Vor 46 Jahren im brandenburgischen Perleberg geboren, nennt Sascha Triemer nun seit über 13 Jahren das Emirat Dubai sein Zuhause. Hier lebt der gelernte Koch zusammen mit seiner kenianischen Frau und zwei Kindern. Es ist ein Leben auf der Überholspur. Denn er hat nicht nur die Karriereleiter im Rekordtempo erklommen – vom Koch zum Vizepräsidenten des größten Wasserparks der Welt – sondern war auch immer am „place to be“, wie er sagt. Sascha Triemer arbeitet im Atlantis, The Palm, hat hier als Vizepräsident den größten Wasserpark der Welt eröffnet und ist Chef von rund 900 Mitarbeitern.
Darauf angesprochen, dass das nun nicht ganz so alltäglich sei, meint er bescheiden: „Ehrlich gesagt habe ich auch Hilfe durch meine Mitarbeiter. Und einen Wasserpark zu managen ist so ähnlich wie eine Küche zu führen. Und das habe ich jahrelang gemacht.“ Sascha Triemer lacht und streicht sich durch das kurze, grau melierte Haar. Er hat die Gesichtsfarbe eines Mannes, der viel Zeit in der Sonne verbringt, wirkt entspannt und geschäftig zugleich. Wenn er spricht, tut er dies sehr schnell, so, als würde er seinen schnellen Gedanken mit Worten hinterhereilen. Wer ihm folgen will, muss sich konzentrieren.
So springt Sascha Triemer in der Zeit hin und her, erinnert sich an seine Anfänge im beschaulichen Perleberg. „Ich habe sehr gerne gebacken, deshalb habe ich wohl später auch eine Kochlehre gemacht“, sagt er und lacht. Sein Vater habe einen Freund im Steigenberger Hotel in Bad Neuenahr gehabt, dort machte er seine Kochlehre und fand Gefallen dran. Es folgten Stationen im Ausland, in Italien und England, später in Dubai und Malaysia. Dabei schaute er nicht nur in verschiedene Kochtöpfe, sondern konnte auch die Welt bereisen. Denn das war einer der Hauptgründe, warum es ihn überhaupt in die Hotellerie zog.
Dabei faszinierte ihn Dubai von Anfang an. „Ich hatte das Glück, im Burj Al Arab arbeiten zu können, das war schon etwas Besonderes“, schwärmt Triemer. Schließlich gehörte das Haus damals zu den teuersten und besten Hotels der Welt. Hier absolvierte er verschiedene Positionen, stieg schnell vom Sous Chef bis zum Executive Sous Chef in der Hauptküche auf. „Dubai ist die Stadt der Superlative. Das, was man hier erlebt, gibt es nirgends auf der Welt.“ Der Wow-Effekt ist in dem Emirat allgegenwärtig. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es den Deutschen bald auf The Palm, die dicht bebaute Inselgruppe vor der Küste Dubais, in das Luxushotel Atlantis, The Palm zog. In dem 22 Stockwerke hohen Haus mit seinen 1.548 Zimmern und sieben Signature Suiten bekochte er die Gäste und koordinierte später hunderte von Mitarbeitern, meist aus verschiedenen Ländern. Diese Internationalität sei auch einer der positiven Aspekte Dubais. „Und auch die große Sicherheit. Hier kann man sein Auto offen stehenlassen, es passiert nichts. Auch der Umgang mit COVID war vorbildlich. Ich würde, gerade in einer Krise, nicht woanders sein wollen.“
In Dubai fühlt sich Triemer nicht nur sicher, hier hat er das Gefühl an einer Vision teilzuhaben, Teil von etwas Großem zu sein. Auch Teil des Atlantis, The Palm. Denn auch dieses Haus kann, wie könnte es anders sein, mit etlichen Superlativen aufwarten.
Es war das erste Resort, das auf The Palm eröffnete, betreibt beachtliche 28 Restaurants, und beherbergt eines der 10 größten Aquarien der Welt mit 65.000 Meerestieren. Und nicht zuletzt: Es verfügt über den größten Wasserpark der Welt.
Und genau diesem steht Sascha Triemer nun als Vice President Marine & Waterpark vor. Hier gilt es verschiedene Bereiche zu managen: den Vergnügungspark mit allerlei Wasserattraktionen oder auch den Marineteil mit den verschiedenen Meeresbewohnern, die hier leben. „2021 haben wir den Park neu eröffnet, es war eine logistische Herausforderung, aber es hat gut funktioniert“, freut sich Triemer. Er müsse für bis zu 6.000 Leute täglich den Aufenthalt im Wasserpark so angenehm wie möglich gestalten, ihnen dabei helfen, in eine andere Welt einzutauchen.
Triemer selbst ist gerne Teil dieser anderen Welt. Um von der Arbeit abzuschalten, macht er viel Sport und auch da, liebt er die Herausforderung und betreibt Triathlon. Diverse Male hat er bereits einen Ironman absolviert. Und natürlich steht, wie könnte es anders in Dubai sein, die nächste Veränderung an. Denn direkt neben Atlantis, The Palm ist ein Schwesterhotel am Entstehen; ein weiteres faszinierendes Projekt, das Triemer in seinen Bann zieht. Gibt es denn nichts, was er aus Deutschland vermisst? „Doch die Jahreszeiten, das Grün einer saftigen Wiese oder die Wälder“, meint er. Dennoch zieht es ihn nicht weg aus Dubai. Denn er hat sich längst daran gewöhnt, an sein Leben auf der Überholspur. Und er ist noch lange nicht am Ziel.