Naturschutzgebiet Maria Island – Des Teufels zweite Heimat

Wombats auf Maria-Island ©Tourism-Tasmania Rob Burnett

Auf der vor Tasmanien gelegenen Insel Maria Island finden Besucher zwar keine menschliche Zivilisation vor, dafür begegnen sie gut und gerne dem vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufel und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Wombats und Kängurus.

Die Insel vor der Insel vor der Insel: So oder so ähnlich ließe sich Maria Island wohl am besten verorten. Das 115 Quadratkilometer große Eiland ist der wahrgewordene Traum für Alltagsfluchten. Weder Handyempfang noch Supermarkt oder Autos stören die Idylle. Beinahe die Einzigen, die einem in dem Nationalpark über den Weg laufen: Wombats, Wallabys, Forester Kängurus, Cape Barren Geese, Pelzrobben und eine große Anzahl von Vogelarten. Und mit etwas Glück der berühmteste Einwohner Tasmaniens – der Tasmanische Teufel, der hier wieder angesiedelt wurde. Vom Festland geht mehrmals täglich ab Triubanna eine Fähre zum Nationalpark – in 40 Minuten zu einem Ort fernab der Zivilisation.

Geschützte Zone für das tasmanische Nationaltier
Tasmanischer Teufel ©Tourism-Tasmania Masaaki Aihara

Der zur Familie der Raubbeutler gehörende Tasmanische Teufel hat seinen Namen aufgrund seines lauten Geschreis, und weil er bei Erregung feuerrote Ohren bekommt. Auf dem Australischen Mainland findet man das Tier nicht mehr, lediglich auf Tasmanien gibt es noch größere Populationen. Diese sind jedoch vom Aussterben bedroht. Seit 1990 dezimiert die Krankheit DFTD (Devil Facial Tumour Disease) die Population gefährlich. Beinahe alle Versuche, die ansteckende Krebserkrankung aufzuhalten, schlugen bisher fehl. Aus diesem Grund wurden gesunde Teufel auf Maria Island ausgesetzt – in der Hoffnung auf eine neue, krebsfreie Population. Dieses Unterfangen ist bisweilen geglückt: Auf der Insel gibt es die Krankheit nicht und die Art kann sich dort geschützt erholen.

Hike and Bike zwischen Kängurus und Wombats

Neben dem Tasmanischen Teufel und den anderen Tieren der Insel – allen voran die gutmütigen Wombats und etliche Forester Kängurus – hat Maria Island vor allem sportlich Einiges zu bieten. Acht gut ausgeschilderte Wanderwege führen quer durch die eindrucksvolle Natur mit ihren Eukalyptuswäldern, vorbei an den Ruinen der „Geistersiedlung“ Darlington u.a. hin zu den in vielen Braun- und Rottönen schimmernden Painted Cliffs. Beim Maria Island Walk, einer geführten Wanderung, stehen außerdem unberührte Sandstrände, der mit 709 Metern höchste Berg der Insel, der Mount Maria und der für seine ausgesetzten Gipfel bekannte Bishop and Clerk (620 Meter) auf dem Programm. In insgesamt vier Tagen wandern die Teilnehmer dabei von der Haunted Bay im Süden des Eilands zum Bernacchi House ganz im Norden. Außerdem werden auf der Insel E-Bikes oder Mountainbike vermietet – die idealen Fortbewegungsmittel auf der autofreien Insel!

Left Of Field Caravan Park ©Tourism-Tasmania
Übernachten auf Maria Island

Im 19. Jahrhundert war auf Maria Island gut 15 Jahre lang ein Gefängnis für britische Sträflinge. Später sollte Maria Island zu einem Wirtschaftswunder aufsteigen. Von diesem missglückten Unterfangen zeugen nun die Ruinen der Zementsilos am Hafen und die Überbleibsel der Wohnhäuser, in denen nach Voranmeldung ebenso wie auf einer ausgewiesenen Campingwiese auf Selbstversorgerbasis übernachtet werden kann. Nachdem es auf Maria Island keinen Supermarkt, kein Restaurant, nicht einmal einen Kiosk oder ein Café gibt, muss alles selbst mit auf die Insel gebracht werden.

Weitere Infos unter www.discovertasmania.com