Fünf erfrischende Spots in Seefeld

Gleirschklamm Karwendel ©ORS Tessa Mellinger

Ob Badesee, Erlebnisklamm oder Isarursprung – in der Olympiaregion Seefeld gilt: Wasser marsch! Fünf Vorschläge für die Sommerfrische kurz hinter der Bayerisch-Tiroler Grenze. Nach dem Motto: coole Spots für heiße Tage!

VON ARMLEUCHTERALGEN UND TATTERMANDLEN: DIE GLEIRSCHKLAMM

Bevor der Gleirschbach in die junge Isar mündet, gibt er nochmals Vollgas – und sprudelt lustig durch eine spannende Klamm. Die hat sich der Karwendel-Wildbach in Millionen Generationen gegraben. Möglich macht’s die „Rauwacke“, ein poröser und weicher Kalkstein, der sich von Wasser, Wind und Wetter besonders gut abschmirgeln lässt. Das Ergebnis? Ein Naturwunder, das man auf einer 14 Kilometer langen Wanderung mit 470 Höhenmetern erleben kann. Mit Glück und Spürsinn macht man auf der Klammwanderung auch die Bekanntschaft von so skurrilen Gesellen wie der „Armleuchteralge“ (seltene Wasserpflanze) und den „Tattermandlen“ (schwarze Alpensalamander). Übrigens: So steil die Wände der Klamm, so weit ist meist das Bachbett. An den Uferbänken der Gleirschbachs können müde Wanderer so herrlich Hände und Füße im eiskalten Wasser abkühlen.

MÖSERER SEE – EIN NATURJUWEL IN WALDIDYLLE

Der Möserer See liegt zwischen Telfs und Seefeld – auf fast 1.300 Meter Seehöhe. Wer glaubt, dass dieser Waldsee wegen seiner Höhenlage eisig kalt sei, der irrt gewaltig. Im Sommer heizt sich der drei Quadratkilometer große Moorsee bis 25 Grad Celsius auf. Perfekt zum Schwimmen und Seele-baumeln-lassen. Ein Spazierweg führt am Ufer entlang, auf Bänken kann man ausruhen und Ausschau halten: nach Enten und anderen Wasservögeln, nach hübschen Wildblumen – und nach Alpenrosen, die hier besonders prächtig blühen. Stärkung gefällig? Dann ab in die „Möserer Seestub´n“ am Ostufer des Sees. Und wer um Punkt fünf die Ohren spitzt, hört die Friedensglocke in Mösern läuten.

Moesereree ©ORS StephanElsler Moesern
AUF DEN SPUREN DES „KLAMMGEISTES“ DURCH DIE GEISTERKLAMM

Der Klammgeist ist ein schüchterner. Seit Jahrtausenden haust er zwischen steilen Felsspalten zwischen Mittenwald und Leutasch – und zeigt sich nur besonders aufmerksamen Wanderern. Wer alle Sinne schärft, der entdeckt ihn vielleicht … Drei Wege führen durch sein Reich: Der drei Kilometer lange „Klammgeistweg“ verläuft teilweise auf einem 800 Meter langen Steg hoch über dem Bach. Der fast zwei Kilometer lange „Koboldpfad“ führt vom Mittenwalder Klammkiosk über den Gletscherschliff in die Leutascher Geisterklamm hinein. Am Klammausgang bei Mittenwald führt der 200 Meter lange „Wasserfallsteig“ tief in die Geisterklamm hinein und endet an einem 23 Meter hohen Wasserfall.

STROMAUFWÄRTS INS KRISTALL-REICH: MIT DEM E-BIKE ZUM ISARURSPRUNG

Wer die Isar nur aus München kennt, kann kaum glauben, dass sie als kristallklarer, türkiser Bergbach mitten im Herzen des Karwendel entspringt. Am besten entdeckt man ihren Geburtsort mit dem E-Bike oder Mountainbike – auf einer dreistündigen, genussreichen Radtour von 28 Kilometern Länge und rund 200 Höhenmetern. Vom großen Wanderparkplatz in Scharnitz führt ein flacher Forstweg ins Hinterautal. Nach dem kurzen Anstieg zur aussichtsreichen Gleirschhöhe und weiteren zehn Kilometern taleinwärts versteckt sich dann der Isarursprung. Wer möchte, kann noch etwa drei Kilometer weiter zur bewirtschafteten Kastenalm radeln, bevor es dann auf gleichem Wegzurück nach Scharnitz geht.

BESTE AUSSICHTEN AM KALTWASSERSEE AN DER ROSSHÜTTE

Der Kaltwassersee an der Rosshütte ist eines der beliebtesten Fotomotive Seefelds – und eines der lohnendsten Ausflugsziele. Der Speichersee liegt nur einige hundert Meter von der Mittelstation der Bergbahn Rosshütte entfernt und kann mit Lifthilfe oder per E-Mountainbike schnell und wenig anstrengend erreicht werden. Auch wenn Schwimmen nicht erlaubt ist – Sonnenbaden auf den Bänken entlang des Sees macht hier oben umso mehr Spaß. Das Beweisbild mit der „doppelten“ Hohen Munde (2662 m), die sich im Wasser spiegelt, ist natürlich ein Muss für jeden Seefeld-Urlauber. Und anschließend? Da wandert man die wenigen Meter zur Hochegg Alm – und gönnt seinem Gaumen eine eiskalte Erfrischung in flüssiger Form.