ein dreigängiges Gourmet-Menü serviert. Auf der fünf-stündigen Fahrt zwischen Quy Nhon und Nha Trang wird ein luxuriöses Nachmittagstee-Erlebnis mit lokalem Kaviar, vietnamesischem Handwerkskäse, einer Auswahl an vietnamesischen Premium-Tees von Epicurean Sao und einer Auswahl an Aufschnitt serviert. Jeweils im Preis von etwa 380 EUR für die einfache Fahrt sind außerdem kostenlose Snacks, ausgewählte Weine, Cocktails, Mocktails, verschiedene Tees, Kaffee und Erfrischungsgetränke sowie eine 15-minütige Kopf- und Schulterbehandlung enthalten. Das Besondere ist, dass es nur sechs Privatkabinen mit jeweils zwei bequemen Sitzen gibt. Auf der Fahrt von Quy Nhon nach Danang sind Schlafwagenkabinen verfügbar.
Seit März 2024 gibt es eine neue Fünf-Sterne-Bahnverbindung zwischen den Städten Hue und Da Nang in Zentralvietnam – sowohl für Einheimische als auch Vietnam-Reisende ist dies eine praktische und bequeme Möglichkeit, die beiden sehenswerten Städte und Regionen kennen zu lernen. Die Züge fahren jeweils früh morgens (gegen 8.00 Uhr) und nachmittags (gegen 15.00 Uhr) in beide Richtungen. Die Fahrtzeit für die gut 90 Kilometer beträgt etwa drei Stunden. Landschaftlich ist diese Verbindung besonders reizvoll, da man in der Nähe von Da Nang über Hai Van Pass fährt. Dieser höchste Pass Vietnam wird auch Wolkenmeer genannt, weil er oft von Wolken verhangen ist. Dennoch hat man von dort eine schöne Aussicht auf die Lang Co Bucht und später gibt es auch einen Halt am gleichnamigen Strand. Die einfache Fahrt kostet umgerechnet etwa sechs EUR.