Auch wenn dieses Jahr im November die Temperaturen noch eher sommerlich sind, naht der Winter in großen Schritten. Die Tage werden kürzer und die Adventszeit beginnt schon bald. Dann gibt es wieder überall Advents-, Christkindl- oder Weihnachtsmärkte mit viel Kitsch und Kommerz. Konsum, und vor allen Dingen Essen und Trinken stehen oft im Vordergrund, Besinnlichkeit steht hinten an, bunt, schrill und laut ist meist eher angesagt.
Aber es geht auch anders!
Am Katschberg, auf der Grenze zwischen dem Salzburger Land und Kärnten, hat man sich auf alte Traditionen und authentisches Brauchtum besonnen und in rund 1750 Meter Höhe einen Adventweg fernab von Kitsch und Kommerz geschaffen, der auch dieses Jahr vom 24. November bis 23. Dezember jeden Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag, sowie Montag den 25.12., jeweils von 14.00 bis 20.30 Uhr, sowie am ersten Weihnachtsfeiertag von 14.00 bis 20.30 Uhr öffnet. Am Heiligen Abend (24. Dezember 2023) geschlossen.
Hier oben, wenn alles eingehüllt ist in eine weiße Schneedecke und die Schneeflocken vom Himmel herab immer mehr Schnee bringen, erwartet den Gast mit dem Adventweg ein ganz wunderbarer Adventzauber, der uns letztes Jahr verzaubert hat, und der auch dieses Jahr wieder erneut Gäste und Einheimische verzaubern wird.
Der knapp sieben Kilometer lange Rundweg mit liebevoll renovierten Heustadl’n und Hütten, inmitten fast unberührter Natur, ist entweder zu Fuß vom Ortszentrum in rund 30-45 Gehminuten über den „Wichtelweg“ oder mit einem romantischen Pferdeschlitten zu erreichen. Diese starten alle 15 Minuten ab dem Alpengasthof Bacher. Das Schnauben der Pferde lässt Dampfwölkchen aufsteigen und als es losgeht fangen die Glöckchen und Schellen des Schlittens an zu klingeln. Im leichten Schneegestöber geht es romantisch durch die Winterlandschaft dahin.
In der Pritzlhütte, dem Ausgangspunkt des Katschberger Adventwegs angekommen, bekommt jeder Besucher eine Laterne am Wanderstecken geliehen und kann auch einen schönen gestalteten Advent-Teebecher für 7 Euro pro Stück kaufen, der unterwegs immer an entsprechenden Stationen mit Tee oder Punsch aufgefüllt und auch mit nach Hause genommen werden kann. Eine gut durchdachte und umweltverträgliche Idee.
Die tragbaren Laternen sorgen zusammen mit entlang des Weges aufgestellten Laternen und knisternden Lagerfeuern für eine romantische Stimmung.
Anstatt obligatorischer Verkaufsbuden findet man auf dem Adventweg liebevoll restaurierte Heustadel zu jeweils einem Thema.
Leuchtende Kinderaugen schauen in der Teddybär-Werkstatt zu, während in der Klanghütte die Instrumente erklingen. Beim Feuer schmiedet der Kunstschmied seine Werke und beim Geschichtenerzähler lauscht man nachdenklichen Geschichten rund um Weihnachten, Brauchtum und Volkspoesie. In der Hütte der Stille findet jeder seine ganz eigene Ruhe, kann sich Wünsche überlegen und aufschreiben.
Heimische Chöre und Musikanten verzaubern in und vor manchen Hütten mit besinnlichen Melodien und Weihnachtsliedern.
An flackernden Feuerstellen und glühenden Öfen werden Punsch, Tee und würziger Glühwein kostenlos angeboten. Dort kann man sich wieder aufwärmen, ebenfalls Geschichtenerzählern zuhören, den singenden Engeln lauschen, den Posaunenchor genießen oder die zarten Weisen der Flötenspielern mitsummen, die Lämmer und Ziegen im warmen Stall besuchen und zuletzt auch einen stärkenden Imbiss zu sich nehmen.
Man kann gar nicht anders, als von dieser winterlichen Adventstimmung verzaubert zu werden und eine Ahnung davon zu bekommen, wie besinnlich eigentlich früher die Adventszeit war.
Mindestens zwei Stunden Zeit sollte man sich nehmen, bevor man sich entweder zu Fuß auf den Rückweg begibt, oder aber für ein paar Euro, eingekuschelt in warmen Decken des Pferdeschlittens, begleitet vom rhythmischen Glöckchenklang, zurück durch den verschneiten Wald gleitet, während die Schneeflocken vom Himmel herabschweben.
Bis aus Italien und Slowenien kommen die Wanderer. Aber auch die Einheimischen sind begeistert über diesen Adventweg fern jeder Geschäftemacherei. Nur in der kleinen Geschenkhütte kann man etwas erwerben: Holzschnitzereien, selbstgestrickte Socken oder selbstgebackene Kekse. Zurück im Dorf, gibt es auch dort am Dorfplatz einen kleinen stimmungsvollen Adventmarkt, wo Künstler, Handwerker und Musiker aus der Region kunsthandwerkliche und regionale Spezialitäten anbieten und verkaufen, oder aber auch unter Anleitung ein eigener Adventskranz oder weihnachtlicher Türschmuck gebastelt werden kann.
Aber der Katschberg hat zur Advents- und Weihnachtszeit, noch mehr zu bieten als Besinnlichkeit. Ist der Adventweg etwas für die Zeit, wenn es dämmert und dunkel wird, ist ab dem 1.12. tagsüber eher Skifahren in einem der größten privaten Skigebiete Österreichs angesagt. Ob als Ski-Fanatiker, Abenteurer oder Faulpelz, hier wird jedem etwas Passendes geboten. Vom Übungshang, der Buckelpiste bis zur Kamikaze-Abfahrt, hier findet Brettl-Fan genau das, was er sich auf Brettern zutraut. Auch Wanderer und Rodler haben viele Möglichkeiten. Daher kommt es auch nicht von ungefähr, dass sich gerade Familien am Katschberg sehr wohl fühlen.
Weitere Informationen gibt es unter www.katschberg-rennweg.at und speziell zu dem Adventweg www.katschberger-adventweg.at