Grenzenlos Wandern zwischen „Gipfel – Genüssen“

Während sich die Natur von ihrer bunten Seite zeigt, wandeln die Menschen am Nassfeld zwischen Italien und Österreich. Genauso grenzenlos erleben sie dabei eine authentische Küche mit regionalen Spezialitäten – angefangen beim Gailtaler Speck und Gailtaler Käse über heimische Forellen und Wein bis hin zu hausgemachter Pizza, Pasta, typisch friulanischer Kost oder frischem Meeresfisch.

Gourmets können sich am Nassfeld den Genuss von zwei unterschiedlichen Küchen ganz leicht ergehen – bei kulinarischen Wanderungen von Hütte zu Hütte. Am Morgen geht es von der Talstation Millennium-Express in Tröpolach bequem mit der Kabinenbahn auf über 1.900 Meter Seehöhe – das ist quasi der direkte Weg zum Gourmet-Gipfel Kofel-Alm Madritsche. Die edle Hütte ist zugleich die höchst gelegene am Nassfeld. Kulinarisch stehen drei verschiedene Speisekarten zur Wahl: Die Erste umfasst alle beliebten Hüttenklassiker wie z.B. das Kofel-Alm-Pfandl. Ernährungsbewusste werden von der Vital-Karte mit zwölf leichten Gerichten begeistert sein, Gourmets greifen zur Schlemmer- und Genuss-Karte, in der das rosa gebratene Hirschfilet mit gegrilltem Gartengemüse mit Thymiankartoffeln oder das Amarena-Birnenglace-Himbeerparfait mit karamellisierter Ananas zu finden sind. „Wir kochen sehr viel selbst und kaufen auch regionale Produkte“, berichtet Wirt Gerhard Ankner. Nach dem Schlemmen zieht es Familien auf den kinderwagengeeigneten Erlebnisweg AquaTrail „BergWasser“ und den grenzüberschreitenden „Via Dolce Vita“, Wanderer und Biker schlagen den Weg zur Rudnig-Alm ein. In der urigen Hütte auf der Rudnig-Alm wird im Sommer der berühmte EU-geschützte Gailtaler Almkäse produziert. Danach geht’s auf einer der längsten Mountainbike-Abfahrten der Alpen zurück bis ins Gailtal.

Hüttenburger aus regionalen Produkten
Von der Sonnenalpe Nassfeld ist man in rund 1 ½ Stunden Gehzeit auf der Garnitzenalm – den Berganstieg kann man übrigens auch kräfteschonend mit der Gartnerkofel 4er-Sesselbahn bewältigen. Oben angekommen hat man von der neu errichteten Panoramaterrasse mit der Sky Plate einen atemberaubenden Ausblick zu den Julischen Alpen im Südosten, den Lienzer Dolomiten im Südwesten, zum Großglockner im Nordwesten und – zur nahe gelegen Garnitzenalm. Bei den Wanderern besonders beliebt sind Ardit‘s Hüttenburger. „Das Brot wird in der Bäckerei Kandolf in Hermagor extra für unseren Burger produziert“, verrät Ardit. Regionale Zutaten, frisch in der Küche verarbeitet, sind sein kulinarisches Erfolgsgeheimnis. „Der Eischnee für den Kaiserschmarrn oder die Spinatfüllung für die Kärntner Nudeln, alles wird von uns selbst per Hand gemacht.“ Fleischtiger lieben sein Bœuf Stroganoff-Pfandl – natürlich mit Kärntner Rindfleisch.
Fisch und Wein auf der Alm
Ein gemütlicher Spaziergang ist es vom Nassfeld zu Plattner’s Einkehr. Hans und Gertraud Plattner sind seit über 20 Jahren Gastgeber mit viel Herz und gehen in Sachen Kulinarik einen völlig anderen Weg. Als Kärntner Genusswirt legen die Plattners mit Tochter Elisabeth großen Wert auf eine authentische Küche. Dazu zählen regionale Produkte und leichte Kost abseits deftiger Hüttenklassiker. Alles wird selbst gemacht, Fertigprodukte haben keine Chance. Stattdessen kommt frischer Fisch oder Plattners Almsalat mit Käse, Nüssen und Blattsalaten auf den Tisch. Für den großen Hunger empfiehlt Plattner den Almtoast mit Schwarzbrotscheiben und Gailtaler Speck, überbacken mit Almkäse, Spiegelei und gegrilltes Gemüse gibt‘s als Beilage. Dazu passt ein Wein aus Kärnten. „Österreichische Weine sind mein großes Hobby“, verrät Hans Plattner. Gerne teilt er sein Wissen und seine Schätze im Weinkeller mit seinen Gästen. Er versucht, so viel wie möglich von einheimischen Lieferanten zu beziehen – auch die Getränke, wie die edlen Schnäpse der Brennerei Pfau Brennerei in Klagenfurt, oder den Apfelsaft aus dem Lavanttal. „Die kulinarische Vielfalt und die Nähe zu Italien sind etwas ganz Besonderes am Nassfeld“, weiß Plattner. Nur 900 Meter weiter im Restaurant „Kabrio“ von Fausto Fedrigo wird italienisch gekocht.

