Pünktlich zum 150. Geburtstag in 2017 komplettiert Kanada den längsten Trail der Welt. Damit bieten sich Entdeckern neue Wege, das Land zu Fuß, mit dem Fahrrad, zu Pferd oder per Kanu zu bereisen. The Great Trail führt von St. John’s im Osten des Landes bis nach Vancouver Island im Westen und optional auch in den Norden und verbindet insgesamt 15.000 Gemeinden auf über 24.000 Kilometern.
Es begann als kanadischer Traum vor fast 15 Jahren: Entstehen sollte ein Trail von Kanadiern für Kanadier und alle, die die unglaubliche Natur des Landes und die großartigen Outdoor-Abenteuer entdecken wollen. Von Küste zu Küste verbindet der neue Weg alle Provinzen und Territorien und führt durch Städte, Orte, über Land und Wasser. 80 Prozent aller Kanadier leben nur maximal 30 Minuten vom Trail entfernt.
Der Weg ist das Ziel
Selten war diese viel zitierte Weisheit treffender. The Great Trail führt mitten ins kanadische Abenteuer und soll vor allem Platz für nicht-motorisierte Erlebnisse in der Natur wie Wandern, Radfahren, Paddeln, Reiten und Ski-Langlauf bieten. Einzige Ausnahme: Im Winter dürfen auch Schneemobile auf die Strecke. Für Autos sind die Wege nicht zugelassen. Parallel des Weges wurden zum Teil weitere Pfade angelegt, die als Langlaufloipe, Mountainbike-Strecke oder Reitweg nutzbar sind. Neben der Strecke von der Ost- zur Westküste Kanadas führt auch eine Teilstrecke gen Norden in die Northwest-Territories. Auf dieser Strecke muss allerdings ein Wasserfahrzeug, Kanu oder Floß eingesetzt werden. Die zusätzliche Teilstrecke in den Norden ist ein Bonus. Den kompletten Weg und Informationen sowie Teilstrecken zeigt die Karte zum Trail. Mittels App, derzeit für IOS und ab 2017 für Android verfügbar, kann aus den über 500 Einzelpfaden die bevorzugte Strecke gewählt und vermessen werden.
Mit Reizen nicht geizen – was ist anders?
Besonders Radfahrer wird der Weg anlocken, denn neben bekannten Trails wie den Bergpfaden samt Top-Aussichten in den kanadischen Rockies beinhaltet der Weg auch ausgefallene Strecken, etwa über die alten Bahntrassen des Kettle Valley Railway Trails. Auf historischen Pfaden können sich auch Paddler bewegen, zum Beispiel auf den Routen der frühen Entdecker. Highlight zudem: Der Trail bringt nicht nur in Bewegung, sondern fördert auch die Begegnung: Alle Provinzen und Territorien bieten mit „Get Together Locations“ Treffpunkte für Wanderer und auf der gesamten Strecke laden 86 Trail Pavillons zum gemütlichen Beisammensein und Geschichtenaustausch ein.
„I have a dream“
1992 gründete sich die Trans Canada Trail Foundation zum 125jährigen Bestehen Kanadas. Das Ziel der Non-Profit- Organisation: Einen Trail durch Kanada zu schaffen und diesen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Etwa 75 Prozent des Weges wurden auf schon vorhandenen Wanderwegen, durch Nationalparks und auf ehemaligen Eisenbahntrassen gebaut.
Zu Kanadas 150. Geburtstag steht das Projekt kurz vor der Vollendung. Der Bau des Trails wurde durch Spendengelder und Sponsoren finanziert. Mit der Fertigstellung des letzten der insgesamt 24.000 Kilometer endet das Projekt aber nicht, wie Trans Canada Trail President and CEO Deborah Apps dem Condé Nast Traveler verriet: „Der Trail wird niemals fertig sein. Wir werden diesen Schatz für die nachfolgenden Generationen stetig erweitern und verbessern“. Das Video mit einigen Erfahrungsberichten rund um den Trail zeigt bereits jetzt die Bedeutung dieses Projektes für Kanadier und Reisende zugleich.