Alles Wasser – Heimatquelle und Brunnenstadt

Wittelsbacherbrunnen auf dem Bad Reichenhaller Rathausplatz ©Bad Reichenhall Tourismus & Stadtmarketing

Manche von ihnen erzählen Historisches, manche skurrile Anekdoten, andere verfügen gar über heilsame Kräfte: Die Brunnen in Bad Reichenhall sind reich an Geschichte(n). Rund 70 Exemplare beherbergt die oberbayerische Alpenstadt, alle unterschiedlich in Sachen Form und Funktion. Besucher erkunden die sprudelnden Bauten am besten bei einem Spaziergang oder im Rahmen einer Führung. Doch in Sachen flüssiges Nass hat der historische Kurort noch weit mehr zu bieten. So fließt durch Bad Reichenhalls Leitungen Trinkwasser von derart hoher Qualität, dass auch das örtliche Bürgerbräu-Bier davon profitiert. Am Ursprung im Listseegebiet wurde kürzlich eine weitere, artesische Quelle entdeckt, die sogar Mineralwasserqualität hat und mittlerweile auch entsprechend vermarktet wird.

Wo aus Brunnen Geschichten sprudeln – Himmel und Halsschmerzen im Griff
AlpenSole Springbrunnen
AlpenSole Springbrunnen im Königlichen Kurgarten ©Dietmar Denger

Von den gut 70 Bad Reichenhaller Brunnen befinden sich 55 im Stadtzentrum – für Besucher ein kurzweiliger Spaziergang, bei dem sich die steinernen Bauten als waschechte Geschichtenerzähler zwischen Deko und Denkmal entpuppen. Im Königlichen Kurgarten etwa spuckt der AlpenSole-Springbrunnen gesunden Salznebel für die Atemwege, während König Atlas, der „Riese im Brunnen“, ein muschelförmiges Himmelsgewölbe stemmt. Nach alter Überlieferung hätte der plötzliche Muskelschwund des mythischen Monarchen Naturkatastrophen auslösen können, heute lösen Besucher dort ihren Hustenreiz. Denn die AlpenSole, die auch aus dem majestätischen Kaiser-Karl-Brunnen in der nahen Wandelhalle sprudelt, gilt als bewährtes Naturheilmittel gegen Erkältungssymptome. Von Süßwasser hingegen wird der Wittelsbacherbrunnen am Rathausplatz gespeist. 1904 zu Ehren des gleichnamigen Adelshauses errichtet, schmücken ihn unter anderem die Bavaria, vier Löwen und die einstigen Stammeswappen des Königreichs Bayern.

Das Bad Reichenhaller Reinheitsgebot – Wasser für Mensch und Bier

Das Trinkwasser für die Bad Reichenhaller stammt aus vier Felsbrunnen im etwas höher gelegenen Listseegebiet. Es ist von solcher Reinheit, dass es ohne jegliche Aufbereitung in seinem naturbelassenen Zustand ins 145 Kilometer lange Versorgungsnetz für Privathaushalte sowie Gewerbetreibende im gesamten Gemeindegebiet geleitet wird. Zu den dankbaren Abnehmern zählt auch das Bürgerbräu im Herzen der Alpenstadt. Unter anderem aufgrund der hervorragenden Wasserqualität im verarbeiteten Bier erhielt die Privatbrauerei bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bundesehrenpreis und den DLG-Preis der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Gold. Bei dieser Prämierung werden die getesteten Gerstensäfte über drei Monate nicht nur geschmacklich, sondern auch mithilfe von zahlreichen Laborkontrollen unter die Lupe genommen.

Andreas Steinbacher
Andreas Steinbacher ©Bad Reichenhall Mineralwasser
Heimatquelle – Bad Reichenhaller Mineralwasser

Vor 2008 wusste Andreas Steinbacher nicht einmal, dass es in Bad Reichenhall überhaupt ein Mineralwasser gibt. Denn so jungfräulich-frisch wie es heute mit konstanten 8,2 Grad aus der Erde sprudelt, kam auch erst vor 14 Jahren die Wahrheit ans Licht: nämlich, dass die artesische Quelle am Fuß des 1.771 Meter hohen Alpenstadt-Hausbergs Hochstaufen komplett keimfrei ist und somit die entsprechende Qualität hat. Von da an ließ den bayerischen Grundstücksbesitzer der Gedanke an die eigene Marke nicht mehr los. Und so füllt er das gänzlich unbearbeitete Premiumerzeugnis seit 2014 in Glasflaschen ab. Die Tatsache, dass sein familiengeführtes Mineralwasser-Unternehmen, das wohl kleinste in Deutschland ist, macht ihn stolz. „Wir produzieren derzeit knapp 1,3 Millionen Flaschen jährlich und wollen auch nicht expandieren, sondern regional bleiben und lange Transportwege vermeiden. Außerdem ist unsere Firma dank eigenem Kraftwerk klimapositiv.“

Weitere Informationen unter www.bad-reichenhall.de