Entdeckungsreise durchs UNESCO-Land Tschechien

Marienbad ©Ladislav Renner CzechTourism

Tschechien ist in den renommierten Listen der UNESCO bereits umfangreich vertreten und gehört, gemessen am Verhältnis der Fläche zur Einwohnerzahl, zu den Staaten mit den meisten Welterbestätten. Aktuell befinden sich siebzehn der insgesamt über 1.000 Sehenswürdigkeiten der Kulturerbeliste in unserem Nachbarland. Im Folgenden finden sich drei Routenvorschläge durch unterschiedliche Landesteile, die verschiedene UNESCO-Stätten abdecken.

Schätze der Natur an der deutsch-tschechischen Grenze (Route)
Karlovy Vary (Karlsbad) ©Ladislav Renner CzechTourism

Tourenvorschlag eins startet im an Deutschland angrenzenden westböhmischen Bäderdreieck mit Tschechiens bekanntesten Heilbädern Karlsbad, Franzensbad und Marienbad. Mit einer Fülle an natürlichen Heilquellen, hochwertigen Therapieangeboten und einer beeindruckenden Architektur zählen die weltberühmten Orte seit 2021 zu den insgesamt elf „Great Spa Towns of Europe“ – und damit zur UNESCO-Welterbeliste. Weiter die nördliche Grenze entlang führt die Route ins Erzgebirge, wo Besucher hautnah erleben, wie die Bergleute in den vergangenen Jahrhunderten gearbeitet haben und welch technischer Errungenschaften sie sich beim Abbau verschiedenster Metalle bedienten. Die einzigartige Kulturlandschaft Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří wurde 2019 Teil des UNESCO-Welterbes. Eine Stunde südlich befindet sich seit 2023 einer der UNESCO-Neuzugänge: Žatec (Saaz) und die Landschaft des Saazer Hopfens. Die für Bier und Braukunst bekannte Region zeigt mit der Stadt und seinen fruchtbaren Hopfengärten der Umgebung eine jahrhundertelange Geschichte des Hopfenanbaus und seiner Verarbeitung.

Kutná Hora St.Barbara Dom ©shutterstock Petr Civis-Barbora CzechTourism
Imposante Sakralbauten zwischen Böhmen und Mähren (Route)

Der zweite Reisevorschlag führt vom nahe Prag gelegenen Kutná Hora über Žďár und Třebíč bis ins östliche Olomouc – wobei in jedem Ort mehrere UNESCO-Weltkulturerbestätte liegen. Die architektonisch herausragende Stadt Kutná Hora (Kuttenberg) gilt als „silberne Schatztruhe“ des Landes und war maßgeblich für den Aufschwung des böhmischen Königreichs verantwortlich. Zum UNESCO-Welterbe zählen hier der historische Stadtkern samt St.-Barbara-Dom und der Kirche Mariä Himmelfahrt. Sehenswert ist auch das recht bizarre Knochenbeinhaus von Sedlec: eine Kirche, die für ihre beeindruckenden Verzierungen aus menschlichen Knochen und Schädeln bekannt ist. Weiter in Žďár erwartet Besucher auf dem Hügel Zelená hora eines der originellsten Bauwerke Europas. Die vom Architekten Johann Blasius Santini-Aichl errichtete Kirche des heiligen Johannes von Nepomuk strahlt als Teil der UNESCO-Weltkulturerbeliste eine einzigartige Mystik aus.

Mittelalterliche Architektur bietet das Richtung Süden gelegene Städtchen Třebíč, wo Juden und Christen Jahrhunderte lang friedlich nebeneinander lebten. Eine Attraktion sind hier die beiden UNESCO-Stätten St.-Prokop-Basilika sowie das jüdische Viertel, ein Labyrinth aus Gassen und Durchgängen mit zwei Synagogen, einer Schule, einem Rathaus und einem Rabbinat. Letzte Station ist die elegante Universitätsstadt Olomouc (Olmütz) in Mähren. Neben dem gotischen Wenzelsdom, dem romantischen Bischofspalast auf dem Wenzelsberg und dem berühmten Rathaus mit seiner astronomischen Uhr beeindruckt zudem die Dreifaltigkeitssäule. Die größte barocke Figurengruppe in Mitteleuropa thront als eingetragenes Weltkulturerbe über der historischen Innenstadt.

Kromeriz Kvtn zahrada na jae ©Ales Motejl CzechTourism
Architektur und Gartenbau – Architektonische Perlen Mährens (Route)

Im Südosten des Landes verläuft eine interessante Route für alle Ästheten. Startpunkt ist die Stadt Kremsier (Kroměříž), die sich im Sommer in einen wahren Garten Eden verwandelt.  Die hiesigen Parks, die auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehen, bilden eine perfekte Einheit aus Licht, Pflanzen, Kunst und Architektur. Der Blumengarten (Květná zahrada) und der Schlossgarten (Zámecká zahrada) gehören zu den schönsten Europas. Nächster Stopp der UNESCO-Route ist die Villa Tugendhat in Brno (Brünn), ein Werk des berühmten deutschen Architekten Ludwig Mies van der Rohe.  Als stummer Zeitzeuge hat das Anwesen seit 1930 viele Höhen und Tiefen seiner Bewohner miterlebt und ist gleichzeitig ein Symbol des modernen Wohnstils. Zuletzt lohnt sich ein Besuch im „Garten Europas“, wie die Kulturlandschaft Lednice-Valtice (tschech. Lednicko-valtický areál) auch genannt wird. Kaum ein Ort wird weltweit sorgfältiger gepflegt als die Umgebung der prächtigen Schlösser Lednice und Valtice. Über Jahrhunderte ist in dem Areal ein einzigartiger Park mit kostbaren Bäumen, romantischen Bauten und lieblichen Teichen entstanden.

Weitere Informationen zum Tschechischen UNESCO-Weltkulturerbe sind hier verfügbar oder unter UNESCO · #VisitCzechia.

Allgemeine Informationen finden sich unter www.visitczechia.com