Eine Radtour zum Baden an den See. Nichts Ungewöhnliches im Kärntner Sommer. Wohl aber, wenn man seinen Urlaub 1.900 Meter hoch auf dem Berg verbringt. „Warum nicht?“ lacht Petra Pacheiner, die Wirtin des gleichnamigen Alpinhotels auf der Gerlitzen und erzählt vom Genussradeln der etwas anderen Art.
„Hinunter radeln, hinauf bequem mit der Gondel“, erklärt Petra Pacheiner dem interessierten Gast, der sich auf eine landschaftlich reizvolle Runde und einen Sprung in den Ossiacher See freuen darf, den man vom Pacheiner aus im Tal glitzern sieht. So ist der Plan schnell gefasst und die Badehose im Rucksack verstaut. Gut gestärkt vom Bergfrühstück kann der Badeausflug beginnen. Und das gemütlich bergab.
20 km darf das Rad einfach rollen. Zunächst in vielen Kurven auf der breiten, geschotterten Mautstraße, schon bald auf asphaltiertem Grund. Bis Sauerwald geht es die Gerlitzen Gipfelstraße hinunter und dann durch das enge Tal auf dem Radweg parallel zum Afritzer Bach. Erst durch die ursprüngliche Ortschaft Innere Einöde, dann kommt Äußere Einöde, ehe man hinter Treffen hinaus Richtung See fährt.
Rein in den See oder weiter radeln?
Als Radler könnte man jetzt direkt eines der Strandbäder ansteuern. Weil aber Zeit genug ist und die Tour bis hier nicht wirklich anstrengend war, geht es zuerst auf die Schleife rund um den See. Die trutzig auf einem Felskegel thronende Burg Landskron vor Augen, die wegen ihres Affenfelsens und den eindrucksvollen Greifvogelschauen bekannt ist, genießt man die Fahrt auf dem R2A am südlichen Ufer entlang. Der Radweg verläuft auf leicht kupiertem Gelände und bietet immer wieder schöne Aussichten. Nur zwischen Ostriach und Ossiach gibt es eine kleine Steigung. Ansonsten ist alles entspannt. Im Osten führt der Weg durch das Bleistätter Moor. Ein Naturschutzgebiet an der Triebelmündung in dem sich die Natur ihr Terrain zurück erobern darf, nachdem das Moor jahrelang trockengelegt war. 100 Vogelarten, Schmetterlinge, Fledermäuse und Biber sowie immer mehr Pflanzen sind hier heimisch. Es zwitschert und summt.
Mit dem Schiff abkürzen!
Am Fuße der Gerlitzen geht es auf dem R2 zurück. Man könnte auch abkürzen und ein Stück mit dem Schiff fahren. Für 2,50 Euro darf das Radl mit. Wer mag, kann noch einen kurzen, steilen Abstecher zur Peterlewand von St. Urban mit ihrem Aussichtspavillon über den drittgrößten See Kärntens machen. Oder lieber einfach gleich hineinspringen? Das smaragdgrüne Wasser ist verlockend, die angenehmen Temperaturen von bis zu 26 Grad nicht minder. Und das in Trinkwasserqualität.
Rauf gehts mit der Gondel – der Topfenstrudel wartet!
Auch wenn zwischendurch getrödelt und Eis geschleckt wird, dauert die knapp 30 km lange Runde um den See zirka zwei Stunden. Nun gilt es nur noch die Uhr im Auge zu behalten, um rechtzeitig vor Betriebsschluss um 16.45 Uhr mit der Gondel wieder hinauf zu schweben und droben beim legendären Topfenstrudel auf der Pacheiner-Terrasse einen letzten Blick auf den Ossiacher See zu werfen. Und vielleicht doch noch schnell in den Infinity-Pool tauchen und die Tagestour in Gedanken vorbeiziehen lassen?