2017 bietet einige Möglichkeiten mittels Brückentagen seinen Urlaub geschickt zu verlängern. Wer schnell war, hat sich diese „Fenstertage“, wie man in Österreich sagt, bereits als Urlaubstage gesichert. Nun stellt sich nur noch die Frage: wohin? Die Antwort ist einfach: nach Tirol. Fünf Ideen für einen idealen Kurztrip in die Berge.
Für Mountainbiker: Singletrails für Faulenzer
Mountainbiker – das sind doch diese Supersportler, die mit dem Rad die Berge hinauffahren, die andere kaum zu Fuß schaffen. Nichts für Jedermann, schon gar nicht für jene, die im Urlaub lieber faulenzen als Sport machen. Weit gefehlt. Viele Bergradler lassen sich längst von einem Elektromotor unterstützen und fahren mit dem E-Mountainbike auf die Alm. Noch besser: Man nimmt das Bike mit in die Gondel und spart sich den anstrengenderen Teil komplett. Biketransport mit der Gondel ist in Tirol bei einigen Bergbahnen möglich. Oben angekommen gibt es zwei Möglichkeiten: Man fährt einfach einen klassischen MTB-Weg runter oder man fährt über einen Singletrail ins Tal, wie zum Beispiel an der Muttereralmbahn am Stadtrand von Innsbruck. Helm auf und schon geht es über ein paar Wurzelpassagen, Sprünge und Steilkurven so schnell hinunter, dass man direkt noch einmal hoch kann, um auf der gemütlichen Mutterer Alm ein bisschen zu faulenzen. Wie so eine Singletrail-Fahrt richtig geht? Beim Crankworx, dem größten Gravity Mountainbike-Festival der Welt, das Ende Juni erstmals auch in Innsbruck stattfindet, kann man es erleben. Wettkämpfe im Downhill, Slopestyle, Dual Speed & Style Whip-Off und Pumptrack sind dann allerdings wahrlich nichts für Faulenzer.
Für jugendliche Urzeitforscher: Ein Spielplatz für Dino-Fans
Wenn es um Dinosaurier geht, macht Kindern so schnell niemand etwas vor. Die seit Jahrmillionen ausgestorbenen Riesen faszinieren Jungs und Mädchen gleichermaßen. Und tatsächlich fühlt man sich im Triassic Park auf der Steinplatte Waidring im Pillerseetal fast wie im Mesozoikum. Die Gondelbahn auf die Steinplatte gehört übrigens zu den 20 qualitätsgeprüften Tiroler Sommerbahnen. Schon die Gondeln auf die Steinplatte wirken wie große Dino-Eier. Hier oben auf 1.869 Metern schwappten vor Millionen von Jahren die Wellen des Urzeitmeers Tethys an den Felsen. Bis heute findet man auf Europas größtem Trockenriff, der Steinplatte, Fossilien aus der Zeit. Die Reise ins Erdmittelalter beginnt im Triassic Center, wo die Kinder interaktiv das Einmaleins der Evolution lernen. Auf dem anschließenden vier Kilometer langen Triassic Trail geht es auf wissenschaftliche Erkundungstour. Ein bisschen klettern, über Steine steigen und zwischen Felsen suchen und schon findet sich eine versteinerte Schnecke oder gar ein Dino-Zahn. Im Speichersee schwimmt sogar ein zehn Meter langer Ichthyosaurier. Am Triassic Beach wird dann nach Edelsteinen und Fossilien gegraben und geschürft, bis aus Kindern wahre Paläontologen geworden sind.