Pasta und Pizza – bella italia!
Dem alten Zollhaus, direkt am Passübergang zu Italien, mit herrlichem Blick auf den „Lago Pramollo“ hat der junge Italiener Fausto Fedrigo neues Leben eingehaucht: Typisch italienisch hat er auf kitschige Hütteneinrichtung verzichtet und serviert lieber Cappuccino oder einen Aperol Spritz auf der Terrasse. Während sich im „Kabrio“ Fausto verwirklicht, kocht sein Vater Livio ein Haus weiter im Ristorante „Wulfenia“. Der Italiener stammt aus Pontebba und zählt nicht nur zu den Nassfeldbewohnern der ersten Stunde, sondern auch zu den kulinarischen Pionieren am Nassfeld. Seit Jahrzehnten pilgern Einheimische und Gäste zu ihm, um hausgemachte Pizza, Pasta und frischen Fisch zu schlemmen.

Friulanische Spezialitäten und frische Calamari auf 1.530 Meter
Wer die traditionelle friulanische Küche erleben möchte, kehrt im Restaurant „Al Gallo Forcello“ ein. Die aus Pontebba stammende Familie Bearzotti kauft ihre Zutaten seit Generationen bei italienischen Lieferanten. Koch Walter aus Udine achtet penibel auf die hohe Qualität der Speisen und lässt sich in der Küche durch nichts aus der Ruhe bringen – selbst wenn ihm ein halbes Dutzend Augen beim Zubereiten der Spaghetti mit Schinken aus San Daniele über die Schulter schauen. Nach alten Rezepten bereitet er die friulanischen Spezialitäten zu. Rehgulasch mit Polenta oder Salsiccia (Wurst) mit Pilzen gehören genauso dazu wie die italienische Jause.

Apfelradeln und Blechkuchen zum Nachmittagskaffee
Direkt in der Mittelstation des Millennium-Express auf der Tressdorfer Alm trifft zumindest aus feinschmeckerischer Sicht das Gailtal auf das Kanaltal: Erdäpfel-Schwammerlsuppe, grüne Gnocchi, oder gebackene Apfelradeln zum Nachmittagskaffee gibt es auf der Terrasse des Restaurant Kristall. Und wer dem Senner beim „Käsen“ über die Schulter schauen will, ist in der Schaukäserei Tressdorfer Alm genau richtig. Die verschiedenen Käsesorten und Molkereiprodukte können nicht nur in Bauernladen gekauft, sondern im angeschlossenen Alm-Gasthaus gleich „verkostet“ werden.

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten das Beste aus der italienischen und kärntnerischen Küche bei einer Wanderung am Nassfeld kennenzulernen. Die Mischung aus mediterranen Lebensgefühl und gelassener Gemütlichkeit machen jeden Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis – für alle Sinne, nicht nur den Gaumen.

Nassfeld-KaerntenJausn-Deluxe im Nassfeld

Jausn-Deluxe im Nassfeld