Fantasyfans kennen den Roman „Wiedźmin“ von Andrzej Sapkowski schon seit den 1990er Jahren, Gamer spätestens seit 2007. Doch erst der Online-Streamingdienst Netflix hat mit seiner Serie „The Witcher“ den Hexer Geralt weltberühmt gemacht. Und mit ihm die polnische Schlossruine Ogrodzieniec. Denn neben Gran Canaria und Ungarn spielt ein Teil der im Dezember 2019 angelaufenen Serie auch auf dem einstigen Königsschloss im Krakau-Tschenstochauer Jura.
Die zur sogenannten „Route der Adlerhorste“ zählende Anlage verzeichnete mit über 215.000 Besuchern im vergangenen Jahr einen neuen Rekord und macht sich in diesem Jahr auf einen noch größeren Ansturm gefasst. Sowohl Schlossverwaltung als auch die regionalen Tourismusverbände bereiten derzeit Erlebnisangebote rund um den romantischen Helden vor. So hat die Schlossdirektorin bereits ein großes Wiedźmin-Fest für das letzte Aprilwochenende angekündigt. Darüber hinaus sollen auch die Öffnungszeiten erweitert werden. Wer das historische Bauwerk nur aus dem Fernsehen kennt, sollte sich aber auf eine Überraschung gefasst machen. Die gesamte Umgebung samt Schlucht entstammt allein den Künsten der Mediengestalter von Netflix. Doch auch die echte Ruine, deren Türme aus dem Kalkstein herausragen, beeindruckt die Besucher. Die 1702 bei einem Brand stark zerstörte Burg ist häufig Schauplatz von Ritterturnieren und bildete auch bereits vor der Netflix-Serie die Kulisse für verschiedene Historienfilme.
Die romantische Route der Adlerhorste verläuft zwischen Kraków (Krakau) und Częstochowa (Tschenstochau). In ihrem Verlauf befinden sich zahlreiche Burgen und Festungen, die im 14. Jahrhundert auf Veranlassung des damaligen Königs Kazimierz zur Sicherung der Grenzen auf schwer zugänglichen Felsen angelegt wurden. Die malerische Ruine von Ogrodzieniec ist bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel. In direkter Nachbarschaft gibt es zahlreiche Kletterfelsen sowie das von Kalkfelsen umgebene Designer- und Wellnesshotel Poziom 511. Die Ruine ist von April bis November für individuelle Besucher zugänglich.
Mehr Infos zur Burgruine unter www.zamek-ogrodzieniec.pl und über Reiseziele in Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt und unter www.polen.travel