Für Feinschmecker: Forelle und Tiroler Spezialitäten beim Wirt des Jahres
Gutes Essen darf auch bei einem Kurztrip nicht fehlen. Und zum Glück ist es in Tirol leicht, ein gutes Wirtshaus zu finden. In der Blauen Quelle in Erl bei Kufstein, wo die berühmten Festspiele Erl stattfinden, residiert sogar der Wirt des Jahres 2017, Alexander Struth. Den Namen hat das Wirtshaus natürlich nicht, weil er schön klingt. Direkt hinterm Haus entspringt die größte Trinkwasserquelle Westösterreichs. Und wo viel frisches Wasser ist, wird selbstverständlich auch Fisch serviert. Regenbogenforellen, Saiblinge – nahe der Quelle schwimmen sie in einem Becken. Zubereitet werden sowohl Fisch als auch Fleisch nach überlieferten Familienrezepten – das Wirtshaus ist seit Generationen in Familienhand – kombiniert mit zeitgemäßen Kreationen. So bekommen typisch österreichische Gerichte wie Beuschl, Blunzn, Nierndl oder Kalbskopf auch mal einen asiatischen Touch. Ergebnis: Die Küche ist mit 14 Punkten und einer Haube vom Gault Millau ausgezeichnet, mit 86 Punkten und zwei Gabeln von Falstaff, mit 54 Punkten und einem Stern von A la Carte, ist Aufsteiger des Jahres 2016 im Tiroler Wirtshausführer und 2017 eben auch Wirt des Jahres. Wer nach dem guten Essen gar nicht mehr weg möchte, kann in einem der 14 Gästezimmer mit den klingenden Namen Nabucco, Zauberflöte oder Tosca übernachten.
Für Wanderer: Eine Hütte für Architekturfreunde
Ein verlängertes Wochenende reicht, um den Großglockner in Osttirol zu besteigen. Aber man muss auch gar nicht bis auf den Gipfel. Die Stüdlhütte ist eigentlich schon Ziel genug. Rund 2,5 Stunden benötigt man für den Aufstieg. Die Hütte liegt auf 2.801 Metern und ist die letzte Station vor dem Großglocknergipfel. Im 19. Jahrhundert ließ der Prager Kaufmann Johann Stüdl hier erstmals eine Hütte errichten. Heute ist die Stüdlhütte ein architektonisches und energetisches Juwel. Nach Norden hin ist der Bau durch ein abgerundetes Blechdach gegen Sturm und Kälte geschützt. Nach Süden hin gibt sich die Hütte offener und lässt die Sonnenwärme eindringen. Solarkollektoren und eine Heizung mit Pflanzenöl machen die Stüdlhütte völlig unabhängig von fossilen Energieträgern. Aber nicht nur Architekturbegeisterte erfreuen sich an der Stüdlhütte. Das kulinarische Angebot ist – trotz der Höhenlage – auch top: Hüttenwirt Georg Oberlohr kocht viel mit Zutaten aus der eigenen Landwirtschaft. Und wer es so gemütlich findet, kann natürlich auch übernachten: 122 Schlafplätze gibt es. Aber gemütlich ausschlafen gibt es in den Matratzenlagern nicht: Die Gipfelbezwinger brechen schon sehr früh am Morgen auf.
Für Freunde alter Traditionen: Sonnwendfeuer unterhalb der Zugspitze
Wenn sich der längste Tag des Jahres zu Ende neigt, werden in Tirol traditionell die Bergfeuer entzündet. Vereine und Gruppen formen mit vielen kleinen und größeren Feuerstellen christliche Symbole oder Bilder von Tieren und Pflanzen. Und das nicht etwa im Tal in den Orten. Nein, an den Berghängen werden die Feuerbilder entzündet. Ganze Feuerketten erleuchten zusätzlich die Bergkämme. Ein beeindruckendes Bild in der kürzesten Nacht des Jahres. Besonders aufwändig und schön sind diese Sonnwendfeuer in Ehrwald in der Tiroler Zugspitz Arena. Deswegen stehen sie seit 2010 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Der breite Talkessel von Ehrwald, Lermoos und Biberwier bietet Zuschauern die Möglichkeit, in dieser Nacht rund 10.000 Einzelfeuer zu sehen. Weil der 21. Juni 2017 ein Mittwoch ist, finden die Bergfeuer in der Tiroler Zugspitz Arena am Samstag den 24. Juni statt.
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