Die Hitzewelle rollt gerade über Deutschland. Knapp 40 Grad in München, Köln, Hamburg und Berlin. Eine Abkühlung garantieren da folgende Tipps für einen Kurztrip nach Tirol. Denn: je höher desto kühler. Alle hundert Höhenmeter nimmt die Temperatur um rund ein Grad ab – in höheren Lagen ist der Luftdruck nämlich geringer, die Luft dehnt sich aus und kühlt so ab. Das Wasser in den Seen und Flüssen kommt in Tirol aus den Bergen und hat kaum Zeit sich richtig aufzuheizen, ideal für ein kühlendes Sport- und Badevergnügen.
Auf dem SUP-Brett oder schwimmend durch den Natur Eis Palast im Hintertuxer Gletscher
Stand-Up-Paddeling, kurz SUP, liegt nach wie vor voll im Trend. Aber in der großen Hitze hält man es auch auf dem Brett nicht lange aus. Der beste Zeitpunkt, um das SUP-Brett einmal ganz woanders einzusetzen. Im Gletscher. Ja, im, nicht auf. Im Natur Eis Palast auf dem Hintertuxer Gletscher, einer begehbaren Gletscherspalte, kann man nämlich über den Eissee tief im Inneren des Gletschers SUPen – sogar mit mehreren Personen auf einem Brett. Mehr Kontrastprogramm zu den hochsommerlichen Temperaturen geht wohl kaum. Hier sollte man sich warm anziehen, so kalt ist es im Gletscher auch um diese Jahreszeit. Richtig Hartgesottene können im Eissee übrigens auch schwimmen. Wem das zu extrem ist, kann die Sommerfrische auf den Tiroler Gletschern auch anders genießen. Zum Beispiel bei einem Besuch in der James-Bond-Ausstellung „007 Elements“ auf dem Gaislachkogel in Sölden oder bei einer Wanderung zur Aussichtsplattform „Top of Tyrol“ auf dem Stubaier Gletscher.
Vilsalpsee, Seebensee und Drachensee: Bergschuhe aus und Füße im kühlen Bergsee erfrischen
Wer zur Abkühlung nicht gleich einen Gletscher braucht, wandert in Tirol am besten zu einem der vielen Bergseen. Zwar wird es in den Bergen nicht so heiß wie im Tal, trotzdem sollte man möglichst früh los und den anstrengendsten Teil der Wanderung bis etwa 14 Uhr hinter sich haben. Wer dann zum Beispiel nach der Bergtour über die Landsberger Hütte am dunkelgrün schimmernden Vilsalpsee im Tannheimer Tal die Füße ins etwa 18 Grad kühle Wasser strecken kann oder sogar ein paar Meter schwimmt, erlebt einen perfekten Sommertag mit echtem Abkühleffekt. Wem es auch für eine Bergtour zu heiß ist, kann übrigens auch direkt zum Vilsalpsee fahren. Eine einfache Wanderung führt in Ehrwald in der Tiroler Zugspitzarena zum wildromantisch gelegenen Seebensee. Rundherum erheben sich große Gebirgszüge wie die Mieminger Kette, das Wettersteingebirge, das Zugspitzmassiv und die Drachenköpfe. Eine traumhafte Lage für einen Bergsee, der immerhin bis zu 22 Grad warm werden kann. Ein Bergsee pro Tag ist nicht genug? Kein Problem: Einfach weiterwandern bis zur Coburger Hütte, dort liegt der Drachensee. Zum Baden ist der allerdings wirklich etwas zu frostig, nur rund zwölf Grad hat er im Sommer. Für ein erfrischendes Fußbad ist das allerdings perfekt.
Wem die Bergseen zum Baden zu kalt sind, der kann sich an einem der zahlreichen Badeseen in Tirol entspannen, zum Beispiel am Schwarzsee bei Kitzbühel, ein Moorsee, der im Sommer bis zu 27 Grad warm werden kann. Oder am Plansee, der zusammen mit dem Heitwangersee, mit dem er durch einen Kanal verbunden ist, nach dem Achensee die zweitgrößte Wasserfläche Tirols bildet. Nach wie vor ein Geheimtipp ist der Piburger See im Ötztal: Auf über 900 Metern mitten im Wald liegt dieser bis zu 24 Grad warme See, zu dem man nur zu Fuß über einen Waldweg gelangt.
Neu: Up Stream Surfing – den Inn flussaufwärts surfen
Surfen geht nur im Meer und mit Wellen? Nicht so in Tirol. Da reichen ein kalter Fluss und eine ziemlich clevere Erfindung: „Up Stream Surfing“ nennt sich die innovative Tiroler Fassung des Fluss-Surfens. An einer Brücke über dem Inn wird ein Seilzug befestigt, der mit einem Unterwasser-Segel und am anderen Ende mit einem Haltegriff für den Surfer verbunden ist. Durch die Fließkraft des Inns wird nun das Unterwasser-Segel flussabwärts gedrückt, während sich der Surfer flussaufwärts ziehen lassen kann. Eine Mischung aus Surfen und Wakeboarden, nachhaltig, ohne Eingriff in die Natur und ohne jeglichen Energieverbrauch. Ein dreistündiger Anfängerkurs kostet inklusive Equipment 69 Euro pro Person. Möglich ist diese ganz neue Art des Wellenreitens bisher nur auf dem Inn in Innsbruck und zur „Outdoor-Woche“ einige Kilometer Inn-aufwärts in Pfunds im Tiroler Oberland vom 22. bis 28. Juli 2019. Das Wasser des Inns kommt übrigens direkt aus den Bergen und ist entsprechend kalt. Abkühlung ist daher auch mit Neoprenanzug garantiert.
Hier gibt es weitere Informationen zum Tiroler Sommer: www.tirol.at/sommerurlaub