Der Winter im Salzburgerland bietet viel Zeit für Romantik

In der Uebergossenen-Alm Michael ©Groessinger
In der Uebergossenen-Alm Michael ©Groessinger

Der Winter ist für uns DIE Jahreszeit für romantische Wochenendtrips. Stundenlang wandern wir über idyllische Winterwanderwege, stapfen durch frischverschneite Wälder und wärmen uns danach am lodernden Kamin mit einer schmackhaften Tasse Tee. Wenn wir dann auch noch durch das Fenster in unserem gemütlichen Hotel die Gipfel der Berge in ihrer weißen Pracht sehen, dann sind wir voll in unserem Element. Seit einigen Jahren nehmen meine Frau und ich uns immer wieder eine kleine Auszeit vom Alltag, nehmen uns Zeit für uns und die Berge und tanken so wieder Energie für die Herausforderungen des Lebens. Die Stille, die ruhende Landschaft, die weiße Pracht, das alles wirkt wie Lebenselixier auf uns, lässt uns ganz im Hier und Jetzt verweilen.

Der Wetterbericht ist perfekt. Nach intensiven Schneefällen bis hinunter ins Tal sind für die kommenden Tage blauer Himmel und Sonnenschein von früh bis spät angesagt. Da gibt’s für uns nur eines: Wir müssen in die Berge! Noch ein kurzes Telefonat mit dem örtlichen Tourismusverband und schon steht unser Plan. SalzburgerLand, wir kommen. Diesmal nach Filzmoos im Pongau. Am Fuße des Dachsteins wollen wir dort schöne, wertvolle Zeit zu zweit verbringen, mit Schneeschuhen die Gegend erkunden, auf den ausgeschilderten Winterwanderwegen die Ruhe und die Abgeschiedenheit genießen und vielleicht sogar vom Pferdeschlitten aus die tief-verschneite Winter-Wunderwelt in uns aufsaugen. Die Vorfreude auf das Wochenende ist riesengroß, als wir unsere Koffer packen und uns auf in die Alpen machen.

Nächtliches Schneeschuhwandern

Diese klirrend kalte, frische Luft – die gibt es nur hier in den Alpen. Ein paar tiefe Atemzüge und schon setzt das Urlaubsfeeling ein. Wunderbar ist es hier. Eigentlich wollten wir den ersten Abend gemütlich im Wellness-Bereich des Hotels verbringen, dem Körper Gutes tun und früh schlafen gehen. Doch wenn Bergführer Edi Vierthaler zur nächtlichen Schneeschuhwanderung im Mondlicht ruft, dann sollte man die Ruhezeiten unbedingt auf einen anderen Zeitpunkt verlegen und dem Ruf folgen. Das Licht des Mondes lässt die Schatten der Berge weit über die Täler hinweggleiten und gibt der Landschaft noch einmal ein ganz anderes, mystisches Gesicht. So haben wir die Bischofsmütze noch nie gesehen.

Auch wenn Schneeschuhe vor einigen Jahren plötzlich als DIE neuen Trendsportgeräte vorgestellt wurden, so hat das Wandern über frischen, weichen Neuschnee auf großem Fuße seit vielen Jahren Tradition. Denn die etwas zu groß geratenen Tennisschläger an den Füßen dienen im Alpenraum seit jeher als unverzichtbare Helfer bei wichtigen Wanderungen durch den Schnee. Kaum eine Alpenüberquerung wäre in der kalten Jahreszeit ohne diese praktischen Hilfsmittel möglich gewesen. Händchenhaltend stapfen wir also durch den Schnee, genießen den ersten Abend in den Bergen und fallen etwas später dann völlig erschöpf, aber glücklich in die Federn.

Winterwandern auf verschneiten Wegen

Am nächsten Tag ist Ausschlafen angesagt und so steht die Sonne schon hoch über den Gipfeln, als wir uns an den herrlich gedeckten Frühstückstisch setzen. Heute wollen wir wieder zum Wandern gehen. Allerdings bei Tageslicht und auf geräumten Winterwanderwegen. Gute Ausrüstung ist hier das Um und Auf. Nicht nur warm sollen Kleidung und Schuhe halten, sie müssen auch die Feuchtigkeit draußen lassen. Was für ein Glück, dass wir gut ausgerüstet sind. Überall im SalzburgerLand gibt es solche Winterwanderwege, die einen an Plätze führen, die man sonst sicher nicht entdecken würde. Was könnte sich besser gegen Stress und Anspannung eignen, als langsam durch das tiefverschneite Land zu wandern und dabei die Natur in all ihrer unberührten Schönheit zu genießen. Absolute Stille umgibt uns, Schritt für Schritt kommen wir der eigenen Mitte wieder näher und der Alltag fällt wie von Geisterhand von uns ab. Unser Ziel am Nachmittag sind die Hochalmen. Das ganze Hochalmtal ist im Winter Fußgängerzone und außer Taxis und Pferdeschlitten darf hier niemand fahren. Nach rund einer Stunde Gehzeit erreichen wir die Oberhofalm, wo uns Harry und Monika Habersatter schon erwarten und mit herrlicher Hausmannskost nach allen Regeln der Kulinarik verwöhnen. Wir wissen ja, warum wir immer wieder hierherkommen.

Mit dem Pferdeschlitten durch das Winterwunderland

Romantisch wie ich bin, habe ich mir für den Rückweg eine kleine Überraschung für meine Frau einfallen lassen. Und so wartet vor der Alm schon ein hübscher Pferdeschlitten auf uns. Freudig nehmen wir Platz, decken uns zu und schon geht es wiehernd los. Leise läuten die Glocken des fernen Kirchleins, der Schlitten gleitet gemächlich durch den knöcheltiefen Neuschnee und hin und wieder durchbricht ein leises Schnauben die Stille. Der Atem bildet gemeinsam mit der kalten Luft kleine Rauchwölkchen, während man sich mit der oder dem Liebsten noch ein bisschen tiefer in die warme Decke kuschelt. Es ist ein leises und zauberhaftes Vergnügen, sich in einem Pferdeschlitten durch die Winterlandschaft fahren zu lassen. Vorbei an verschneiten Bäumen, die weißen Gipfel der umliegenden Berge stets im Blick. Die Decke auf dem Schoß, die Mütze auf dem Kopf, ist eine Pferdeschlittenfahrt Entschleunigung pur. Und erlebt man dieses winterliche Vergnügen dann auch noch gemeinsam mit dem Menschen, den man am allerliebsten hat, dann wird so eine Fahrt schnell zu einem hochromantischen Erlebnis.

Beim Abendessen sitzen wir dann noch bei einem schönen Glas Rotwein zusammen und denken an die vergangenen Tage. Wieder einmal haben wir im SalzburgerLand gefunden, was wir gerade gebraucht haben. Einmal ist es die absolute Ruhe, dann wieder Aktivität am laufenden Band. Meistens ist es jedoch eine ausgewogene Mischung. Für morgen haben wir einen ganz entspannten Tag hier im Hotel geplant, bevor es dann übermorgen wieder nach Hause geht. Doch denken wir schon an die Abreise? Nein! Warum auch? Wir sind doch gerade am schönsten Ort der Welt!