Wenn die Wälder in bunten Farben leuchten und die klare Bergluft eine eindrucksvolle Fernsicht auf 266 Dreitausender ermöglicht, dann ist Herbst in Osttirol. In dieser Zeit kehrt angenehme Ruhe ein und die Alpenregion wird zu einer großen Spielwiese aus Kultur, Genuss und Draußenzeit: Auf Urlauber warten spannende Abenteuer, wie die Beobachtung von Adler, Bartgeier, Steinbock und Co. im Nationalpark Hohe Tauern, hausgemachte Hüttenspezialitäten, aussichtsreiche Wanderungen und Singletrails sowie zahlreiche unentdeckte Schätze.
Aussichtsreiche Singletrail-Action
Ein vier Kilometer langer, naturbelassener Singletrail zwischen Obertilliach und Kartitsch startet am Folmasai-Sattel und schlängelt sich über den hügeligen Bergrücken bis zum Dorfberg. Weite Ausblicke auf den Karnischen Kamm, die Lienzer Dolomiten und die Hohen Tauern machen die Tour auf über 2.000 Metern Höhe zu einem besonderen Naturerlebnis. Der shared-Trail kann in beide Richtungen befahren werden und wird von Wanderern und Mountainbikern gemeinsam genutzt. Gegenseitiger Respekt steht dort im Vordergrund. Die bequeme Auffahrt mit der Obertilliacher Golzentipp-Gondelbahn (17 Euro inkl. Mountainbike-Mitnahme) erleichtert den Zugang. In Kombination mit den MTB-Routen Golzentipp (MTB 157) und Dorfbergrunde (MTB 133) bietet der Bergwiesentrail ein attraktives, über 25 Kilometer langes Fahrerlebnis zwischen Obertilliach und Kartitsch.
Genussmomente mit Bergblick
In Osttirol gibt es über 200 bewirtschaftete (Schutz-) Hütten. Durch das Debanttal, mit 16 Kilometern längstes geschlossenes Almtal Österreichs, geht’s hoch zur familienfreundlichen Lienzer Hütte. Oberhalb von Osttirols Hauptstadt Lienz belohnen sich Wanderer und Biker auf 1.975 Metern Höhe mit hausgemachten Köstlichkeiten wie Dreierlei Knödel, Hüttenpfandl oder vom Wirt empfohlener Apfelstrudel. Das Virgental hingegen fasziniert durch traditionelle Dörfer und alte Bergbauernhöfe. Die Einheimischen legen besonderen Wert auf das Pflegen und Leben ihrer Traditionen. So auch auf der Stabanthütte inmitten der Venediger-Gruppe im Nationalpark Hohe Tauern, die das „Österreichische Wandergütesiegel“ und das Siegel „Mei liabste Hütt‘n“ der österreichischen Wanderdörfer verliehen wurde. Auch bekannt als „Schlössl im Herzen von Prägraten“ ist sie vom Ortsteil Bichl in etwa einer Stunde erreichbar – auch für Senioren, Kinder und sogar mit einem Mountain-Buggy. Die Wanderung zur Hütte führt durch einen Lärchenwald, vorbei an Almwiesen und einer vielfältigen Alpenflora, wie Edelweiß, Silberwurz, Enzian und Küchenschelle. Auf der Sonnenterrasse mit Blick ins Tal, über Lasörling- und Schobergruppe, bis hin zum Matreier Goldriedgebiet lassen sich hungrige Gäste lokale Spezialitäten besonders schmecken.
Big-Five-Beobachtung
Gerade im Herbst, wenn mächtige Lärchen in goldgelben Farben erstrahlen, sanfte Nebelschwaden und mildes Sonnenlicht die Landschaft in eine mystische Atmosphäre verwandeln, zeigt sich der Nationalpark Hohe Tauern von seiner prächtigsten Seite. Ausgebildete Wildtier-Ranger führen individuell oder in der Gruppe durch das Reich von Bartgeier, Steinadler, Steinbock, Gams und Murmeltier – auch „Big Five der Alpen“ genannt. Ausgestattet mit Spektiv und Fernglas lernen die Teilnehmer von den Experten jede Menge über Botanik, Gletscher-, Vogel- oder Schmetterlingskunde sowie regionale Besonderheiten rund um den „König der Ostalpen“ – dem Großglockner, dem mit 3.798 Metern höchsten Berg Österreichs.
Unentdeckte Schätze südlich des Alpenhauptkamms
Die ehemalige Römerstadt Aguntum, Schloss Bruck, Burg Heinfels und das Anraser Pfleghaus sind zweifelsfrei eindrucksvolle historische Stätten, die prominent auf Hügeln thronen oder einst an strategisch wichtigen Ausgangspunkten errichtet wurden. Nicht zuletzt das kulturelle Erbe prägt Osttirols Identität und sein Gemeinschaftsleben. So spiegeln geschichtsträchtige Bauten, traditionelle Feste und jahrhundertealte Bräuche die reiche Geschichte der Region südlich des Alpenhauptkamms wider und gewähren tiefe Einblicke in den damaligen und heutigen Alltag der Bewohner. Museen und entsprechende Veranstaltungen tragen dazu bei, jene zu bewahren und lebendig zu halten. Tipp: Am 4. und 5. Oktober 2024 findet mit „Kulturgestöber und Abendbrot“ zum dritten Mal die Osttiroler Version der „langen Nacht der Museen“ statt. An sieben Veranstaltungsorten haben Einheimische und Gäste kostenlos die Gelegenheit, bisher unbekannte oder wenig beachtete Kulturschätze zu entdecken. Nicht zu vergessen das Abendbrot, denn Essen und Trinken hält nicht nur Leib und Seele zusammen, wie der Volksmund sagt, sondern eröffnet auch interessante und gemütliche Gespräche.
Goldenes Handwerk wie früher
Jahrhundertelang prägten Zunftbetriebe das Stadtbild von Lienz. Heute zeigen 26 Manufakturen aus der Sonnenstadt, dass handwerkliche Produkte und Talente in der Sonnenstadt weiterleben: Auf der gemeinschaftlichen Webseite von Manufakturen Lienz präsentieren sich alle Betreiber in Form von Kurzvideos und geben interessante Einblicke in ihre Handwerkskunst, wie spezielle Kräutermischungen zum Räuchern, Neuinterpretationen des Osttiroler Obstschnapses oder multifunktionale und ausgefallene Mode für mutige und trendaffine Leute. „Uns ist wichtig, den Leuten zu zeigen, dass Lienz nicht nur wegen der Lage und der Gebäude wunderschön ist, sondern vorrangig wegen der Menschen, die hier leben, arbeiten und sich handwerklich ausdrücken“, betont Bürgermeisterin Elisabeth Blanik.
Das Beste zum Schluss: die Dolomiten Aktiv Card
Neu in der Region ist die Dolomiten Aktiv Card. Gültig bis 3. November 2024, umfasst die Vorteilskarte 20 Ausflugsziele zur kostenlosen Nutzung, darunter die Sommerrodelbahn Osttirodler sowie drei Bergbahnen am Hochstein und Golzentipp. Besucher können außerdem das renovierte Dolomiten-Hallenbad in Lienz, zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten rund um Lienz, Sillian sowie Obertilliach erkunden. Der Preis für die 7-Tages-Karte beträgt 59 Euro für Erwachsene und 25 Euro für Kinder.
Mehr Informationen dazu unter herbst.osttirol.com