Seven Summits Stubai – Sieben Berge mit Charakter

Über hundert Dreitausender und 80 Gletscherfelder säumen das Stubaital in Tirol. Sieben der schönsten, markantesten und bedeutendsten Gipfel wurden von Wander- und Bergführern hervorgehoben und zu den Seven Summits Stubai zusammengefasst. Dies sind nicht die höchsten, doch aber die sieben prägnantesten Berge des Tales, die ein jeder Alpinist einmal in seinem Leben bestiegen haben sollte. Bergsportfreunde können mit der Besteigung punkten und mit einem eigens kreierten Pass Gipfelsiege sammeln. Zur Belohnung gibt es tolle Seven Summits-Auszeichnungen.

Größe zeigt sich auf verschiedene Arten. Bei den Seven Summits Stubai geht es deshalb nicht nur um Höhe, sondern um das, was den Menschen diese Berge bedeuten. Sie sind über das ganze Stubaital verteilt und reichen vom Talanfang bis hin zum Talende. Alle sieben auf einen Blick hat man beim Aussichtsplatz auf der Starkenburger Hütte. Dort informieren dreidimensionale Infostelen über die Hintergründe und Geschichten der einzelnen Berge.

Die Regierende und der Überzeugende
Schon von weitem, noch bevor man das Stubaital betritt, ist die Serles (2.717 m) zu erkennen. Majestätisch regiert sie über dem Inntal und wacht über den Eingang des Stubaitals. Nicht umsonst hat schon Goethe sie aufgrund ihres dominanten Antlitzes als den „Hochaltar Tirols“ bezeichnet. Der auffallend dreiteilige Aufbau der Serles ist zudem Kern einer Volkssage, die von einem geizigen König und seiner beiden Söhne handelt, welche zur Strafe für Hartherzigkeit zu Stein verwandelt wurden.

Weiter taleinwärts oberhalb von Fulpmes im Gebiet der Schlick, befindet sich der Hohe Burgstall (2.611 m), der Teil der schroffen und imposanten Kalkkögel ist. Obwohl der Hohe Burgstall den am leichtesten zu besteigenden Gipfel der Seven Summits Stubai darstellt, gibt er durch seinen einzigartigen 360-Grad-Panoramablick am überzeugendsten die Vielfalt der Stubaier Berge preis. Man erzählt sich, dass der Hohe Burgstall Sir Edmund Hillarys – Erstbesteiger des Mount Everest – erster Berg in den europäischen Alpen war.

Der Schüchterne und der Markante
In Neustift findet man den Elfer und den Habicht, die beide dicht hintereinander, nur durch den Zwölfer getrennt, am gleichen Gebirgskamm liegen. Der Elfer (2.505 m) ist aufgrund seiner zentralen Lage direkt beim Dorf der Hausberg Neustifts. Sein Name gründet in einer schlauen Entdeckung der einheimischen Bevölkerung. Steht doch die Sonne im Sommer um Punkt Elf Uhr genau über der Spitze des Gipfels. Einerseits stolz und prächtig, andererseits schüchtern und unsicher, kann der Elfer durchaus verwirren. Während das Gipfelkreuz auf dem östlichen Elferturm (2.499 m) den höchsten Punkt vermuten lässt, übt sich der eigentliche Hauptgipfel, der auch als Elferkofel bezeichnet wird (2.505 m), in Zurückhaltung.

Einer der markantesten Berge des Stubaitals ist der Habicht (3.277 m). Allein die Tatsache, dass dieser Gipfel jener Dreitausender ist, der den Dörfern am nächsten ist – die restlichen erheben sich alle erst am Talschluss so weit in die Höhe –, ließ lange die landläufige Meinung gelten, dass er der höchste Berg Tirols sei.

Die Verlockende und der Fordernde

Von weitem blitzen die Spitzen des Wilden Freigers und des Zuckerhütls ins Tal und dominieren das Sichtfeld der Besucher des Stubais. Bevor man jedoch den höchsten Berg des Stubaitals ansteuert, sollte man sich noch der Rinnenspitze (3.003 m) widmen. Der vierthöchste Gipfel der Seven Summits Stubai ist zugleich der am einfachsten und sehr verlockend zu erklimmende Dreitausender unter ihnen. Ohne Gletscherfelder überqueren oder Steilwände erklettern zu müssen, ist die Rinnenspitze erreichbar. Ein Gipfelsieg belohnt mit beeindruckender Aussicht auf die umliegenden Ferner und dem glasklaren Rinnensee am Fuße des Berges.

Beim zweithöchsten Gipfel der Seven Summits Stubai ist der Name Programm. Konditionell fordernd lässt sich der Wilde Freiger (3.418 m) über Steige, Gletscherhänge und Eisflanken von mehreren Seiten und auf viele Arten besteigen. Ebenso dramatisch wie der Aufstieg ist das Bild aus einem Meer aus Bergkämmen und Wolken, das sich einem von ganz oben eröffnet. Im 360-Grad-Panorama reicht der Blick von den Dolomiten zum Ortler über die Ötztaler und Stubaier Alpen bis hin zu den Hohen Tauern.

Der Zurückhaltende

So süß der Name des höchsten Gipfels der Stubaier Alpen klingen mag, so mächtig ist er. Das Zuckerhütl (3.507 m) trägt seinen Namen von der lange währenden, weißen Haube aus Schnee, die den Gipfel seitlich bedeckt. Zur Gänze in Nordtirol gelegen ist er auch von der südtirolerischen Seite her begehbar und stets in alle Richtungen präsent. Das Zuckerhütl ist trotz seiner stolzen 3.507 Meter ein eher zurückhaltender Berg, jedoch keinesfalls einfach zu besteigen. Besonders der Gipfelanstieg birgt Schwierigkeiten und die auf dieser Höhe vorherrschenden, oft schnell wechselnden Wetterverhältnisse sollten nicht unterschätz werden.

Belohnung und Begleitung

Besteiger der Seven Summits werden für die erfolgreiche Bewältigung der Gipfel belohnt. Auf jedem Gipfel befindet sich ein Prägewerkzeug, mit welchem der Seven Summits Stubai-Gipfelpass „gestempelt“ werden kann. Für drei bewältigte Gipfel gibt es ein Seven Summits-T-Shirt, für sieben Gipfel die Seven Summits-Trophäe aus Zirbenholz. Der Gipfelpass sowie die Seven Summits-Auszeichnungen sind in den Büros des Tourismusverbandes Stubai Tirol in Neustift und Fulpmes erhältlich.

Während manche Seven Summits relativ leicht auch ohne Bergführer zu besteigen sind, fordern andere Technik und Alpinwissen. Kompetente Begleiter stehen im Stubaital gerne zur Seite und garantieren einen sicheren Aufstieg.