Der südlichste Bundesstaat Australiens bietet mit seinen 19 Nationalparks vor allem eines: Faszinierende Natur! Und die lässt sich auf etlichen Walks hautnah erleben.
Üppige Regenwälder. Gewaltige Farne. Und Bäume, die wie die endemische Huon Kiefer bis zu 2.000 Jahre alt sind. So dicht, dass man sich problemlos in ihnen verlieren kann – und auch will. Tasmanien hat insgesamt 19 Nationalparks, die etwa 40 Prozent des Bundesstaates ausmachen. Rund 20 Prozent der Fläche der Insel sind sogar als UNESCO Weltnaturerbe „Tasmanian Wilderness“ geschützt. Das tasmanische Ökosystem ist in dieser Form einzigartig und gilt nicht umsonst als Juwel der Insel. Ob für einen Tagesausflug oder mehrtägige Wanderungen: Tasmaniens Nationalparks warten darauf, entdeckt zu werden und sind von den großen Städten aus gut erreichbar. Für alle Nationalparks ist eine Gebühr fällig. Dafür kann man aber auf gut beschilderten, gepflegten Wanderwegen die Natur erkunden. Wer mehrere Nationalparks besuchen möchte, ist am besten mit dem Nationalparkpass bedient, der die Eintrittsgebühren inkludiert hat.
Tasmanian Wilderness
Die Tasmanian Wilderness, die bereits seit 1982 durch das UNESCO Weltnaturerbe geschützt ist, gehört mit 14.000 Quadratkilometern zu den letzten großen, unberührten Gebieten der Erde. Neben sechs der insgesamt 19 Nationalparks, darunter der Cradle Mountain Lake St Clair National Park und der Southwest National Park, setzt sich das Gebiet vor allem aus verschiedenen Reservaten und Naturschutzgebieten zusammen. Die üppigen Regenwälder bieten Habitate für Tiere und Pflanzen, die es in keinem anderen Land gibt. Neben den vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufeln finden sich hier auch Schnabeltiere und Mini Pinguine. Trotz der wilden Schönheit der Tasmanischen Wildnis ist die Natur gerade in den Nationalparks leicht zugänglich und kann bei mehrtägigen geführten Walking Touren entdeckt werden, wie beispielsweise auf dem South Coast Track im Southwest National Park.
Southwest National Park
Der rund 600.000 Hektar große Nationalpark ist der Größte Tasmaniens und umfasst den gesamten Südwesten der Insel. Der Gondwanische Regenwald und die seltenen Huon Kiefern sind das Markenzeichen des Parks, reißende Wildwasserflüsse und kahle Gebirgsformationen prägen die weitestgehend unberührte Landschaft. Wanderer können auf dem kurzen Creepy Crawly Nature Trail die Natur entdecken oder eine Tageswanderung zum Lake Judd – ein einsamer Gletschersee – machen. Ein besonderes Erlebnis ist auch der 84 Kilometer lange South Coast Track von Cockle Creek nach Melaleuca das nur zu Fuß oder per Leichtflugzeug zu erreichen ist. Für die Tour sollte man acht bis zehn Tagen einplanen. Auf dem Weg gibt es allerdings keine Hütten. Die Wanderer müssen daher die komplette Ausrüstung inklusive Zelte und Verpflegung selbst mitführen. Von Hobart braucht man je nach Eintrittsort rund zwei bis drei Stunden zum Park.
Mount Field National Park
Etwa 65 Kilometer nordwestlich von Hobart gelegen, gilt der Mount Field National Park als eines der beliebtesten Ausflugsziele Tasmaniens. Kein Wunder: In dem 1916 gegründeten Park finden sich die sogenannten Swamp Gumps, die mit bis zu 100 Metern Höhe zu den höchsten Bäumen der Welt zählen. Aber auch seltene Pflanzenarten und eine ausgeprägte Fauna trifft man hier an. Spannend: Der letzte Tasmanische Tiger wurde hier 1933 gefangen. Die berühmten Russell Falls mit ihren drei Stufen sind bereits in einem 15-minütigen Fußmarsch vom Besucherzentrum aus zu erreichen und so für jedermann zugänglich. Wer länger wandern möchte, hat zahlreiche andere Walks zur Auswahl. Die Mount Field West Tour führt beispielsweise innerhalb eines Tages am Rand des Parks entlang und präsentiert die einzigartigen Moorlandschaften und Wälder. Im Winter ist dieser Weg auch komplett mit Skiern befahrbar, denn was viele nicht wissen: Am Lake Dobson im Nationalpark befindet sich eines der insgesamt zwei Skigebiete Tasmaniens.
Freycinet National Park
Der Nationalpark mit der weltberühmten Wineglass Bay und seinen spektakulären Steilklippen liegt auf der Freycinet Peninsula und damit im Osten Tasmaniens, etwa drei Stunden von Hobart entfernt. Bekannt ist er u.a. durch seine markanten Gesteinsformationen. Der geschichtliche Verlauf der Halbinsel und die Bedeutung der unterschiedlichen Gesteinsschichten wurden vom Team des Parks anschaulich aufbereitet, sodass auch Laien ohne Hintergrundwissen im Visitor Centre einen guten Einblick bekommen. Beinahe 80 Prozent des Nationalparks setzen sich nämlich aus Granit zusammen, nur auf der teilweise zum Park gehörenden Insel Schouten findet man das Gestein nicht. Auf ausgewiesenen Wanderwegen kann man den Park am besten erkunden. Dabei reicht die Bandbreite von kurzen Wegabschnitten bis hin zu mehrtägigen Touren. Eine schöne Wanderung ist beispielsweise der rund elf Kilometer lange Weg in die halbmondförmige Wineglass Bay, wo sich das türkisblaue Wasser des tasmanischen Meeres und der puderweiße Strand der Bucht treffen – nicht umsonst hat sie den Beinamen „Die perfekte Bucht“.
Weitere Infos unter www.discovertasmania.com