Ein Spaziergang durch das neue In-Viertel von Danzig

Auf der Speicherinsel in Gdańsk (Danzig) bewahrten die Patrizierfamilien einst die Reichtümer der Hansestadt auf: Getreide, edle Gewürze, Tee oder auch Bernstein. Das Viertel wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und bis vor wenigen Jahren blieb es eine riesige Innenstadtbrache mit einer Handvoll Ruinen. Heute empfangen dort mehrere komfortable Hotels Besucher mit einem Blick auf die schönsten Sehenswürdigkeiten der Ostseemetropole Gdańsk (Danzig). Ihre hochaufstrebenden spitzen Fassaden erinnern an die ursprüngliche Bebauung.

Blick auf die Speicherinsel in Danzig ©visitgdansk.com

Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die historische Rechtstadt von Gdańsk (Danzig) originalgetreu wiederaufgebaut. Sehenswürdigkeiten wie die mächtige Marienkirche, das Rechtstädtische Rathaus und die Prachtstraße ul. Długa (Langgasse) mit dem Długi Targ (Langmarkt) sind ein Muss bei jeder Stadtführung. In jüngster Vergangenheit kamen wichtige Einrichtungen wie die Ostseephilharmonie und das in drei Speichern gelegene Nationale Meeresmuseum auf der Insel Ołowianka (Bleihofinsel), das Europäische Solidarność-Zentrum (ECS) auf dem Gelände der einstigen Lenin-Werft sowie das Museum des Zweiten Weltkrieges hinzu.

Nur wenige Meter von der quirligen Rechtstadt entfernt, am anderen Ufert der Mottlau, bestimmten viele Jahrzehnte lang Ruinen und Wildwuchs das Bild der historischen Speicherinsel. Lediglich an der ul. Stągiewna, der östlichen Verlängerung von Danzigs Flaniermeile, der ul. Długa, waren in den 1990er-Jahren einige Patrizierhäuser weitestgehend originalgetreu wiederaufgebaut worden. Heute tobt wieder das Leben rund um die ul. Chmielna und die ul. Stągiewna. Restaurants, Boutiquen und Hotels reihen sich dort aneinander. Seit 2017 entstand ein vollständig neues Stadtviertel, das sich auch bei Gästen großer Beliebtheit erfreut.

Angefangen hatte die Revitalisierung der Speicherinsel bereits vor 14 Jahren mit der Eröffnung des Qubus-Hotels am südlichen Ende der ul. Chmielna. 2016 folgte die Sanierung der ul. Stągiewna. Sie wurde, wie auch später alle neuen Straßen, verkehrsberuhigt sowie mit historischem Pflaster und Gehwegplatten ausgestattet. Viele neue Hotels und Appartementhäuser greifen mit ihren spitzen Giebeln und Backsteinfassaden die Form der historischen Speicher auf. Viel Glas verleiht ihnen eine moderne Leichtigkeit.

Heute können Danzigreisende unter einer Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten auf der Speicherinsel wählen. So ist die Radisson-Gruppe gleich mit zwei Häusern vertreten. Das Radisson Red befindet sich direkt an der Nordspitze der Speicherinsel und bietet einen unvergleichlichen Panoramablick über die Mottlau auf das Krantor in der Rechtstadt und die Bleihofinsel. Das Aparthotel ist eines der wenigen Häuser auf der Speicherinsel, die vollkommen originalgetreu wiederaufgebaut wurden. Dafür wurden die erhaltenen Außenwände des niedrigen Doppelspeichers mit barocken Schmuckgiebeln restauriert und der gesamte Baukörper nach historischen Fotografien und Plänen ergänzt.

Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das Radisson Hotel&Suites, das auf den erhaltenen Resten eines historischen Speichers errichtet wurde und ebenfalls Zimmer mit Mottlaublick zur Rechtstadt bietet. Seit Kurzem verbindet eine regelmäßig geöffnete Drehbrücke das Ufer vor den Hotels mit dem Langen Ufer (Długie Pobrzeże) zwischen Kran- und Frauentor. An der Neuen Mottlau direkt neben dem Radisson Red empfängt das familienfreundliche Holiday Inn Gdańsk City Centre seine Gäste. Von der Sky Bar in der siebten Etage haben Besucher einen Panoramablick über die Stadt. Direkt an der ul. Stągiewna, auf halbem Weg vom Grünen Tor zum Milchkannentor, bietet das PURO Gdańsk Stare Miasto eine luxuriöse Wohlfühlmischung aus lokalen Themen und modernem Lifestyle.

Zwischen den großen Markenhotels laden mehrere Appartementhäuser zum Übernachten ein. In den zahlreichen Restaurants am Ufer der Mottlau und in den Straßen der neuen Speicherinsel lässt sich erstklassig speisen. Von klassischen Fischgerichten über vegane Speisen bis zu moderner asiatischer Fusionküche reicht dort das Angebot. Anschließend wechselt man in eine der viele Cocktail- und Weinbars. Tagsüber locken Boutiquen und Juweliergeschäfte zum Bummeln.

Nördlich der Speicherinsel liegt die Bleihofinsel, die sich in den vergangenen 20 Jahren zum neuen Kulturzentrum von Gdańsk entwickelt hat. Bereits 1989 bezog das heutige Nationale Meeresmuseum seinen Sitz in drei historischen Speichern. Besucher können in den restaurierten Gebäuden neben der Hauptausstellung zur Seefahrt auch eine bedeutende Sammlung flämischer und niederländischer Manieristen sehen. Im Jahr 2005 eröffnete in den behutsam revitalisierten Gebäuden des städtischen Elektrizitätswerkes von 1898 die Ostsee-Philharmonie. Im benachbarten Königsspeicher entstand nach dessen Restaurierung und Modernisierung das gleichnamige Hotel mit Blick auf die Mottlau und die Rechtstadt.

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