Per Rad durch Japan

Chino City Nagano @JNTO

Japan mit dem Fahrrad zu entdecken ist ganz einfach – und eine wunderbare Methode (egal ob auf dem Lande oder in der Stadt), auch abgelegene Ecken zu entdecken! Doch worauf muss man achten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Wann ist die beste Zeit für eine Radtour?
Im Norden des Landes, also nördlich von Tokyo aufwärts, kann es im Winter stark schneien – das ist keine gute Zeit für eine Radtour. Gleiches gilt landesweit für die Regenzeit im Juni, wenn dauerhafte und sintflutartige Regen möglich sind. Von Hokkaido abgesehen kann es im Juli und August landesweit heiß werden – wirklich heiß! Wer nicht bei bis zu 40 Grad im Schatten radeln möchte, sucht sich besser Herbst oder Frühling aus, im Süden ist auch der Winter eine gute Radelzeit.

Mit welchem Rad soll die Reise stattfinden?
Wer es ernst meint, fliegt mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem eigenen Rad an. In diesem Fall unbedingt vorher bei der Fluggesellschaft anfragen, wie das Rad transportiert werden muss (zum Beispiel mit abgeschraubtem Vorderrad, in einer Tasche, in einer Kiste etc.). Alternativ gibt es vor Ort auch Radverleihe, die jedoch oft erst einmal einfache Räder im Angebot haben. Für kurze Stadttouren lohnt sich ein Share-Bike, wie man sie beispielsweise bei Docomo bekommt www.docomo-cycle.jp. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, vor Ort ein Rad zu kaufen. Dank des günstigen Umtauschkurses ist dies gar nicht mehr so hochpreisig – und immerhin ist das japanische Unternehmen Shimano einer der Weltmarktführer für Schaltungen und Fahrradzubehör!

Wie steht es um den Autoverkehr in Japan?
Es mag nicht viele Radwege in Japan geben, doch der Autoverehr ist unproblematisch und ruhig. Dank der Geschwindigkeitsbegrenzungen von 50 km/h auf Landstraßen ist auch außerhalb der Ortschaften nicht mit rasanten Manövern zu rechnen. Gewöhnungsbedürftig ist der Linksverkehr, doch auch diese Herausforderung ist nach einigen Stunden meist kein Problem mehr.

Was ist anders als in Europa?
Schnell mal das Rad abstellen, das kann in japanischen Städten gar nicht so einfach sein, da man in der Regel Fahrrad-Parkplätze nutzen muss. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig: Weder im Bus noch im Zug oder in der Metro darf man Räder mitnehmen, es sei denn, das Vorderrad ist abmontiert und alles in einer Radtasche verstaut. Wer sich ein Rad kauft, sollte das Rad zudem bei einer Koban-Polizeistation oder im Fahrradladen registrieren lassen, denn in Japan hat jedes Fahrrad einen Zulassungssticker. Dies ist jedoch unkompliziert.

Saba Kaido @JNTO

Welche Regionen sind geeignet?

Im Grunde sind alle ländlichen Regionen wunderbar für eine Radtour. Vor allem auf Shikoku und im ländlichen Kyushu herrscht wenig Autoverkehr, auch im Norden Honshus (Tohoku) und auf Hokkaido sind die Bedingungen gut. Aber auch in Tokyo, Osaka und anderen Großstädten sind Radtouren möglich – dort hält man sich am besten an die vielen kleinen Seitenstraßen, wie es auch die Japaner tun. Eine kleine Inspiration, wie sich Tokyo per Rad entdecken lässt, gibt es hier: www.gotokyo.org/de/plan/getting-around/bicycles/index.html.

Die berühmteste aller Radstrecken ist übrigens der Shimanami Kaido. Diese Strecke führt auf 70 Kilometern von Onomichi auf Honshu nach Imabari auf Shikoku. Das Tolle daran: Man überquert dabei zehn Brücken und viele kleine Inseln durch die Seto-Inlandssee, mit viel Weitblick und jede Menge Flair – und das auf breiten, vom Straßenverkehr abgetrennten Wegen. Kein Wunder, dass diese Strecke als eine der schönsten des Landes gilt – einen schönen Überblick gibt es unter www.japan.travel/de/de/guide/shimanami-kaido/ . Räder bekommt man hier übrigens auch unkompliziert bei den örtlichen Verleihstationen www.shimanami-cycle.or.jp/rental/english.

Gibt es auch organisierte Radtouren?
Wer Japan per Rad entdecken will, muss dies natürlich nicht alleine und zwingend in Eigenvorbereitung tun. Deutsche und japanische Veranstalter haben eine breite Auswahl an Touren aller Schwierigkeitsgrade im Angebot. Bei Biketeam Radreisen www.biketeam-radreisen.de zum Beispiel und BCT Touristik www.japanaktivreisen.de/aktivreisen-fahrradreise-japan/shimanami-japan-mit-dem-rad-fahrradreise.html), bei Expenova wiederum gibt es selbstgeführte Radreisen wie beispielsweise die Tour von Kyoto nach Wakayama www.expenova.com/themenreisen/aktiv-reisen/radreisen-in-asien/. Auch vor Ort selbst bieten Spezialveranstalter wie Okatours www.okatours.com englischsprachige Touren.

Warum gerade jetzt?
Und noch einen Grund gibt es, die Radtour durch Japan ausgerechnet jetzt anzugehen und nicht auf irgendwann zu schieben: Dank des für Europäer überaus günstigen Umtauschkurses, sind die Kosten vor Ort niedriger als je zuvor…. Da darf es nach einem langen Tag auf dem Rad auch mal eine bessere Unterkunft mit einer entspannenden heißen Onsen-Quelle sein.